Eklat in Saudi-Arabien: Schweigeminute für Franz Beckenbauer niedergepfiffen

Von Nino Duit
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Nächster Eklat in Saudi-Arabien! Fans im Al-Awwal Stadium von Riad haben die Schweigeminute für Franz Beckenbauer vor dem ersten spanischen Supercopa-Halbfinale am Mittwoch mit einem Pfeifkonzert bedacht.

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Die deutsche Fußball-Ikone war am Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorben. Gründe für die Pfiffe sind nicht bekannt. Bei der Schweigeminute in Riad erschien ein Bild des Kaisers auf einer Anzeigetafel, das ihn jubelnd im deutschen Trikot mit Spielführer-Binde zeigt, dazu wurden seine Lebensdaten und eine Trauerschleife eingeblendet.

Real Madrid besiegte vor rund 24.000 Fans anschließend den Stadtrivalen Atletico mit 5:3 nach Verlängerung. Pfiffe gab es nach dessen Einwechslung auch für Toni Kroos. "Das hat heute Spaß gemacht! Fantastisches Publikum", schrieb Kroos anschließend sarkastisch bei X. Der Mittelfeldspieler von Real hatte sich im vergangenen Sommer mehrfach kritisch über Transfers namhafter Spieler in die Saudi Pro League geäußert und einen solchen Schritt für sich persönlich ausgeschlossen.

Die spanische Supercopa steigt bereits zum vierten Mal in Saudi-Arabien, das die WM 2034 austragen will. Im Finale trifft Real auf den Sieger des anderen Halbfinals zwischen dem FC Barcelona und CA Osasuna (Donnerstag, 20 Uhr).

Fußball in Saudi-Arabien: Eklat vor türkischem Supercup

Probleme gab es in Saudi-Arabien auch Ende Dezember, als der türkische Supercup erstmals in Riad ausgetragen werden sollte. Die Partie zwischen Galatasaray und Fenerbahce wurde kurzfristig abgesagt. Beide Istanbuler Klubs weigerten sich, zu der Partie anzutreten. Der Grund: Saudi-Arabien soll den Mannschaften verboten haben, Banner oder Plakate mit dem Bild des Gründers der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, zu tragen.

Die italienischen Supercup-Teilnehmer SSC Neapel und AC Florenz sollen derweil bei Italiens Fußballverband eine Verlegung des ebenfalls in Saudi-Arabien geplanten Wettbewerbs in die Heimat gefordert haben. Nach Androhung hoher Strafen findet das Mini-Turnier, an dem ansonsten noch Inter Mailand und Lazio Rom teilnehmen, nun aber doch wie geplant vom 18. bis zum 22. Januar in Riad statt.