CR7 nicht wie David Beckham: So hat Cristiano Ronaldo seine Mitspieler bei Manchester United "frustriert"

Von Chris Burton / Niklas Staiger
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© getty

Cristiano Ronaldo wurde 2003 von Manchester United verpflichtet und sollte im Old Trafford in die riesigen Fußstapfen von David Beckham treten. Als der englische Nationalspieler zu Real Madrid wechselte, bekam der Portugiese dessen Trikotnummer, die Nummer 7. Damals sorgte er für Frust.

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Einige Jahre später ging CR7 schließlich selbst den Weg zu den Königlichen. Bis dahin durchging er allerdings eine bedeutsame Tranformation: Vom schmächtigen, trickreichen Flügelspieler zu einem angsteinflößenden Stürmer, vor dem kein Rekord sicher war. Zudem gewann er vorher einen Champions-League-Titel sowie seinen ersten Ballon d'Or im Trikot von Manchester United.

ManUtd-Legende Gary Neville erinnerte sich im Interview mit dem Youtube-Format The Overlap an die Zeiten zurück, in denen CR7 ganz neu bei den Red Devils war: "Als Ronaldo kam, war er ziemlich schmächtig und hatte seinen Körper noch nicht entwickelt. Seine Entscheidungen auf dem Platz waren unberechenbar. Wenn er besser geflankt hätte, entschied er sich, zu dribbeln. Wenn er hätte dribbeln sollen, schlug er eine Flanke. Er hat seine Mitspieler im Strafraum total frustriert, wenn er zur Flanke ansetzte, sie zum Sprint ansetzten, er dann aber die Flanke abbrach."

Durch diese chaotische Spielweise habe Neville sogar an der Entwicklungsfähigkeit Ronaldos gezweifelt. "Ich habe das Vertrauen in ihn verloren, weil er in der Offensive nichts zustande gebracht hat. Aber er ist dann auch nicht zurückgelaufen. Er hat wirklich bei nichts geholfen", beschwerte sich der frühere Hintermann von CR7. Anders war das mit Superstar David Beckham, der 2003 ging, als CR7 kam. "Becks ist damals immer zurückgelaufen. Wir haben defensiv den Gegner immer gedoppelt. Ich hatte immer Hilfe. Das war ziemlich frustrierend."

Doch dann kam die WM 2006 und sein Auftritt im Nationaltrikot Portugals: "Damals erzielte er ein Tor gegen England und warf uns damit bei der Weltmeisterschaft in Deutschland raus. Er kam zurück und plötzlich hatte sich seine Physis und sein Körper verändert. In dieser Saison 2006, als wir zum ersten Mal wieder die Premier League gewannen, hat er sich in diese Maschine verwandelt und - ich glaube - 35 bis 40 Tore geschossen", erinnerte sich Neville zurück.

Cristiano Ronaldo noch heute ein Torgarant

Diese Physis entwickelte sich nicht nur kurzfristig zum Erfolgsrezept Ronaldos. Auch heute profitiere der Superstar noch davon. Das sei das Geheimnis der langen Karriere, so sein ehemaliger MItspieler: "Die Körperformen von Cristiano Ronaldo und Wayne Rooney waren immer unterschiedlich. Ich sage das mit allem Respekt: 'Wazza' hatte eine eckige, kräftige Form. Cristiano hingegen hatte diesen Körperbau wie ein Mittelgewichtsboxer. Er war jeden Tag im Fitnessstudio und hat sich voraktiviert. Er blieb nach dem Training und machte alles Mögliche. Er nahm ein Eisbad und hatte das ganze Zeug in seinem Haus."

Deshalb könnte CR7 heute noch auf Profiniveau spielen, während Rooney Karriere längst vorbei sei: "Auch wenn du 'Wazza' fragst, wird er dir bestätigen, dass er gerne trank und immer feiern ging. Seine Körperform war einfach anders. Aber sie waren beide unglaubliche Spieler. Cristiano hat einfach weitergemacht - und er macht es immer noch. Man hat gesehen, was er drauf hat. Das ist unglaublich."

Cristiano Ronaldo zeigt auch mit 39 Jahren kaum Alterserschreinungen, er hat in 41 Spielen für Al-Nassr in der Saudi Pro League überragende 43-mal getroffen. Am kommenden Freitag kann er diese Statistik jedoch noch weiter ausbauen, wenn sein Team auf Al-Fayha trifft. Wegen eines Ellenbogen-Schlags im Supercup-Halbfinale darf er zwei Spiele nicht antreten.

Setzt er diese Form nach seiner Sperre fort, wird auch Nationaltrainer Roberto Martínez kaum an ihm vorbeikommen und ihn für die Europameisterschaft in Deutschland im kommenden Sommer nominieren.

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