Giovani Lo Celso von PSG im Porträt: Einer der Söhne Rosarios

Von Nicolai Lehnort
Der Argentinier Giovani Lo Celso spielt bei Paris Saint-Germain im Mittelfeld.
© getty

Giovani Lo Celso ist seit seinem Transfer von Rosario Central zu Paris Saint-Germain auf der Überholspur. Der 21-jährige Mittelfeldspieler wurde schon als neuer Juan Roman Riquelme gefeiert, bei PSG spielt er aber in anderer Rolle. In einem Team mit seinem Vorbild wird er wohl der Nachfolger von Thiago Motta.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Rosario, nach Buenos Aires und Cordoba die drittgrößte Stadt Argentiniens, ist vor allem bekannt als Industriezentrum. Bei Fußballfans löst die Metropole andere Gedanken aus. Mauro Icardi, Angel Di Maria und Lionel Messi - Rosario ist die Geburtsstätte einiger der besten Offensiv-Spieler der Welt.

Einer, der sich nun in diese Liste einreihen will: Giovani Lo Celso.

Der 21-jährige Mittelfeldmann startete seine Karriere genau wie Di Maria beim ortsansässigen CA Rosario Central und schaffte dort den Durchbruch. Als Spielmacher wurde er gefeiert, als Nachfolger von Juan Roman Riquelme betitelt. Mit dem Wechsel zu Paris Saint-Germain folgte er seinem Idol.

Einige in Rosario geborene Profi-Fußballer

SpielerGeburtsjahrAktuelles Team
Javier Mascherano1984Hebei China Fortuna
Ezequiel Garay1986FC Valencia
Lionel Messi1987FC Barcelona
Ever Banega1988FC Sevilla
Angel Di Maria1988Paris Saint-Germain
Mauro Icardi1993Inter Mailand
Angel Correa1995Atletico Madrid
Giovani Lo Celso1996Paris Saint-Germain

Giovani Lo Celso bei Rosario Central

Mit 19 Jahren feierte Lo Celso sein Debüt in der argentinischen Primera Division, in den folgenden Jahren reifte er zur Schlüsselfigur im Spiel von Rosario Central. Im 4-3-1-2 System lief Lo Celso im offensiven Mittelfeld auf wie ein geborener Spielmacher. Mit herausragender Ballsicherheit dribbelte er über das Grün, setzte seine Mitspieler mit messerscharfen Pässen in Szene. Der Argentinier diktierte das Tempo und hatte eine überragende Übersicht.

Die Fans feierten ihn als den ersten enganche argentino, den ersten argentinischen Spielmacher seit Juan Roman Riquelme. In 45 Spielen für Rosario lieferte er elf Assists. Die Kehrseite der Medaille: nur drei Tore. Fehlende Torgefahr ist sein größtes Manko. Das schreckte die Top-Klubs aber nicht ab. Die erste Offerte vom AS Rom über sieben Millionen Euro wurde abgelehnt, Paris Saint-Germain erhielt für zehn Millionen den Zuschlag.

Giovani Lo Celso bei Paris Saint-Germain

Trotz großer Konkurrenz entschied er sich für PSG. Dort spielen seine Landsmänner Javier Pastore und vor allem Di Maria. Die beiden haben nicht nur den Geburtsort gemein, Di Maria ist das große Vorbild des jungen Argentiniers. Die Familien sind sogar befreundet. "Mit dem Vater von Angel haben wir in der Nachbarschaft gemeinsam Fußball gespielt", erinnerte sich Lo Celsos Vater und Berater John.

Auch Lo Celso senior war sich der Situation in Paris bewusst: "Es gibt große Konkurrenz bei PSG, das weiß er. Er wird hart arbeiten, um sich seinen Platz zu verdienen." Im Interview mit der L'Equipe gab sich sein Sohnemann trotz allem selbstbewusst: "Ich habe keine Angst. Mein Ziel ist es, jede Minute zu spielen."

Giovani Lo Celso unter Unai Emery

Der Spielmacher nahm sich die Worte seines Vaters zu Herzen. Das wurde auch Trainer Unai Emery bewusst, der es gegenüber Le Parisien auf den Punkt brachte: "Giovani kam vor einem Jahr und hat sehr hart und geduldig gearbeitet. Er spielte eine Minute, dann zwei, dann 15. Er verdiente sich mehr und mehr Spielminuten."

Die harte Arbeit fand ihren Höhepunkt in einer Reihe von Startelf-Einsätzen in der Ligue 1 und sogar dem Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid - wenn auch auf ungewohnter Position.

In Emerys 4-3-3 gibt es keinen klassischen Spielmacher. Der argentinische Nationalspieler wird meistens als Sechser eingesetzt, auf "einer Position, die dem Team weiterhilft", wie sein Trainer erklärt. Dort weiß er mit Aggressivität in Zweikämpfen zu überzeugen, seine Übersicht und Ballsicherheit kommen ihm genauso zugute.

Lo Celso profitierte von den immer wiederkehrenden Verletzungen des alternden Routiniers Thiago Motta. Außerdem harmoniert er gut mit Adrien Rabiot und Marco Verratti, die ihre Stärken auf einer offensiveren Position besser ausspielen können.

Der 21-Jährige bekommt meist den Vorzug vor Neuverpflichtung Lassana Diarra und wird auf Sicht wohl Thiago Motta beerben. Gemeinsam mit seinem Vorbild Di Maria reiht er sich in die illustre Liste der Söhne Rosarios ein.

Artikel und Videos zum Thema