LaLiga-Chef Tebas kritisiert Superliga? "Projekt, das um fünf Uhr früh an der Bar entstanden ist"

Von SPOX
Javier Tebas sieht die Einführung einer europäischen Superliga kritisch.
© getty

Javier Tebas, Präsident der spanischen Profiliga, hat das geplante Projekt einer Europäischen Superliga scharf kritisiert. Er sehe dadurch die Relevanz der spanischen Liga und auch die der Champions League in Gefahr.

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Im Exklusivgespräch mit SPOX und Goal nannte Tebas die Gründe für seine Abneigung gegenüber der Superliga. "Ich formuliere es so, dass es jeder versteht: Die Superliga ist ein Projekt, das um fünf Uhr früh an einer Bar entstanden sein könnte und eines, welches von mehreren Klubpräsidenten stammt", sagte der 56-Jährige.

Bereits seit langem steht das Konzept, welches einen Wettbewerb unter den Top-Teams aller Ligen vorsieht, im Raum. Im Jahr 2016 entschied sich die UEFA allerdings vorerst dagegen, um im Gegenzug die CL-Qualifikationsplätze in den vier Top-Ligen zu erhöhen.

Europische Superliga? Tebas sieht Gefahr des brüchigen Erfolgs

Neben seiner Sorge um die Bedeutung der spanischen Meisterschaft und der Königsklasse sieht Tebas noch weitere Nachteile am debattierten Format. "Auf den ersten Blick wird es vielleicht gut aussehen, aber Bayern- und Real-Fans sind mit den nationalen Meisterschaften ihrer Teams groß geworden. Da ist das Teil der Geschichte", fuhr Tebas fort.

Daher befürchtet der LaLiga-Boss, dass sich die Fans der Top-Teams nach einer gewissen Zeit wieder abwenden könnten: "Manche Mannschaften werden in der Superliga nur Zehnter oder Elfter werden. Da will ich sehen, wie viele Fans dann nach fünf Jahren noch dafür sind."

Für Tebas wäre eine Einführung der Superliga aber auch ein klassisches Eigentor für manche Klubs. "Das ESL-Modell würde dem Fußball und auf lange Sicht auch den großen Klubs schaden. Es wird niemals die wirtschaftlichen Ergebnisse liefern, wie das manche vielleicht erwarten", sagte der 56-Jährige abschließend.

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