Arsenal siegt im Verfolgerduell

SID
Mesut Özil konnte seine Teamkollegen erneut mit zwei Vorlagen in Szene setzen
© getty

England dreht am 17. Spieltag völlig durch! Arsenal siegt auch dank Mesut Özil im Kracher gegen Manchester City. Leicester haut Everton auswärts die Bälle um die Ohren, Manchester United blamiert sich schon wieder - und der FC Chelsea erinnert sich in Spiel eins nach Jose Mourinho daran, wie man Fußball spielt. Klopps Liverpool geht beim bärenstarken Aufsteiger Watford unter.

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FC Chelsea - AFC Sunderland 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 Ivanovic (5.), 2:0 Pedro (13.), 3:0 Oscar (50./FE), 3:1 Borini (53.)

All eyes on Chelsea! Nach der Trennung von The Special One richteten sich die Blicke auf der Insel nach London - wo die Blues unter der Federführung von Interimscoach Steve Holland nach drei sieglosen Ligaspielen wieder einen Dreier einfahren konnten. Ein Schelm, wer ob der wie verwandelt aufspielenden Mannschaft Böses denkt.

Branislav Ivanovic per Kopf (5.) und Pedro (13.) sorgten für den Traumstart der dominanten Gastgeber - es war das erste Mal seit August, dass die Londoner in der ersten Halbzeit mehr als einmal trafen. Kurz nach Wiederanpfiff legte Costel Pantilimon Willian im Strafraum und Oscar sorgte vom Punkt für die Entscheidung (50.). Zwar kamen die Black Cats kurz darauf durch Fabio Borinis Abstauber zum Anschluss (53.), doch auch das folgende Zwischenhoch der Gäste brachte die Blues nicht in ernsthafte Gefahr.

Chelsea klettert mit den drei Punkten auf Rang 15, hat aber dennoch magere vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Sunderland bleibt vor dem abgeschlagenen Schlusslicht Aston Villa mit zwölf Zählern Vorletzter.

FC Everton - Leicester City 2:3 (1:1)

Tore: 0:1 Mahrez (27./FE), 1:1 Lukaku (32.), 1:2 Mahrez (65./FE), 1:3 Okazaki (69.), 2:3 Mirallas (89.)

Seit Wochen siegt sich Leicester durch die Premier League und nervt die Millionen-Truppen aus London, Manchester oder Liverpool. Dabei spielen die Füchse sicher nicht die schönste Kugel, sind aber ungemein effektiv. Das bekamen die Zuschauer im Goodison Park etwa eine halbe Stunde nach Anpfiff standesgemäß präsentiert.

Denn Everton spielte gerade zu Beginn den deutlich strukturierteren und klareren Fußball, hätte auch verdient in Führung gehen müssen, doch sowohl Ross Barkley als auch Romelu Lukaku bekamen den Ball nicht im Netz von Kasper Schmeichel unter. So kam es, wie es kommen musste: Funes Mori zog Shinji Okazaki zu Boden und der Referee sah sich zum Pfiff gezwungen. Elfmeter Riyad Mahrez - drin das Ding (27.)!

Doch Everton antwortete rasch. Knapp drei Minuten später versemmelte Barkley eine Doppelchance, bis Lukaku endlich einnetzte (32.). Dazu gab es einen neuen Everton-Rekord. Denn es war bereits der achte Pflichtspieltreffer in Folge für den Belgier.

Die Freude war aber nur von kurzer Dauer. Innerhalb von vier Minuten trafen nach der Halbzeit Mahrez, erneut per Elfmeter (65.), und Okazaki (69.), um den unheimlichen Lauf von Leicester aufrecht zu erhalten. So kam der Anschlusstreffer von Kevin Mirallas kurz vor Schluss zu spät, um den Sieg der Foxes noch ernsthaft zu gefährden.

Manchester United - Norwich City 1:2 (0:1)

Tore: 0:1 Jerome (38.), 0:2 Tettey (54.), 1:2 Martial (66.)

Anschluss nach oben halten - so hieß das Motto für Louis van Gaal und seiner Elf gegen Abstiegskandidat Norwich City. Am Ende kam es mit der Niederlage allerdings knüppeldick für Unted. Die Red Devils gingen von Beginn an druckvoll zu Werke und waren in der ersten Halbzeit das klar spielbestimmende Team. Die Führung schien nur eine Frage der Zeit.

In der 38. Minute stellte Cameron Jerome dann allerdings das Spiel auf den Kopf - denn mit der ersten Chance ging Norwich in Führung: Hoolahan steckte den Ball während einem Konter auf Jerome durch, der setzte sich zentral gegen Smalling durch und überwand de Gea cool aus elf Metern. Kurz nach der Pause erhöhten die Gäste sogar auf 2:0 - mit ihrem zweiten Torschuss.

Die Red Devils rannten in der Folge weiter an und erzwangen in der 66. Minute das Anschlusstor durch Golden Boy Anthony Martial. Norwich verteidigte jedoch clever und brachte die Führung über die Zeit.

FC Watford - FC Liverpool 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Aké (3.), 2:0 Ighalo (15.), 3:0 Ighalo (85.)

Das nennt man dann wohl eine kalte Dusche - Jürgen Klopp und der FC Liverpool wurden vom FC Watford gleich in der 3. Minute erwischt: Einen zu nah ans Tor getretenen Eckball hatte Liverpool-Keeper Adam Bogdan eigentlich schon sicher, aber Ake spitzelte den Ball - wohl noch im Rahmen des Erlaubten - aus dessen Händen ins Liverpool-Gehäuse.

Nach der Niederlage gegen Newcastle und dem Unentschieden gegen West Brom Albion wollte der LFC eigentlich Wiedergutmachung betreiben - aber daraus wurde nichts, denn kurze Zeit später klingelte es schon wieder im Reds-Kasten: Odion Ighalo schüttelte Martin Skrtel wie eine lästige Fliege ab und verwandelte cool zur 2:0-Führung.

Watford spielte weiter munter mit, hatte in der ersten Hälfte die Mittelfeldhoheit. Die Führung spielte den Hausherren natürlich ebenfalls in die Karten: Liverpool musste kommen, Watford blieb durch Konter gefährlich - in der 62. Minute hätte Odion Ighalo den Sack zu machen können, aber Adam Bogdan bewahrte die Reds mit einer Glanzparade vor dem 0:3. Im Gegenzug hatte Liverpool durch Coutinho den Anschluss auf dem Fuß - er scheiterte aber am Ex-Hoffenheim-Keeper Heurelho Gomes im Watford-Tor.

In der 85. Minute machte es die Hausherren dann besser: Eine perfekt getimte Flanke köpfte erneut Odion Ighalo mit seinem zwölften Saisontreffer zum 3:0-Endstand ins Tor und beschert Jürgen Klopp somit eine bittere vorweihnachtliche Pleite.

FC Arsenal - Manchester City 2:1 (2:0)

Tore: 1:0 Walcott (33.), 2:0 Giroud (45.+1), 2:1 Toure (82.)

Im abschließenden Topspiel des 17. Spieltags kämpften beide Teams um den Anschluss an die Tabellenspitze. Auch dank eines erneut glänzend aufgelegten Mesut Özil konnten die Gunners am Ende die Oberhand behalten und den Anschluss an Leicester City wahren.

Statt geballter Offensivpower mussten sich die Fans im Emirates Stadium zunächst mit einem relativ zähen Spitzenspiel begnügen. Nach rund einer halben Stunde überschlugen dann plötzlich die Ereignisse: Erst hätte Kevin de Bruyne die Führung für die Gäste besorgen können, im direkten Gegenzug traf stattdessen Theo Walcott mit dem allerersten Torschuss der Gunners. Aus gut 16 Metern schoss er die Kugel sehenswert ins lange Eck und bescherte Mesut Özil seine 14. Torvorlage der Saison.

Mit dem Pausenpfiff nutzte Olivier Giroud anschließend ein weiteres Zuspiel des Deutschen und schloss eiskalt aus kurzer Distanz zum 2:0 ab. Nach der Halbzeit übernahm das Team von Arsene Wenger dann endgültig die Kontrolle über das Geschehen und verdiente sich damit nachträglich die Führung. Die Citizens gaben sich phasenweise vollständig auf und konnten nach rund 70 Minuten froh sein, nicht noch höher in Rückstand zu liegen.

Als niemand mehr damit rechnete, holte City dann doch noch zum Schlussspurt aus, mehr als der Anschluss durch Yaya Toure sprang aber nicht mehr heraus. Der Ivorer traf mit einer humorlosen Direktabnahme von der Sechzehnerkante. Das änderte jedoch nichts mehr am Sieg der Londoner, die den Rückstand von drei Punkten auf Leicester somit zumindest halten konnten. Für City gerät die Tabellenspitze dagegen erstmal außer Sichtweite.

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