Wechselhaftes City siegt dank Agüero

Sergio Agüero scheint unter Pep Guardiola zur Hochform aufzulaufen
© getty

Am 2. Spieltag der Premier League verliert Stoke City mit 1:4 (0:2) gegen das von Pep Guardiola trainierte Manchester City. Sergio Agüero verbuchte einen Doppelpack, Ex-Barca-Talent Bojan konnte nur verkürzen. Neuzugang Nolito sorgte mit einem späten Doppelpack für die Entscheidung.

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Vor 27.455 Zuschauern im bet365 Stadium erzielte Sergio Agüero (27., Foulelfmeter) die Führung für die Citizens und legte nur wenig später das zweite Tor (35.) per Kopfball nach. Der Argentinier zeigt sich unter Pep Guardiola in Topform und erzielte in drei Pflichtspielen bereits sechs Tore.

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In der zweiten Halbzeit brachte eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Mike Dean Bojan Krkic (49.) die Möglichkeit zum Anschluss per Elfmeter ein. Der ehemalige Barca-Spieler traf und gestaltete die Partie somit offener. Doch der Ausgleich blieb aus, obgleich City einige Schwächen offenbarte.

Kurz vor Ende der Partie markierte Neuzugang Nolito (86.) auf Vorlage von Kelechi Iheanacho die endgültige Entscheidung und legte gar noch nach (90+5.). Die Citizens haben damit ihre ersten beiden Partien zum Saisonauftakt gewonnen, Stoke steht bei erst einem Punkt.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Stoke-Trainer Mark Hughes baut nach dem 1:1-Unentschieden zum Start in Middlesbrough nur geringfügig um. Allen ist neu im Mittelfeld dabei, Shaqiri (verletzt) dafür nur auf der Tribüne. Vorne startet die wohlbekannte Offensive aus Bojan, Diouf und Arnautovic.

Pep Guardiola ändert bei Manchester City nach dem 2:1-Auftaktsieg über Sunderland dagegen schon mehr. Sagna (nicht berücksichtigt) wird durch Zabaleta ersetzt, Clichy (Bank) durch Otamendi. Der Argentinier rutscht in die Innenverteidigung, Kolarov auf links. Vorne ersetzt Navas Nolito (Bank), Sterling rückt dafür nach links. Im Gegensatz zum 5:0 in der Champions League über Bukarest ist es dann nur eine Änderung: Navas für Nolito.

27., 0:1, Agüero: Gegen Bukarest vergab er zwei Elfmeter, nun aber eiskalt. Shawcross hält Otamendi bei einer Ecke, der Strafstoß ist hart aber gerechtfertigt. Agüero netzt eiskalt an Oldie Given vorbei zur Führung.

28.: Direkt im Anschluss beinahe der zweite Treffer. Agüero scheitert aber halbrechts im Strafraum mit einem Flachschuss an Given.

35., 0:2, Agüero: Freistoß de Bruyne von der rechten Seite. Er zieht den Ball auf den kurzen Pfosten, wo Agüero entgegenläuft und gegen die Laufrichtung von Given köpft. Gute Wahl des Argentiniers, der seinen zweiten Treffer verbucht.

38.: Stoke ist bei weitem nicht chancenlos. Pieters flankt, Caballero hält am langen Pfosten gegen die Direktabnahme von Bardsley mit den eigenen Kronjuwelen. Das Tor bleibt dementsprechend verwaist, Diouf köpft im zweiten Versuch katastrophal daneben.

49., 1:2, Bojan: Wieder ein Elfmeter nach Verwirrung im Strafraum bei einem Standard. Sterling versucht, Shawcross irgendwie zu stoppen und berührt ihn dabei am Hals. Dean zeigt auf den Punkt, Bojan verwandelt rechts halbhoch.

85.: Mal wieder ein Abschluss. Shawcross lässt sich aus der Innenverteidigung locken, Silva dreht sich gut in die Lücke frei. Sein Schuss rauscht aber von links an das Außennetz.

86., 1:3, Nolito: Die Joker stechen. Nach einem Einwurf kann sich Iheanacho irgendwie befreien, spielt einen Doppelpass mit Silva und steht im Strafraum alleine vor dem Tor. Er bleibt cool und spielt quer zu Nolito, der ins leere Tor trifft.

90+5., 1:4, Nolito: Einer für die Statistik. Stoke geht nicht mehr ordentlich mit, City kontert und erzielt ganz locker durch Nolito das vierte Tor. Damit ist das Ergebnis endgültig zu hoch.

Fazit: Ein interessantes Spiel für alle, die den Lernprozess von Manchester City beobachten wollen. Die erste Hälfte war ganz im Sinne Guardiolas mit viel Kontrolle, die zweite dagegen ein offener Premier-League-Kick. Das kam Stoke entgegen, der Ausgleich fiel aber nicht, ganz im Gegenteil traf Nolito doppelt.

Der Star des Spiels: John Stones. Klar, vorne markierte Sergio Agüero die Tore, doch was Stones in der Defensive zeigte, war pure Weltklasse. Der junge Verteidiger überzeugte durch gutes Stellungsspiel, sehr gute Antizipation und zeigte sich sicher mit Ball am Fuß. Seine Läufe ins Mittelfeld wurden von Stoke nur selten unter Kontrolle gebracht.

Der Flop des Spiels: Marko Arnautovic. Viele Chancen hat man als Stürmer gegen dieses Manchester City mit Pep Guardiola nicht zu erwarten und dennoch ging Arnautovic viel zu schlampig mit den wenigen um, die er erhielt. Hier ein schlechter Kontakt, dort ein überhastetes Dribbling. Er beendete viele gute Möglichkeiten Stokes durch technische Mängel und stoppte dann ab, ohne nachzusetzen oder dem auf rechts überforderten Pieters zur Hilfe zu eilen.

Der Schiedsrichter: Mike Dean leitete die Partie mit sehr souveräner Körpersprache und großer Ruhe. Die Entscheidung gegen Shawcross war hart, die für Shawcross zu Beginn der zweiten Halbzeit dann überhart. Ermöglichte sonst aber ein schnelles Spiel, ließ einige gefährliche Grätschen durchgehen, sorgte dann aber mit Wacklern für Verwirrung. Durchwachsene Leistung.

Das fiel auf:

  • City zeigte sich wie schon gegen Sunderland bemüht um Kontrolle des Spiels. Flach von hinten wurde über die Innenverteidiger eröffnet und der Weg stets bedächtig zwischen die gegnerischen Linien gesucht, um dann gemeinsam aufzurücken. Nach Ballverlust setzte das Team von Guardiola mit hoher Intensität nach und erzielte so hohe Ballbesitzanteile.
  • Ein Mittel zum Zweck war dabei die Rolle der Außenverteidiger. Zabaleta und Kolarov zeigten sich in einem Ballbesitz sehr zentral und agierten beinahe wie eine Doppelsechs vor der aufbauenden Dreierkette. Fernandinho fiel zwischen Otamendi und Stones, während Sterling und Navas auffächerten. So entstand oft ein 3-2-4-1 mit Agüero als Spitze vor de Bruyne und Silva.
  • Durch die Beweglichkeit von Agüero stellte City oft über die rechte Angriffsseite leichte Überzahl her und kombinierte sich so Richtung Stoke-Tor. Sterling versuchte dann, die Mitte zu besetzen und Hereingaben zu verwerten. Generell konzentrierte sich City viel auf die Flügel, wenngleich mit weniger Flanken gearbeitet wurde als bei den Bayern.
  • Stoke wirkte dem mit einigen Mannorientierungen aus dem 4-3-3 heraus entgegen. Die Außenverteidiger verfolgten Bewegungen der gegnerischen Flügelspieler nach innen, die beiden Halbspieler Silva und de Bruyne nach außen. So wurde die Staffelung bisweilen etwas flach.
  • Erwischt wurde ManCity noch mehrfach nach Ballverlusten. Zwar war die Struktur in Ballbesitz ordentlich, doch im Umschaltmoment konnte nicht immer Zugriff hergestellt werden. Dann wurden die eingerückten Außenverteidiger zur Schwachstelle, musste sie doch den Pässen auf die Außen nachsprinten. Arnautovic ließ vermehrt entsprechende Chancen durch schlechte erste Ballkontakte liegen.
  • Erlangte Stoke tatsächlich mal eine längere Phase am Ball, zeigte sich auch dort der Dominanz-Anspruch Guardiolas. Früh wurde Druck hergestellt, der Ball bevorzugt auf die linke Seite gelenkt. Oft rückte Silva neben Agüero und stellte so ein flaches 4-4-2 her.
  • Zur Pause stellte Stoke sein Spiel gegen Ball um. Fortan wurde früher attackiert, aus 4-3-3 wurde eher ein 4-4-2 mit Arnautovic neben Diouf. City tat sich sofort schwerer im Spielaufbau, die Schwächen von Caballero mit Ball wurden deutlich. Pep strich das Hereinrücken der Außenverteidiger, Fernandinho fiel nicht mehr konsequent zurück.
  • Dadurch fehlte im Spielaufbau die Tiefenstaffelung. Silva und de Bruyne fanden keine Anbindung an die Viererkette und standen hoch im Mittelfeld. Die Pässe wurden länger, das Gegenpressing damit schwächer. Stoke fand ins geöffnete Spiel und konnte seine kurzen Ballbesitzzeiten besser nutzen.

Stoke City - Manchester City: Daten und Fakten zum Spiel

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