Märchen wiederholen sich selten

Von SPOX
Leicester City wurde 2015/16 sensationell englischer Meister
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Defensives Mittelfeld: Nampalys Mendy, Daniel Amartey, Danny Drinkwater, Andy King, Matty James

Leicesters Herzstück ist das Zentrum, angefangen auf der Sechs. Mit Danny Drinkwater und Andy King haben die Foxes zentrale Spieler, die im Zweikampf stark sind, aber auch das schnelle Umschaltspiel nach vorne beherrschen. Immer wieder wird von der Sechs aus der Konter eingeleitet, Leicester perfektionierte das Spiel im vergangenen Jahr.

Eine entscheidende Rolle hatte dabei aber auch N'Golo Kante. Der Franzose, der 37 Liga-Spiele im Meisterjahr bestritt, ist nach der EM für etwa 35 Millionen zum FC Chelsea abgewandert. Sein Verlust wird die Foxes schmerzen.

Sorgen hat Ranieri deshalb aber nicht: Mit dem jungen Daniel Amartey (21), der erst im Januar aus Kopenhagen kam, hat der Trainer einen guten Backup, der immer besser ins Team eingebunden wird. Zusammen mit Neuzugang Nampalys Mendy (24), der in der vergangenen Saison alle Spiele der Ligue 1 für den AS Monaco bestritt, ist Leicester in der kommenden Spielzeit nicht deutlich schlechter aufgestellt als zuvor - jedenfalls nicht in der Breite.

Vor allem auch dann, wenn sich die Foxes selbst treu bleiben. Das kündigte Ranieri zuletzt aber auch an: "Ballbesitz ist nicht unser Spiel. Den überlassen wir oft dem Gegner. Unsere Stärke ist der Zusammenhalt, kampfstark zu sein und viel zu laufen." Darauf kommt es an.

Das führt auch dazu, dass der eigentlich so erfahrene Gökhan Inler auch 2016 keine Chance hat. Er wurde zuletzt aus dem Kader gestrichen und soll einen neuen Verein finden. Matty James fehlte die gesamte letzte Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses. Er ist aktuell ebenfalls keine Option.

Offensives Mittelfeld: Marc Albrighton, Bartosz Kapustka, Demarai Gray, Riyad Mahrez, Jeffrey Schlupp

Dass das Kombinationsspiel der Foxes im letzten Jahr so gut funktionierte, hatte - aufbauend auf den Sechsern - natürlich auch stark mit den offensiver denkenden Mittelfeldspielern zu tun. Vor allem Riyad Mahrez erarbeitete sich durch 17 Tore absoluten Star-Status in der Premier League.

Seine Technik und Kaltschnäuigkeit brachten ihn schnell auf die Zettel der noch größeren Klubs - und sie würden Leicester auch im nächsten Jahr enorm gut zu Gesicht stehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Algerier bleibt, ist wohl aber nicht mehr allzu groß: Mit Arsenal soll bereits eine Einigung bestehen. Ranieri beschwerte sich zuletzt schon öffentlich, dass der Offensivmann vom Werben der Londoner abgelenkt sei.

Seinen Platz auf dem Flügel könnten entweder der 20-jährige Demarai Gray, der schon in der letzten Saison einige Einsätze bekam, oder der Neuzugang Bartosz Kapustka einnehmen. Letzterer überzeugte bei der EM 2016 in Frankreich mit Polen. Marc Albrighton sollte seinen Platz auf der Außenbahn nicht so schnell verlieren. Der Engländer bestritt im letzten Jahr alle Spiele und kam immerhin auf neun Scorerpunkte.

Eine weitere Option auf dem Flügel wäre auch Jeffrey Schlupp. Der durfte schon das eine oder andere Mal auf der linken Seite ran. Viel - auch taktische Vorgaben - wird aber sicher vom Verbleib Mahrez' abhängen.