Ex-Bayern-Star Sandro Wagner kritisiert Umgang mit Social Media: "Entwicklung krank"

Von SPOX
Kann mit SOcial Media nichts anfangen: Sandro Wagner.
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Ex-Bundesliga-Star Sandro Wagner hat sich in einem Interview mit dem Onlineportal t-online kritisch zum Umgang mit den Sozialen Medien geäußert, die für ihn "ein ganz großes Übel seien". Außerdem mahnte er andere Fußballprofis an, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.

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"Ich finde diese Entwicklung krank", erklärte Wagner das Miteinander auf den Social-Media-Portalen wie Facebook oder Instagram: "Wie dort miteinander umgegangen wird, so stumpf, asozial, sinnlos".

Das sei auch der Grund, weswegen er etwaige Plattformen nicht aktiv nutze, auch wenn er deswegen "wie ein Steinzeitmensch" hingestellt würde. Wagner sehe die Gefahr, "dass unsere Kinder immer dümmer und letztlich auch unglücklicher werden".

Das liege aus Sicht des ehemaligen Bayern-Profis, der aktuell in der Chinese Super League für Tianjin Teda spielt, besonders an "falschen Vorbildern", denen Jugendliche hinterhereiferten und die "eine glattgeleckte Glamour-Welt vorheucheln".

Verließ den FC Bayern und die Bundesliga im Januar 2019 und ging nach China: Ex-Nationalspieler Sandro Wagner.
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Verließ den FC Bayern und die Bundesliga im Januar 2019 und ging nach China: Ex-Nationalspieler Sandro Wagner.

Sandro Wagner: "Wenn ich diese ganzen Instagram-Gangster sehe ..."

"Wenn ich diese ganzen kleinen Instagram-Gangster sehe mit ihren Goldketten ... Im echten Leben muss Mami kommen, wenn es Probleme gibt", verlieh der 31-Jährige seiner Kritik Nachdruck.

Doch nicht nur die Sozialen Netzwerke sind dem Ex-Nationalspieler ein Dorn im Auge. Wagner würde es gut finden, "wenn sich der eine oder andere Kollege nicht so wichtig nehmen würde" und forderte damit andere Fußballprofis zu mehr Bodenständigkeit auf.

"Wir sind als Menschen nicht anders als beispielsweise diejenigen, die für acht Euro in der Stunde unsere ältere Generation pflegen", erklärte Wagner seine Sichtweise. Er finde es beispielsweise "befremdlich, wenn Kollegen das ganze Wohnzimmer wie ein Fußball-Museum dekorieren".

Sandro Wagner: Spielerstatistiken bei Bayern, Hoffenheim und Tianjin

VereinSpieleToreTorvorlagen
Tianjin Teda2182
FC Bayern München4518.
TSG 1899 Hoffenheim50188
SV Werder Bremen365-
Hertha BSC7582
SV Darmstadt 9834154
MSV Duisburg391411

Sandro Wagner: Arroganz und Ehrlichkeit sind zwei Paar Schuhe

Er selbst wisse, dass er "teilweise arrogrant rüberkomme", das liege allerdings daran, dass man in seinem Fall Arroganz mit Ehrlichkeit verwechsle, das seien jedoch "zwei verschiedene Paar Schuhe". Für kontroverse Diskussionen sorgte Wagner beispielsweise vor drei Jahren, als er sagte, dass Bundesliga-Profis "eher zu wenig Geld" verdienten.

Wagner war im Januar dieses Jahres für rund fünf Millionen Euro vom FC Bayern nach Tianjin gewechselt, nachdem er beim deutschen Rekordmeister unter dem damals neuen Trainer Niko Kovac kaum noch Spielzeit bekommen hatte. Seinen Wechsel nach Asien habe seine Familie jedoch "von Tag eins an" unterstützt und "die neue Kultur angenommen - dadurch hatten sie in den ersten neun Monate eine super Zeit".

Seit Juni läuft es für Wagner in China auch sportlich gut. Mit seinem Doppelpack gegen Luneng am 13. Spieltag beendete Wagner eine dreimonatige Torflaute und trifft seitdem regelmäßig. In den vergangenen drei Spielen traf Wagner drei Mal und führte Tianjin am 21. Spieltag sogar als Kapitän aufs Feld.