Statement-Sieg für Juve - Klose trifft für Lazio

Von SPOX
Juventus Turin und der AC Milan lieferten sich eine packende Partie
© Getty

Juventus Turin hat das Top-Spiel des 6. Spieltags in Italien gegen den AC Milan dank eines Doppelpacks von Claudio Marchisio für sich entschieden. 17 Jahre nach dem letzten Sieg holt Napoli auch ohne Stürmerstar Cavani mal wieder drei Punkte bei Inter Mailand. Damit ging die Heimpremiere des neuen Inter-Trainers Claudio Ranieri in die Hose. Der nahm nach Schlusspfiff den Schiedsrichter ins Visier. Lazio gewann beim AC Florenz dank eines Treffers von Miroslav Klose.

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Juventus Turin - AC Milan 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Marchisio (87.), 2:0 Marchisio (90.)

Gelb-Rot: Boateng (Milan, 89.)

Analyse: Juve begann im 4-2-3-1 mit Arturo Vidal in der offensiven Zentrale hinter Mirko Vucinic. Milan wie gewohnt im 4-3-1-2, in dem sich bei Juve-Ballbesitz van Bommel, Seedorf und Nocerino auf eine Linie nur wenige Meter vor die eigenen Viererkette zurückfallen ließen.

Beide Mannschaften brauchten einige Zeit, um auf Temperatur zu kommen. Die Anfangsphase war zunächst von gegenseitigem Belauern geprägt, wobei sich beide Teams einige ungewohnt leichte Fehler erlaubten.

Nach einer halben Stunde übernahm Juventus mehr und mehr das Kommando. Ex-Rossonero Andrea Pirlo zog geschickt die Fäden im Mittelfeld, Vidal und Marchisio stießen immer wieder zu Vucinic in die Spitze.

Der Montenegriner hatte dann in der 33. Minute die erste Chance des Spiels, scheiterte mit seinem Schuss allerdings an Milan-Keeper Christian Abbiati. Wenig später verhinderte dann die Latte den Führungstreffer von Vucinic. Der Juve-Angreifer hatte aus 18 Metern aus dem Stand abgezogen und den Ball gegen den Querbalken gesetzt (36.).

Weil Milans Spitzen Zlatan Ibrahimovic und Antonio Cassano völlig in der Luft hingen und die Gäste deshalb in Durchgang eins nichts nach vorne zustande brachten, wäre eine Juve-Führung zur Pause durchaus verdient gewesen.

Juventus hatte dann auch die erste Chance in Durchgang zwei. Nach Flanke von Pirlo scheiterte Leonardo Bonucci am stark reagierenden Abbiati (47.). Anschließend kam Milan etwas besser ins Spiel. Die Allegri-Elf setzte die Gastgeber kurzzetig nun früher unter Druck, heraus kam aber nur eine einzige Chance: Diese hatte Antonio Nocerino, der an Juve-Keeper Gianluigi Buffon scheiterte (51.).

Viel spielte sich im Mittelfeld ab, wo Milan die Räume geschickt dicht machte und Juve weit vom eigenen Tor weg hielt. Juve drehte in der Schlussphase nochmal auf, hätte durch Weitschüsse von Vidal (76.) und Vucinic (80.) schon in Führung gehen können, wurde dann aber nach dem besten Spielzug des Spiels doch noch durch Marchisio belohnt (87.).

Kurz vor Schluss erhielt Milan Kevin-Prince Boateng noch die Gelb-Rote Karte. Nur wenig später machte Marchisio mit seinem zweiten Treffer den Deckel drauf. Am Ende ein völlig verdienter Sieg für Juve, das nun mit elf Zählern punktgleich mit Udinese Calcio auf Rang eins rangiert. Milan hängt dagegen mit fünf Punkten aus fünf Spielen im unteren Tabellendrittel fest.

Der Star des Spiels: Andrea Pirlo. Der Spielmacher war vor der Saison von Milan nach Turin gewechselt und stand dementsprechend im Fokus. War Dreh- und Angelpunkt im Juve-Spiel und initiierte viele Angriffe. Ist schon jetzt der Kopf dieser Mannschaft. Ebenfalls auffällig: Doppeltorschütze Marchisio.

Inter Mailand - SSC Neapel 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Campagnaro (43.), 0:2 Maggio (56.), 0:3 Hamsik (75.)

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Obi (Inter/41.) wg. wiederholten Foulspiels, Cesar hält Foulelfmeter von Hamsik (43.)

Reaktionen:

Claudio Ranieri (Trainer Inter): "Der Schiedsrichter war vollkommen unfähig und hat das Spiel total ruiniert. In 40 Jahren Karriere als Spieler und Coach habe ich sehr selten gegen Schiedsrichter protestiert, aber in diesem Fall muss ich offen sagen, was ich denke."

Massimo Moratti (Präsident Inter): "Der Schiedsrichter hat das ganze Spiel auf dümmste Weise zerstört."

Vor dem Anpfiff: Inter mit dem genesenen Maicon in der Startelf. Pazzini ist rechtzeitig fit geworden und stürmt neben Forlan. Bei Napoli ersetzt Inter-Leihspieler Pandew den am Knöchel verletzten Cavani im Dreiersturm.

Analyse: Angetrieben von einem sehr offensiven Rechtsverteidiger Maicon bestimmte Inter die Anfangsphase und drängte die Gäste tief in die eigene Hälfte. Die erste Chance gab es aus der Distanz, als Forlan aus knapp 20 Metern mit rechts knapp rechts am Tor vorbeischoss (13.).

Nach 20 Minuten schwamm sich Neapel frei. Die Gäste zogen das Spiel über die Flügel auf und näherten sich allmählich dem Inter-Tor. Außer zwei Halbchancen, jeweils nach Flanke von rechts, gab es aber keine nennenwserten Offensivszenen.

Inter baute im Laufe der ersten Halbzeit immer mehr ab. Den Nerazzurri fehlte im Mittelfeld die ordnende Hand eines Wesley Sneijders, der verletzt auf der Tribüne saß.

Kurz vor der Pause schubste Inter-Spieler Obi Maggio vor dem Strafraum, der schwache Schiedsrichter Rocchi entschied auf Elfmeter. Obi flog obendrein mit Gelb-Rot vom Platz. Cesar parierte den Schuss von Hamsik, doch Campagnaro staubte im Nachschuss zum 1:0 ab.

In Unterzahl war Inter nach der Pause komplett überfordert beim Versuch, die Partie noch zu drehen. Planlos rannten die Gastgeber an und stahlten dabei null Torgefahr aus. Neapel machte die Räume dicht und konterte über die schnellen Angreifer.

Maggio nutzte ein Missverständnis zwischen Cesar und Nagatomo zum 2:0, Hamsik machte in der 75. Minute den Deckel drauf.

Inter wartet weiter auf das erste Pflichtspieltor in einem Heimspiel in dieser Saison wartet und hat bereits die dritte Pleite in der Serie A kassiert.

Der Star des Spiels: Ezequiel Lavezzi. Der Napoli-Stürmer machte zwar kein Tor, sorgte aber ständig für Unruhe in Inters Abwehr und legte abermals ein unglaubliches Laufpensum ab. Zudem mit einem Zuckerpass vor Hamsiks 3:0.

Fiorentina - Lazio 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 Cerci (8.), 1:1 Hernanes (28.), 1:2 Klose (83.)

Lazio Rom hat in der Serie A den zweiten Saisonsieg eingefahren und sich wieder etwas Ruhe verschafft. Beim Gastspiel gegen den AC Florenz traf Miroslav Klose in der 83. Minute per Kopf zum Siegetreffer. Lazio rehabilitierte sich damit auch von der Pleite in der Europa League gegen Sporting.

Lazio-Trainer Eduardo Reja setzte im Artemio Franchi wieder auf seine Doppelspitze Klose/Djibril Cisse. Die Musik machte allerdings der Gegner. Schon nach acht Minuten traf Florenz dank Alessio Cercis Rechtsschuss.

Florenz blieb zunächst am Drücker, aber Lazio fand über eine harte Gangart zurück ins Spiel. Die Belohnung gab's in der 28. Minute, als Hernanes in den Straftraum eindrang und mit links wunderschön abschloss - 1:1.

Doch danach stellte Lazio den Betrieb quasi ein: Florenz dominierte die Partie, hatte deutlich mehr Ballbesitz und besonders durch den gut aufgelegten Cerci gute Chancen zur erneuten Führung. Den Treffer machte aber Miroslav Klose auf der anderen Seite.

Der deutsche Nationalspieler fand 80 Minuten lang quasi nicht statt, erspielte sich aber dann gleich drei Chancen innerhalb von drei Minuten: Der letzte Versuch saß. Nach langem Ball von Cristian Ledesma legte an der Grundlinie Giuseppe Sculli per Kopf ab. Klose musste in der Mitte nur noch einnicken. Der Sieg war damit perfekt...

Der . Spieltag in der Serie A