Frankreichs Ex-Nationalspieler Jean-Pierre Adams nach 39 Jahren im Koma gestorben

Von Stefan Petri
Der französische Ex-Nationalspieler Jean-Pierre Adams ist im Alter von 73 Jahren gestorben.
© getty

Der französische Ex-Nationalspieler Jean-Pierre Adams ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Nach einem Arztfehler bei einer Routine-Operation lag Adams 39 Jahre lang im Koma. Bis zuletzt hatte seine Ehefrau Bernadette darauf gehofft, dass er doch noch aufwachen würde.

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In seiner Karriere hatte der in Dakar geborene Abwehrspieler unter anderem für Nimes (1970-73) und PSG (1977-79) gespielt. Beide Klubs gaben am Montag den Tod Adams' bekannt. "PSG hat einen großen ehemaligen Spieler verloren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Lieben", erklärte der Hauptstadtklub.

In Nimes und der Equipe Tricolore hatte Adams an der Seite von Marius Tresor die "schwarze Garde" in der Innenverteidigung gebildet, insgesamt 22 Einsätze absolvierte er für die Nationalmannschaft. Mit Nimes wurde er 1972 sensationell Vizemeister, ein Jahr später erreichte das Team das Pokalfinale.

Im März 1982 - der 34-Jährige hatte seine Karriere da schon langsam ausklingen lassen - sollte sich Adams in einem Krankenhaus in Lyon einem Routine-Eingriff am Knie unterziehen. Weil der behandelnde Anästhesist das Narkose-Mittel jedoch falsch dosierte, erlitt Adams einen Bronchospasmus, die sich verkrampfenden Muskeln verhinderten die Sauerstoffzufuhr ins Gehirn. Er fiel ins Wachkoma. Der Anästhesist wurde Jahre später zu einer Geldstrafe und einem Monat Haft auf Bewährung verurteilt.

Insgesamt 39 Jahre lang wurde Adams von seiner Frau Bernadette gepflegt: Er konnte selbstständig atmen und Nahrung zu sich nehmen, befand sich aber in einem vegetativen Zustand. Sterbehilfe, für die sich unter anderem Tresor öffentlich aussprach, lehnte sie allerdings ab: "Ich habe einfach nicht den Mut dazu, ihm das Essen und Wasser zu verweigern", erklärte sie. Ihre Hoffnungen darauf, dass Adams doch noch aufwachen würde, erfüllten sich allerdings nicht.