Vidal lässt Juventus jubeln

Von Adrian Bohrdt/Martin Jahns/Stefan Petri
Arturo Vidal traf per Strafstoß zur Juventus-Führung gegen Lazio Rom
© getty

Nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League machte Juventus einen weiteren Schritt Richtung Scudetto. Das "Finale" um den direkten Champions-League-Platz zwei war gar keines: Der AC Milan und der SSC Neapel trennten sich unentschieden.

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Lazio Rom - Juventus Turin 0:2 (0:2)

Tore: 0:1 Vidal (8./Elfmeter), 0:2 Vidal (28.)

Vor 33.000 Zuschauern im Stadio Olimpico brachte Arturo Vidal Juventus per Strafstoß voran, wenig später legte der Chilene zum 2:0 nach. Die Römer leisteten sich defensiv viele Fehler und ließen im zweiten Durchgang einige gute Möglichkeiten liegen.

Lazio, bei dem Miroslav Klose trotz einer leichten Verletzung aus der Vorwoche in der Startelf stand, hat damit nur eines seiner letzten sechs Ligaspiele gewonnen. Juventus dagegen fuhr seinen fünften Sieg in Folge ein.

Nachdem Rom gut in die Partie gefunden und offensiv begonnen hatte, verhalf Lazios Lorik Cana Juventus zur Führung. Der Innenverteidiger grätschte Mirko Vucinic im Strafraum von hinten um, Vidal verwandelte sicher.

Cana selbst hatte in der offensiv geführten Partie die beste Chance, den Fehler wieder gut zu machen. Aus wenigen Metern Entfernung trat der Abwehrspieler allerdings über den Ball (25.). Auf der anderen Seite machte es Vidal besser und schnürte seinen Doppelpack: Vucinic spielte Claudio Marchisio sehenswert frei, der legte quer. Vidal überwand Federico Marchetti im Tor der Römer.

Lazio, das sich defensiv teilweise grobe Fehlpässe erlaubte, wirkte jetzt geschockt. Schon vor der Pause hätte Marchisio alles klar machen können, Cana fälschte seinen Schuss allerdings gerade noch zur Ecke ab (35.). Juventus war jetzt klar besser, Lazio wirkte nur noch nach Standards gefährlich.

Die Gastgeber brachten zur zweiten Halbzeit Stürmer Libor Kozak für Hernanes und agierten fortan mit zwei Spitzen. Gianluigi Buffon musste zunächst gegen den Kopfball von Innenverteidiger Mickael Ciani retten (50.), erneut Marchisio hatte dann für Juventus die Entscheidung auf dem Fuß. Nach einem Freistoß von Andrea Pirlo brachte der Mittelfeldspieler den Ball direkt vor dem Tor aber nicht unter Kontrolle (56.).

Auf der anderen Seite ließ Kozak die nächste Riesenchance auf den Anschlusstreffer liegen, als er den Ball aus zwei Metern freistehend per Aufsetzer über das Tor köpfte (59.). Nach Vorlage von Klose verfehlte Ogenyi Onazi wenig später aus der Distanz nur knapp (72.).

Mit ihrem Passspiel beruhigten die Turiner in der Schlussviertelstunde die Partie zusehends. Bei Lazio fehlte es in der Offensive oft am letzten Pass, so dass Führung der Gäste nicht mehr ernsthaft gefährdet wurde.

Juventus konnte mit dem Sieg das Remis von Verfolger Neapel ausnutzen und hat seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf elf Punkte ausgebaut. Lazio bleibt punktgleich mit dem AS Rom und steht nur aufgrund des direkten Vergleichs noch vor dem Stadtrivalen auf dem fünften Rang.

AC Milan - SSC Neapel 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Flamini (30.), 1:1 Pandev

Rot: Flamini (72./brutales Foulspiel/Milan)

Mathieu Flamini brachte die Hausherren in Führung, sah jedoch in der zweiten Halbzeit nach einer harten Grätsche die Rote Karte.

In der ersten Viertelstunde dominierten die Hausherren die Begegnung und verlegten das Geschehen um den Strafraum von Napoli. Kevin-Prince Boateng hatte nach fünf Minuten mit einem Flachschuss, der von einem Verteidiger brandgefährlich abgefälscht wurde, die erste gute Gelegenheit. Aber Morgan de Sanctis rettete im Tor der Gäste mit einem glänzenden Reflex.

Nach einer halben Stunde nahm das Spiel Fahrt auf - und Milan ging verdient in Führung. Ein schöner Angriff über links wurde von Miguel Britos gestoppt, doch der freie Ball rollte vor die Füße von Mathieu Flamini, der De Sanctis mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance ließ (30.).

Aber Napoli war keineswegs geschockt und erzielte postwendend den Ausgleich. Über die linke Flanke spielte Marek Hamsik Goran Pandev in der Mitte an, der völlig frei vor Christian Abbiati keine Mühe hatte, das 1:1 zu markieren (33.).

Keine zwei Minuten später traf Hamsik am linken Strafraumeck nur das Außennetz. Bitter für Milan: Boateng musste die Partie nach 36 Minuten verletzt verlassen. Für ihn kam M'Baye Niang ins Spiel.

In der zweiten Halbzeit passierte zu Beginn wenig. Erst eine üble Grätsche von Flamini gegen Juan Zuniga sorgte wieder für Aufregung. Schiedsrichter Gianluca Rocchi zückte völlig zu Recht die Rote Karte (72.).

In der Folge drückten die Gäste auf den Siegtreffer, fanden jedoch lange Zeit kein Mittel. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Emanuele Caialo noch die größte Chance, als er einen Kopfball knapp neben das Tor setzte.

Mit dem Unentschieden wahrt der Tabellenzweite aus Neapel seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf den AC Milan und hat zumindest zwischenzeitlich acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer Juventus Turin. Die Rossoneri haben derweil nur noch vier Zähler Vorsprung auf den AC Florenz.

Cagliari Calcio - Inter Mailand 2:0

Tore: 1:0 Pinilla (63./Elfmeter), 2:0 Pinilla (77.)

Inter Mailand hat die Chance verpasst, zumindest für einen Tag auf die internationalen Plätze vorzurücken. Gegen den Tabellenelften Cagliari Calcio musste sich das Team mit 0:2 geschlagen geben.

Die größte Chance im ersten Durchgang hatte in der 14. Minute Esteban Cambiasso für die Gäste. Nach einem Doppelpass mit Tomasso Rocchi spielte der Argentinier den Ball über Cagliari-Torwart Agazzi, doch sein Schuss landete am Pfosten.

Auf der anderen Seite sorgte Victor Ibarbo immer wieder einigen Wirbel in der Hälfte von Inter Mailand. So auch in der 35. Minute, als er nach einer Hereingabe von der linken Seite gerade noch von Innenverteidiger Juan Jesus gestoppt werden konnte.

Nach dem Seitenwechsel hatte Cagliari dann Glück: In der 63. Minute ging der eingewechselte Mauricio Pinilla im gegnerischen Strafraum nach einem Zweikampf mit Matias Silvestre zu Boden. Obwohl der Stürmer nur leicht berührt worden war, entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte mit einem sicheren Schuss in die Mitte.

Nur wenig später bauten die Sarden die knappe Führung sogar noch aus. Wieder war es Pinilla, der nach guter Vorlage von der rechten Seite fast frei vorm Tor auftauchte. Obwohl er sich den Ball selbst etwas weit vorlegte, konnte er ihn noch an Inter-Schlussmann Handanovic vorbeispitzeln (77.).

Für Inter schwinden mit der Niederlage die Hoffnungen auf eine Europa-League-Teilnahme, während Cagliari in der Tabelle einen Schritt nach vorne macht und auf Platz 10 vorrückt.

Die aktuelle Tabelle der Serie A