Leicester rettet Punkt - Spurs locker

Von SPOX
Harry Kane brachte die Spurs mit einem tollen Schlenzer in Führung
© getty

Jamie Vardy bringt Leicester gegen West Ham in Front und fliegt vom Feld - wegen einer Schwalbe. Die Hammers drehen die Partie, doch Leicester gleicht Sekunden vor Schluss aus. Liverpool ist auf Kurs und Manchester United schickt Aston Villa in Liga zwei. Arsenal patzt bei Kellerkind Crystal Palace. Tottenham fegt über Stoke hinweg.

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Stoke City - Tottenham Hotspur 0:4 (0:1)

Tore: 1:0 Kane (9.), 2:0 Alli (67.), 3:0 Kane (71.), 4:0 Alli (82.)

Tottenham Hotspur im Jahr 2016: Das ist Tempo-Fußball pur! Vor allem in den ersten 30 Minuten konnte sich Stoke City davon ein gutes Bild machen. Denn kurz nach Anpfiff klingelte es sofort im Kasten von Shay Given, der einem sehenswerten Schlenzer von Harry Kane vom linken Strafraum-Eck nur noch hinterherschauen konnte (9.). Auch in der Folge wollte der Druck der Spurs zunächst nicht nachlassen.

Erst nach einer halben Stunde nahmen sich die Gäste etwas zurück, überließen Stoke über weite Strecken den Ball, waren aber fast immer gefährlich, wenn sie das Tempo mal anzogen. So hätte Christian Eriksen nach einer starken Kombination über Lamela und Alli schon für eine Vorentscheidung sorgen können, als er kurz vor dem Pausentee nur die Latte traf (42.).

In der zweiten Hälfte fanden die Potters immer besser in die Partie und arbeiteten deutlich besser gegen den Ball. Doch das Tor machten erneut die Londoner. Ein großartigen Pass von Eriksen von der Mittellinie auf den durchstartenden Dele Alli (67.) traf Stoke mitten ins Herz, ehe ein weiterer Ballverlust von Stoke in der Vorwärtsbewegung zum nächsten Konter über Lamela führte. Der musste frei vor Given nur noch querlegen und Kane erzielte seinen 24. Saisontreffer (71.).

Doch das freudige Toreschießen war noch nicht vorbei. Nachdem Alli Minuten zuvor noch unbedrängt vor dem leeren Kasten gegen den Pfosten gezielt hatte, bekam er durch Eriksen eine erneute Chance. Der Däne brach in den Strafraum ein, zielte von links auf den Elfmeterpunkte, wo Alli bereits wartete und die Kugel per Außenrist volley in die Maschen hämmerte (82.). Durch den gleichzeitigen Patzer von Leicester City wittern die Spurs nun wieder Morgenluft im Kampf um den Titel.

Manchester United - Aston Villa 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Rashford (32.)

Gut 30 Minuten Schlafwagenfußball mussten die Fans im Old Trafford über sich ergehen lassen, ehe Rückkehrer Wayne Rooney mit einem öffnenden Pass über 40 Meter den Führungstreffer für die Red Devils einleitete. Abnehmer Antonio Valencia brachte den Ball anschließend flach in den Strafraum, wo der sträflich freigelassene Rashford eiskalt per Direktabnahme abschloss.

Ansonsten bot United gegen das völlig uninspirierte Schlusslicht aus Birmingham fußballerische Magerkost und bemühte sich in erster Linie um Spielkontrolle. Mehr war auch nicht notwendig, denn die Villans ergaben sich mit dem Anpfiff bereits ihrem Schicksal.

Auch im zweiten Durchgang änderte sich daran wenig. United hielt das Geschehen mit gut 70% Ballbesitz vom eigenen Sechzehner fern, ohne den Fans jedoch den Ansatz eines Spektakels zu bieten. Kurz vor Schluss hätten die Gäste diese Nachlässigkeit sogar fast noch bestraft, doch Rudy Gestede traf nach einer Ecke nur den Pfosten. Mit der neunten Niederlage in Folge steht der Abstieg der Villans somit auch rechnerisch fest.

FC Chelsea - Manchester City 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Agüero (33.), 0:2 Agüero (54.), 0:3 Agüero (80./Foulelfmeter)

Rote Karte: Courtois (80., Notbremse/Chelsea)

Es gibt solche Tage, an denen dir einfach alles gelingt. Einen solchen hatte Sergio Agüero am Samstag im Spiel gegen den FC Chelsea. Der Argentinier schoss Manchester City im Alleingang zum völlig verdienten Sieg an der Stamford Bridge.

Zunächst entwickelte sich eine rassige Partie mit Chancen auf beiden Seite, ehe die Agüero-Festspiele in der 33. Minute begannen. Kurz nach der Pause erhöhte der 27-Jährige auf 2:0, ehe er in der 80. Minute per Foulelfmeter für den Endstand sorgte.

Thibaut Courtois hatte Fernandinho zuvor im Strafraum zu Fall gebracht und wurde wegen der Notbremse vom Platz gestellt. City bleibt durch den Erfolg auf Champions-League-Kurs, während die Blues weiterhin im Niemandsland der Tabelle verharren.

Leicester City - West Ham United 2:2 (1:0)

Tore: 1:0 Vardy (18.), 1:1 Carroll (84./FE), 1:2 Cresswell (86.), 2:2 Ulloa (90. +5/FE)

Gelb-Rot: Vardy (56.)

Jamie Vardy trifft wie er will, so auch im Spiel seiner Foxes gegen West Ham United. Nach 18 Minuten schob er lässig nach einem Konter rechts unten ein und machte die Riesenchance der Hammers nach 90 Sekunden durch Cheykou Kouyate am rechten Innenpfosten vergessen. Gute zehn Minuten später holte er sich nach einer Grätsche gegen Winston Reid unnötig die Gelbe Karte.

Eine Verwarnung mit Folgen. Vardy ging zehn Minuten nach dem Pausentee im Strafraum nach einem Zweikampf mit Angelo Ogbonna zu Boden, Schiedsrichter Jonathan Moss entschied auf Schwalbe und schickte den 22-fachen Torschützen vom Feld. Diese Fehlentscheidung - der Italiener hielt Vardy am Arm - wurde zum Game-Changer. Die Hammers schnürten die Foxes förmlich im Strafraum ein, doch die Abwehr um Robert Huth hielt lange Stand. Erst Kapitän Wes Morgans Umklammerungsversuch gegen Reid und der Folgeelfmeter durch Carroll brachten den Ausgleich. Leicesters erstes Gegentor nach 574 Minuten.

Zwei Minuten darauf drehten die Gäste gar die Partie. Cresswell fackelt nach einer schwachen Abwehrarbeit von Danny Simpson nicht lange und zimmert den Ball an der Strafraumkante diagonal rechts oben in den Knick. Als alle bereits an die vierte Saisonniederlage der Foxes dachten, schubste Carroll Schlupp links im Sechzehner. Moss zeigt erneut auf den Punkt. Ulloa blieb in der fünften Minute der Nachspielzeit cool und rettete das Remis für die Hausherren.

AFC Bournemouth - FC Liverpool 1:2 (0:2)

Tore: 0:1 Firmino (41.), 0:2 Sturridge (45.), 1:2 King (90.)

Nach der magischen Nacht in der Europa League gegen Dortmund schonte Jürgen Klopp einige Stammspieler. So begann die Partie von beiden Seiden verhalten, großes Risiko gingen beide Teams vorerst nicht. Kurz vor der Halbzeit schalete Liverpool dann einen Gang nach oben.

Nach einem Versuch aus kurzer Distanz per Hacke von Daniel Sturrdige, den Keeper Artur Boruc nur noch nach vorne abklatschen konnte, war Roberto Firmino beim Abstauber zur Stelle (41.). In der Nachspielzeit erhöhte Sturridge selbst nach einem scharf getretenen Freistoß von Jordan Ibe mit einem platzierten Kopfball.

Auch nach dem Wiederanpfiff gaben die Reds Gas und drückten auf die Vorentscheidung: Sturridge scheiterte nach einem feinen Heber über Boruc am rechten Pfosten (52.). Danach kamen auch die Gastgeber nach langer Zeit zu guten Gelegenheiten. Joshua King scheiterte gleich zwei Mal binnen kürzester Zeit am überragenden Danny Ward im Kasten der Reds (65./68.). Auch Lewis Grabban fand aus 25 Metern in Ward seinen Meister (82.).

Im direkten Gegenzug hämmerte Sturridge einen Versuch an die Latte (83.). Kurz vor dem Abpfiff nahm sich erneut King ein Herz - knallte das Leder zum Anschluss in die Maschen (90.+3). Doch am Auswärtssieg der Reds konnte dessen Treffer nichts mehr rütteln. Liverpool bewahrt weiterhin die Chancen auf die internationalen Plätze.

FC Arsenal - Crystal Palace 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Sanchez (45.+1), 1:1 Bolasie (82.)

Knapp 70 Prozent Ballbesitz, nur einen Torschuss des Gegners zugelassen - bis zur 81. Minute sah alles nach einem Pflichtsieg für den FC Arsenal aus. Doch Palace nutzte seine erste gute Aktion der zweiten Halbzeit zum völlig überraschenden Ausgleich: Emmanuel Adebayor behauptete auf links den Ball und legte in die Mitte zu Yannick Bolasie, der aus gut 20 Metern stramm ins kurze Eck schoss.

Zuvor gab es Einbahnstraßenfußball zu bewundern. Arsenal dominierte das Geschehen, anständige Toraktionen blieben jedoch aus. Folgerichtig entstand das Tor der Gunners durch einen Fehler. Die Gäste verloren das Leder kurz vor dem eigenen Strafraum, im Anschluss schaltete Danny Welbeck am schnellsten und chippte den Ball in die Box, wo Alexis Sanchez vor Gäste-Keeper Wayne Hennessey am Ball war und einköpfte.

Die zweite Halbzeit begann nach dem gleichen Muster. Viel Ball, aber wenig Ideen beim Team von Arsene Wenger. Die beste Chance hatte noch Alex Iwobi, der einen Kopfball knapp neben das Tor setzte (51.). Als alles auf den minimalistischen Erfolg von Arsenal hindeutete, traf Bolasie die Gunners ins Herz. Nach dem Remis muss Arsenal Manchester City in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen und belegt nunmehr den vierten Rang.

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