Premier League stellt wohl Antrag auf Einführung von Kurzzeit-Wechseln bei Kopfverletzungen

Von Chris Lugert
In der Premier League wird selbst an Weihnachten Fußball gespielt.
© getty

Die englische Premier League hat bei den Regelhütern des IFAB einen Antrag gestellt, um ab der kommenden Saison Kurzzeit-Wechsel bei Kopfverletzungen zu ermöglichen. Das berichtet der Guardian.

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So soll es nach dem Willen der englischen Topliga ab der Saison 2023/24 möglich sein, Spieler, die aufgrund einer Kopfverletzung ausgewechselt wurden, wieder einwechseln zu können, sollte sich der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nach eingehender Untersuchung nicht bestätigen.

Die neue Regelung würde es dem medizinischen Team erlauben, den Spieler genauer zu untersuchen, ohne ihn dauerhaft aus dem Spiel nehmen zu müssen. Auch die französische Ligue 1 sowie die US-Liga MLS sollen sich dem Antrag angeschlossen haben. Zunächst soll es sich nur um eine Testphase handeln, allerdings kann nur das IFAB diese beschließen.

In den vergangenen Jahren wurde das Thema Kopfverletzungen im Fußball verstärkt in den Vordergrund gerückt. Das IFAB hatte zuletzt bereits eine Reform beschlossen, wonach bei einer Kopfverletzung ein zusätzlicher - allerdings dauerhafter - Wechsel in einem Spiel möglich ist, der nicht das Wechselkontingent belastet. Beim WM-Finale in Katar durfte Frankreich daher sogar siebenmal wechseln: Ein sechstes Mal aufgrund der Verlängerung sowie Nummer sieben, weil Adrien Rabiot mit Verdacht auf eine Kopfverletzung vom Platz musste.

Spielergewerkschaften fordern bereits seit Monaten jedoch auch die Einführung von vorübergehenden Wechseln. Das IFAB jedoch vertritt den Standpunkt, dass Gehirnerschütterung manchmal gar nicht sofort erkennbar sind und Symptome erst später auftreten. Ein Spieler könnte somit trotz Gehirnerschütterung auf den Platz zurückkehren.

Mit einer Entscheidung, ob dem Antrag der drei Ligen stattgegeben wird, ist im Frühjahr zu rechnen.

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