UEFA schließt Skenderbeu für zehn Jahre von europäischen Wettbewerben aus

SID
KF Skenderbeu wurde unter Präsident Takaj in acht Jahren siebenmal albanischer Meister.
© getty

Die UEFA hat den albanischen Topklub KF Skenderbeu für zehn Jahre von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen. Die Disziplinarkommission zog damit Konsequenzen aus einem der größten Spielmanipulations-Fälle der vergangenen Jahre.

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"Dieser Klub hat Fußballspiele verschoben, wie es noch keiner in der Geschichte des Spiels getan hat", teilte die UEFA-Disziplinarkommission am Montag mit und begründete damit ihre Entscheidung.

53 Spiele soll der Europa-League-Teilnehmer aus Albanien seit 2010 verschoben haben, darunter auch Partien auf europäischer Ebene. Dafür wurde der Verein jetzt mit dem Ausschluss und einer Rekordstarfe in Höhe von einer Million Euro verdonnert.

Skenderbeus Präsident Ardian Takaj reagierte ungehalten auf die Sanktionen und versuchte seinen Klub in die Opferrolle zu schieben. "Ich glaube nicht, dass die UEFA solche Maßnahmen gegen ein westliches Land erheben würde, nur aufgrund von Zweifeln bezüglich der Wettquoten", sagte Takaj.

Skenderbeu in der CL-Qualifikation: "Hunderttausende Euro" gewettet

Allerdings steht der Verdacht der Wettmanipulation im Falle Skenderbeus schon länger im Raum. Am 21. Juli 2015 traf Skenderbeu im Rückspiel der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation auf den nordirischen Klub Crusaders.

Nach dem 4:1-Sieg im Hinspiel lagen die Albaner in der Schlussphase mit 2:1 vorne. Nach Angaben der UEFA sind gegen Ende des Spiels dann plötzlich "Hunderttausende Euro" darauf gewettet worden, dass in diesem Spiel mindestens vier Tore fallen.

Nach zwei schweren Fehlern der albanischen Abwehr und des Torwarts gewann Crusaders mit 3:2. Schon damals twitterte der Torwart der Nordiren direkt nach dem Spiel, dass irgendetwas "falsch gelaufen" sei, wenn die UEFA keine Untersuchungen aufnehmen werde.