Doppelpack Ronaldo: Starke Schlussphase bringt Real den Sieg gegen PSG

Cristiano Ronaldo schlug gegen Liverpool mal wieder zu - und zwar doppelt.
© getty

Real Madrid hat das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Paris St.-Germain im heimischen Bernabeu mit 3:1 (1:1) gewonnen und sich damit eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Viertelfinals geschaffen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Zinedine Zidane stellte den zuletzt formschwachen Isco für Bale in die Startelf, Nacho kam für den gesperrten Carvajal ins Team. Emery verzichtete in der Viererkette auf Thiago Silva, im Mittelfeld kam Berchiche zu seinem Debüt in der Königsklasse.

Real presste zu Beginn sehr hoch und erzwang so einige Ballverluste der Gäste, die sich auf Konter, vor allem über den auf links kaum zu haltenden Neymar beschränkten. Ronaldo zielte aus spitzem Winkel vorbei, Marquinhos fabrizierte fast ein Eigentor. Nach 20 Minuten ließ das Tempo der Gastgeber nach, PSG kam zu längeren Ballbesitzphasen.

Nachdem Ronaldo bei einem Konter nur Areolas Gesicht traf, führte die erste Aktion von Mbappe auf rechts zum Treffer der Gäste. Real drückte danach, vor allem Ronaldo schien wild entschlossen. Das Elfer-Geschenk von Lo Celso nahm Kroos dankend an, Ronaldo vollendete vor der Pause zum Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Teams fast abwechselnd zu Drangphasen. Emery wechselte defensiv, Zidane offensiv, trotzdem schien PSG in der letzten halben Stunde eher auf den Sieg zu spielen als Real. In der Schlussphase stand Ronaldo beim 2:1 richtig, Marcelo krönte seine starke Leistung wenig später mit einem abgefälschten Schuss. Paris war über 80 Minuten gleichwertig und nimmt dennoch einen schweren Rucksack mit ins Rückspiel.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Rabiot (33.), 1:1 Ronaldo (45./Foulelfmeter), 2:1 Ronaldo (83.), 3:1 Marcelo (86.)

  • Ronaldo trifft nun schon in der 7. CL-Saison in Folge zweistellig. Kein anderer Spieler in der Geschichte der Königsklasse schaffte das überhaupt mehr als viermal (Lionel Messi). In seinen letzten 12 CL-Spielen hat Ronaldo 21 Mal getroffen.
  • Cristiano Ronaldo hat seine letzten 8 Elfmeter in der Champions League alle verwandelt. Von seinen ersten 9 Strafstößen hatte er noch 3 vergeben (ohne Elfmeterschießen).
  • In den letzten 40 europäischen Heimspielen trafen die Königlichen immer, insgesamt gelangen ihnen dabei 119 Tore, also im Schnitt fast 3 pro Partie - torlos in einem Heimspiel auf europäischer Ebene blieb Real zudem letztmals am 27. April 2011 beim 0:2 im Halbfinal-Hinspiel gegen Barca.
  • Seit 11 Jahren ist Real nach einem Hinspielsieg nicht mehr aus dem Europacup ausgeschieden: 2007 ging es im Achtelfinale gegen Bayern München, nach einem 3:2 im Hinspiel zu Hause gab es im Rückspiel ein 1:2 und wegen der Auswärtstore das Aus.

Der Star des Spiels: Marcelo

Ronaldo traf doppelt und kam auf gleich zehn Torschüsse, aber der beste Linksverteidiger der Welt machte ein überragendes Spiel, sowohl offensiv als auch defensiv. Marcelo hatte die zweitmeisten Ballaktionen bei Real, gewann fast 70 Prozent seiner Zweikämpfe und zog mehrfach fast im Alleingang die Offensivaktionen an. Krönte sein Spiel mit dem 3:1-Endstand.

Der Flop des Spiels: Giovani Lo Celso

Gegen den starken Gegner wirkte der 21 Jahre alte Argentinier im Mittelfeld zeitweise überfordert. Ganz schwache Zweikampfquote von schlappen 25 Prozent, wusste sich dann auch nur mit Fouls zu behelfen. Schenkte Kroos durch ein dummes Halten den Elfmeter und hatte Glück, dass er dafür nicht seine zweite Gelbe Karte sah.

Der Schiedsrichter: Gianluca Rocchi

Der Italiener zeigte sich beim physischen - und nicht ganz schwalbenfreien - Duell zunächst sehr aufmerksam: Kroos bekam in der 2. Minute zurecht keinen Elfmeter, das Handspiel und Gelbe kurze Zeit später für Neymar waren korrekt. Der Elfmeter für Madrid war richtig, allerdings hätte Lo Celso bei konsequenter Linie Gelb-Rot sehen müssen. Auch Neymar hätte für eine Schwalbe einen zweiten Karton sehen können, Rocchi legte bei drohendem Platzverweis dann aber großzügiger aus. Gelb für Rabiot nach dem Stolperer von Modric war zu hart. Den Einsatz von Ronaldo gegen Kimpembe in der Entstehung des 2:1 kann man auch abpfeifen, muss man aber nicht.

Artikel und Videos zum Thema