Nach Citys Patzer: Manchester United enteilt

Von SPOX
Antonio Valencia war der gefeierte Held bei Manchester Uniteds Auswärtssieg in Blackburn
© Getty

Durch zwei späte Tore gelang es Manchester United, sich an der Tabelle ein wenig abzusetzen. Newcastle United hält dank Demba Papiss Cisse den Anschluss an die Champions-League-Plätze. Beim 2:0-Heimsieg gegen den FC Liverpool traf der Ex-Freiburger doppelt, Liverpools Keeper muss zudem mit Rot vom Platz. Manchester City verpasst in einem unfassbaren Spiel gegen Sunderland den nächsten Dreier.

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Blackburn Rovers - Manchester United

Tore: 0:1 Valencia (81.), 0:2 Young (86.)

Manchester United hat den Punktverlust des Hauptkonkurrenten um den Titel, Manchester City, ausgenutzt. Mit einem späten, aber letztlich verdienten Auswärtssieg in Blackburn wurde der Vorsprung auf fünf Punkte ausgebaut.

Bei United startete Javier Hernandez anstelle von Danny Welbeck in der Mitte des Dreier-Sturms. Doch wirklich effektiv waren in der ersten Halbzeit weder er noch seine Sturmkollegen.

Stattdessen hatte Mittelfeldmann und Ex-Rovers-Profi Phil Jones die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs: Nach einer guten Flanke von rechts durch Antonio Valencia kam Jones per Kopf zum Abschluss. Der Ball ging jedoch links am Pfosten vorbei (34.).

Die beste und einzige Chance der Gastgeber vor der Pause bot sich Innenverteidiger Grant Hanley nach einem Eckball. Sein Kopfball von der Fünfmeterlinie zwang David De Gea zu einem starken Reflex auf der Torlinie. Der Spanier wischte den Ball über die Latte (45.).

Im zweiten Durchgang gab dann Blackburn den ersten Warnschuss ab: Ein Kopfball von Scott Dann verfehlte sein Ziel nur knapp (49.). Danach versuchte es Wayne Rooney mit einer Reihe von Fernschüssen, die jedoch alle entweder von Keeper Paul Robinson pariert wurden oder am Tor vorbei gingen.

Während die Gäste mit fortlaufender Spielzeit immer stärker wurden, zogen sich die Rovers immer weiter zurück. Ein Schuss von Morten Gamst Pedersen nach einem verunglückten Freistoß war da noch die beste Torgelegenheit seines Teams (62.).

United lief unaufhörlich an und wurde letztlich doch noch belohnt. Valencia bekam den Ball am rechten Flügel, drang in den Strafraum ein und schoss dann aus spitzem Winkel Richtung langes Eck - Tor (81.)! Unhaltbar schien der Ball nicht, der Schuss war jedoch auch ziemlich stramm.

Und Valencia war es auch, der kurz darauf den Ball zum eingewechselten Ashley Young querlegte. Dieser drehte sich dann und zimmerte das Leder aus 18 Metern halbrechts genau neben den kurzen Pfosten in die Maschen (86.) - unhaltbar für Robinson. Das war dann auch der Schlusspunkt.

Newcastle United - FC Liverpool 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Cisse (19.), 2:0 Cisse (59.)

Liverpool kam schneller in die Gänge und hatte durch Skrtels Kopfball die erste gute Chance. Für einen großen Aufreger sorgte in der zehnten Minute dann Rückkehrer Andy Carroll, der nach seinem Wechsel an die Anfield Road zum ersten Mal in Newcastle spielte: Nachdem er Keeper Krul schon umkurvt hatte, ließ er sich lieber fallen, statt auf das leere Tor zu schießen. Dafür bekam er zu Recht die Gelbe Karte von Schiedsrichter Atkinson.

Besser machte es Papiss Demba Cisse. Eine Flanke von Hatem Ben Arfa verwerte er nach 18 Minuten mustergültig per Kopf - sechstes Tor im siebten Spiel. Liverpool verlor danach zunehmend den Faden.

In der zweiten Hälfte schlug Cisse dann wieder mitten in einer Drangphase der Gäste zu: Ein Pass von Demba Ba segelte an Freund und Feind vorbei auf Cisse, der Reina umkurvte und überlegt einschob. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen - beim Abspiel stand Cisse klar im Abseits.

Hektisch wurde es acht Minuten vor Schluss: Pepe Reina ging mit dem Kopf voraus auf Perch zu, der sich bei der ersten Berührung wie vom Blitz getroffen fallen ließ. Referee Atkinson zückte die Rote Karte für Reina, der damit wohl auch im FA Cup fehlen wird.

Die letzten Minuten brachte Newcastle souverän über die Runden und schließt damit nach Punkten zum FC Chelsea auf. Für Liverpool ein weiterer Tiefpunkt in einer verkorksten Saison.

Manchester City - FC Sunderland 3:3 (1:2)

Tore: 0:1 Larsson (31.), 1:1 Balotelli (43.), 1:2 Bendtner (45.+3), 1:3 Larsson (55.), 2:3 Balotelli (85.), 3:3 Kolarov (86.)

Dortmund lässt grüßen: Auch in Manchester erlebten die Zuschauer eine unfassbare Partie. Aber der Reihe nach. Vor der Partie war eigentlich nur von einer Sache die Rede: Man wollte mit einem Sieg Druck auf Manchester United aufbauen. Der Dreier gegen Sunderland war also fest eingeplant. Immerhin gewannen die Citizens die letzten 21 Heimspiele in Folge. Doch es kam alles anders.

Die Black Cats versteckten sich im Gegensatz zu vielen Gästen im Etihad Stadium nicht und spielten von Anfang an munter mit. Nachdem Craig Gardner in der 16. Minute nur das Außennetz traf, machte es sein Teamkollege Sebastian Larrson nach einer halben Stunde besser.

Aus 18 Metern nahm er Maß und schob den Ball ganz überlegt ins rechte untere Eck. City-Keeper Joe Hart konnte der Kugel nur noch hinterherschauen. Das Gegentor war jedoch eine Art Weckruf für den Gastgeber, und vor allem für Mario Balotelli. Erst wollte er zweimal einen Elfmeter schinden, allerdings ohne Erfolg.

Nach einem Foul an Edin Dzeko gab es dann allerdings doch den heiß ersehnten Strafstoß. Und Balotelli ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und erzielte den Ausgleich. Den Schlusspunkt in der ersten Halbzeit setzte allerdings ein Anderer. Niklas Bendtner schockte City in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Kopfballtor.

Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte man kurz den Eindruck, als würde sich die Mannschaft von Roberto Mancini noch mal am Riemen reißen. Doch Larsson mit seinem zweiten Treffer holte City auf den Boden der Tatsachen zurück. Mancini brachte in der Folgezeit sogar Carlos Tevez, doch es schien lange so, als sollte Manchester an diesem Tag endgültig die Meisterschaft zu verspielen.

Durch zwei späte Treffer konnte City zumindest eine Niederlage vermeiden. Allerdings könnte das Remis im Fernduell mit United zu wenig sein.

Queens Park Rangers - FC Arsenal 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Taarabt (22.), 1:1 Walcott (37.), 2:1 Diakite (66.)

Nix wurde es mit dem achten Erfolg in Serie. Die Wenger-Elf enttäuschte vor allem im ersten Durchgang auf ganzer Linie. Folgerichtig brachte Adel Taarabt die Rangers nach 22 Minuten in Führung. Wer danach ein Aufbäumen der Gunners erwartete, sah sich getäuscht. QPR war weiter tonangebend.

Dass Arsenal dennoch mit einem Unentschieden in die Kabine ging, war Theo Walcott zu verdanken. Der Wirbelwind traf in 37. Minute zuerst den Pfosten, reagierte aber sekundenschnell und verwandelte den Abpraller ganz sicher im Netz.

Nach der Pause sah es zuerst so aus, als wäre Arsenal endlich aus dem Tiefschlaf erwacht. Robin van Persie scheitere allerdings zweimal am exzellent aufgelegten Patrick Kenny im Kasten der Rangers.

Offensiv war der Gastgeber in der zweiten Hälfte dagegen so gut wie nicht existent. Zumindest bis zur 66. Minute: Kieran Gibbs fand Samba Diakite, der die Partie ein wenig auf den Kopf stellte.

In der Folgezeit rannte Arsenal vergeblich an und muss nun tatenlos zusehen, wie Tottenham mit einem Sieg gegen Swansea gleichziehen kann.

Aston Villa - FC Chelsea 2:4 (0:1)

Tore: 0:1 Sturridge (9.), 0:2 Ivanovic (51.), 1:2 Collins (77.), 2:2 Lichaj (80.), 2:3 Ivanovic (83.), 2:4 Torres (90.+1)

Wahnsinn in der Premier League, Part zwei: Auch Villa und die Blues lieferten ein echtes Spektakel ab. Das 0:1-Halbzeitergebnis war dabei nicht mehr als ein schlechter Scherz. Schon in der ersten Hälfte gab es Chancen en masse. Alleine Fernando Torres hätte schon in den ersten 45 Minuten einen Hattrick auf dem Konto haben können, wenn nicht sogar müssen.

Bis auf Daniel Sturridge traf in Durchgang eins allerdings niemand. Mata kam einem Torerfolg noch am Nähesten, ließ aber in der 24. Minute nur den Pfosten erzittern.

Nach dem Pausentee ging die Achterbahnfahrt allerdings erst so richtig los. Nach der ersten Ivanovic-Bude sah eigentlich alles schon nach einem lockeren Erfolg für die Blues auf. Aber Villa kämpfte sich zurück und glich zehn Minuten vor dem Ende noch aus.

Unter Andre Villas-Boas wäre Chelsea nun vermutlich komplett auseinander gefallen. Aber Roberto Di Matteo hat der Mannschaft neues Leben eingehaucht. Vielleicht auch deswegen zeigten die Mannen von der Stamford Bridge Moral und konnten durch Ivanovics Doppelpack und den Last-Minute-Treffer von Torres doch noch den ersehnten Dreier einfahren.

Für einen besonderen Moment sorgte Stilian Petrov. Der Villa-Kapitän, bei dem am Freitag Leukämie diagnostiziert wurde, war im Stadion und wurde von den Fans mit Standing Ovations gefeiert.

Der 31. Spieltag im Überblick

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