FC Barcelona: Kein Lewandowski? Xavis enorme Personalsorge vor El Clasico gegen Real Madrid

Von Nicolás De Marco und Patrik Eisenacher
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Barça-Trainer Xavi hat vor dem Duell mit dem Erzrivalen Real Madrid ein gut gefülltes Lazarett zu beklagen. Bei einigen Spielern besteht die Hoffnung, am kommenden Samstag wieder dabei zu sein. Ein Überblick.

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Wenige Tage vor dem Spiel gegen Real Madrid ist die Krankenstation des FC Barcelona gefüllt. Sergi Roberto ist der jüngste Neuzugang, obwohl er nicht Teil der spanischen Nationalmannschaft war. Trainer Xavi wird im Clasico am Samstag (16.15 Uhr) improvisieren müssen. Wir werfen einen Blick auf Barças sichere Ausfälle und die Wackelkandidaten.

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Lamine Yamal steht sicher zur Verfügung

Lamine Yamal musste das Spiel gegen Granada (2:2) am 8. Oktober verletzt beenden. Der 16-Jährige hatte 76 Minuten gespielt - und als jüngster Liga-Spieler überhaupt einen Treffer erzielt.

Am Tag nach dem Spiel teilte Barcelona mit, dass "Tests ergeben haben, dass Lamine Yamal eine Verletzung des Psoas iliacus (Laufmuskel im Hüftgelenk) in seinem linken Bein hat". In der Mitteilung ergänzte man, dass Yamal "ausfällt und die Entwicklung seine Verfügbarkeit bestimmen wird. Der Spieler wird am Trainingslager der spanischen Nationalmannschaft teilnehmen, wo er auch vom medizinischen Personal des RFEF (spanischer Verband) untersucht werden wird."

Danach wurde der Flügelstürmer überraschend für die Spiele gegen Schottland und Norwegen nominiert. Schon am Dienstag, den 10. Oktober, war er aber wieder zurück. Im Flughafen von Barcelona sah man ihn mit Schwierigkeiten laufen.

Gegen Athletic Bilbao (1:0) hatte er dann aber bereits wieder Einsatzminuten. Seine Teilnahme am Clásico ist damit gesichert, er wird zum ersten Mal in einem Pflichtspiel gegen Real Madrid antreten.

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Alejandro Balde - Einsatzwahrscheinlichkeit im Clásico: 50:50

Alejandro Balde stand im ersten der beiden Spiele Spaniens während der Länderspielpause gegen Schottland in der Startelf, musste aber zur Halbzeit durch Fran García ersetzt werden.

Was zunächst nach einer taktischen Entscheidung von Luis de la Fuente aussah, entpuppte sich als erzwungene Auswechslung: Balde verließ das Feld mit Adduktorenbeschwerden, wie nach dem Spiel vom Trainer selbst und später in einem medizinischen Bericht von Barça bestätigt wurde.

Der Linksverteidiger verließ das Lager der Nationalmannschaft, wurde durch Alfonso Pedraza ersetzt und verpasste das Spiel, in dem Spanien mit einem Sieg gegen Norwegen in Oslo die Qualifikation für die EM-Endrunde besiegelte. Wie Lamine Yamal erhielt er jedoch gegen Athletic zuletzt Einsatzminuten.

Das Spiel gegen die Basken musste er jedoch nach erneuten Beschwerden aufgeben. Seine Mannschaftskameraden mussten ihm 15 Minuten vor Spielende helfen, seine Wade zu dehnen, weil der Außenverteidiger nicht mehr konnte. Xavi brachte Marcos Alonso für ihn ins Spiel.

Barça wird Balde genau beobachten und hoffen, dass diese Probleme nicht zu einem Rückfall führen.

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Frenkie de Jong - Einsatzwahrscheinlichkeit im Clásico: 50:50

Frenkie de Jong verletzte sich am 23. September im Spiel zwischen Barcelona und Celta (3:2). Der niederländische Mittelfeldspieler zog sich eine Verletzung der distalen tibioperonealen Syndesmose (Syndesmosebandriss) im rechten Knöchel zu und fällt seitdem bisher einen ganzen Monat lang aus.

De Jong spürte die Beschwerden im rechten Knöchel in der ersten Halbzeit gegen Celta und musste in der 35. Minute durch Gavi ersetzt werden.

Bei einer Aktion, bei der er Gegenspieler Jonathan Bamba den Ball abnehmen wollte, verspürte der ehemalige Ajax-Spieler einen Schmerz, der ihn mehrere Minuten lang humpeln ließ - bis er darum bat, ausgewechselt zu werden. Seitdem hat er nicht mehr gespielt.

Gegen Athletic Bilbao fehlte er zuletzt und es bleibt abzuwarten, ob er gegen Shakhtar Donezk spielen wird. Seine Teilnahme am Clásico ist in Gefahr, aber der Trainerstab hat noch Hoffnung. Vor einigen Tagen hat Frenkie die "Schiene" entfernt und die Genesungsphase seiner Verletzung begonnen.

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Raphinha - Einsatzwahrscheinlichkeit im Clásico: 50:50

Raphinha verletzte sich im Spiel zwischen dem FC Barcelona und Sevilla am 29. September, am 8. Spieltag LaLigas. Der Brasilianer tat sich bei einer Aktion weh, bei der er das 1:0 gegen Sevilla erzielen wollte. In der 35. Minute der ersten Halbzeit, beim Stand von 0:0, wollte Raphinha schießen und verletzte sich dabei an der Achillessehne. Fermín López musste für ihn aufs Feld.

Tests, die am darauffolgenden Tag, dem 30. September, durchgeführt wurden, zeigten, dass der Brasilianer eine Verletzung des Bizeps femoris im rechten Oberschenkel erlitten hatte. "Er ist außer Gefecht und die Entwicklung wird über seine Verfügbarkeit entscheiden", teilte Barça in einer medizinischen Erklärung mit.

Man ging ursprünglich davon aus, dass er drei bis vier Wochen ausfallen würde. Am Tag des Clásicos wäre seine Blessur genau einen Monat her. Der südamerikanische Stürmer befindet sich nun in der letzten Phase der Genesung, bevor er bald mit dem Rest der Mannschaft trainieren wird. Er wird für das Spiel gegen Shakhtar wohl nicht fit sein, aber gegen Real könnte es klappen.

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Robert Lewandowski wird wohl auch gegen Real fehlen

Robert Lewandowski verletzte sich am 4. Oktober beim FC Porto (1:0), wo die Blaugrana ihr zweites Spiel in der Champions League-Gruppenphase bestritten. Und obwohl es zunächst so aussah, als gäbe es keinen Grund zur Sorge, ließen die Tests, denen sich der polnische Stürmer unterzog, die Alarmglocken schrillen.

Der Ex-Bayern-Star musste das Spielfeld nach 33 Minuten verlassen, beim Stand von 0:0. Wenige Minuten zuvor war er abgegrätscht worden, der Schiedsrichter entschied nicht auf Foul.

Das medizinische Personal Barças diagnostizierte nur eine Prellung. Man durfte deshalb sogar damit rechnen, dass er im nächsten Spiel wieder einsetzbar sein würde. Doch in Barcelona ergaben die Untersuchungen, dass er sich den linken Knöchel verstaut hatte. Das bedeutet eine Ausfallzeit von mehreren Wochen.

Falls er es doch in den Kader gegen Real schaffen sollte, was sehr unwahrscheinlich ist, wird der ehemalige Bayern-Spieler nicht viel Spielzeit bekommen. Gegen Shakhtar Donezk wird er sicher fehlen.

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Pedri - Einsatzwahrscheinlichkeit im Clásico: 50:50

Der 20-Jährige ist schon seit langem außer Gefecht gesetzt. Der talentierte spanische Mittelfeldspieler musste am 24. August das Training abbrechen. Wie der FC Barcelona in einem medizinischen Bericht bekanntgab, erlitt Pedri eine Verletzung "am rechten rectus anterior des rechten Oberschenkels".

Es sei daran erinnert, dass sich Pedri in der vergangenen Saison dort ebenfalls verletzte und damals fünf Wochen lang ausfiel.

Pedri befindet sich in der gleichen Phase der Genesung wie Raphinha - aber es bleibt abzuwarten, ob er bereit ist, das Risiko einzugehen. Der ehemalige Spieler von Las Palmas weiß, wie es ist, kurz vor einem so wichtigen Spiel einen Rückfall zu erleiden, und möchte das nicht noch einmal durchmachen.

Er war längere Zeit verletzt (fast zwei Monate) und der fehlende Rhythmus könnte ihm einen üblen Streich spielen. Dass er pünktlich zum Clásico wieder im Kader steht, ist nicht ausgeschlossen, aber auch nicht garantiert.

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Jules Koundé fällt gegen Real aus

Es steht fest: Koundé fällt aus. Durch die Verletzung, die er sich im Spiel gegen Granada am 8. Oktober zugezogen hat, gibt es beim französischen Nationalspieler aus der Innenverteidigung keine Chance.

Es war eine eher unglückliche Aktion, die ihn früh außer Gefecht setzte. Als Granada dank des Doppelpacks von Bryan Zaragoza mit 2:0 führte (Koundé war an beiden Toren maßgeblich beteiligt), fiel Gavi bei einer Abwehraktion auf das Knie seines französischen Mitspielers.

Sofort warf sich Koundé auf den Boden und rief einen Arzt. Er wurde medizinisch versorgt und versuchte, auf das Spielfeld zurückzukehren, konnte aber nur noch fünf Minuten weiterspielen. Ein Zweikampf mit Lucas Boyé um den Ball beendete sein Spiel.

Am Montag, den 9. Oktober, einen Tag nach dem Spiel, teilte der FC Barcelona mit, dass sich der Franzose "eine Zerrung des Innenbands im linken Knie" zugezogen habe.

Alles deutet darauf hin, dass Ronald Araujo und Andreas Christensen gegen Los Blancos die Innenverteidigung bilden werden. In diesem Fall wird es Joao Cancelo sein, der sich mit Vinicius auf der rechten Seite auseinandersetzen muss - und nicht Araujo, der den Brasilianer normalerweise gut im Griff hat.

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Sergi Roberto fällt aus

Der Spanier ist das jüngste Mitglied der Krankenstation des FC Barcelona. Der Kapitän, der während der Länderspielpause nicht bei der Nationalmannschaft war, fällt aus, wie der FC Barcelona am 18. Oktober mitteilte. Der Klub hat zwar keine genauen Angaben zur Dauer des Ausfalls gemacht, aber es wird erwartet, dass Roberto zwei bis drei Wochen pausieren muss.

Der Nationalspieler leidet an einer Fußsohlenverletzung. Wie schon gegen Bilbao wird er auch gegen Shakhtar Donezk nicht im Kader stehen. Es wird nicht erwartet, dass er für den Clásico, der nur zehn Tage nach seiner Verletzung stattfindet, zur Verfügung steht.

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