Frankreich trotzt dem Terror

Von SPOX
Die Les Bleus wollen das Testspiel nutzen, um wieder positive Energie nach Frankreich zu bringen
© getty

Die französische Nationalmannschaft wird ihr Testspiel gegen England trotz der Terroranschläge bestreiten. Der Sport gerät dabei aber natürlich in den Hintergrund. Englische Fans werden via Twitter aufgefordert, Solidarität zu zeigen und die Marseillaise mitzusingen. Und: Während sich Belgien mit Spanien misst, sind auch Italien, Öserreich, Schweiz und Skibbes Griechenland im Einsatz.

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Türkei - Griechenland (Di., 19.15 Uhr)

Das Debüt als Trainer der griechischen Nationalmannschaft ging für Michael Skibbe schon mal gründlich daneben: Gegen Luxemburg setzte es zum Auftakt eine 0:1-Pleite.

"Natürlich bin ich sehr enttäuscht, vor allem vom Ergebnis", sagte der frühere Bundesliga-Trainer nach dem Spiel der Bild am Sonntag.

"Bis zum Start in die WM-Quali im nächsten Herbst haben wir viel Arbeit - der wichtigste Ansatzpunkt ist die Offensive", so der 50-Jährige weiter.

Die nächste Chance, seine neuen Schützlinge besser kennenzulernen, hat Skibbe beim Testspiel gegen die Türken.

Belgien - Spanien (Di., 20.30 Uhr)

Das belgische Team sollte man für die anstehende EM definitiv auf dem Zettel haben. Bereits bei der WM 2014 galten die Jungs von Trainer Marc Wilmots als Geheimfavorit. "Geheim" sind die Stärken der Belgier in Europa aber schon lange nicht mehr. Mit 23 Punkten sicherten sie sich den Gruppensieg und am Samstag gewannen die Belgier auch gegen Italien.

Folgt nun der Sieg gegen den Ex-Weltmeister? Die Spaniern, die sich 2010 die WM-Krone sicherten, sind ebenfalls in Form. So gelang Spanien am Samstag ein 2:0-Sieg im prestigeträchtigen Duell gegen England.

Das Aufeinandertreffen mit Belgien ist ein weiterer Gradmesser für La Roja und verspricht sportlich eine Menge Brisanz. Nicht unwahrscheinlich, dass sich beide Teams bei der Europameisterschaft wiedersehen - und das zu einem späten Zeitpunkt im Turnier.

Italien - Rumänien (Di., 20.45 Uhr)

Die EM-Endrunde rückt immer näher und Italien-Coach Antonio Conte bleibt nicht mehr allzu viel Zeit, um zu experimentieren. Die Personalie, die bei den Südeuropäern zuletzt immer wieder diskutiert wurde, ist die von Andrea Pirlo. Der Altmeister wurde für die Partien gegen Belgien und Rumänien nicht nominiert. "Er ist ein Spieler, für den ich eine enorme Wertschätzung habe, aber ich muss in meinen Analysen rational sein", so der Coach.

Die Zahlen, dank denen sich die Squadra Azzura qualifiziert hat, können sich auch ohne den 36-Jährigen durchaus sehen lassen: Mit 24 Punkten wurde Italien souverän Gruppensieger. Gegen Belgien setzte es nun aber eine empfindliche 1:3-Pleite. Conte bleibt dennoch gelassen: "Ich habe schon davor gesagt: Ob wir gewinnen oder verlieren, wir lassen uns nicht von unserem Weg abbringen. Wir werden weiter hart arbeiten und das Beste aus diesem Team herausholen."

Ein Sieg gegen die ebenfalls direkt qualifizierten Rumänen wäre dabei förderlich, um nicht wieder negative Stimmung aufkommen zu lassen.

Österreich - Schweiz (Di., 20.45 Uhr)

Die Österreicher marschierten souverän durch ihre Qualifikationsgruppe. Neun Siege und nur ein einziges Unentschieden fuhr die Elf von Trainer Marcel Koller ein und sorgte für einen durchaus überraschenden Gruppensieg vor Russland und Schweden.

Gegen die Schweiz ist das österreichische Team weiter auf Rekordjagd. Zuletzt gab es 19 Spiele mit Torerfolg. Die entsprechende längste ÖFB-Serie steht bei 22 Partien und wurde in den Jahren 1954 bis 1956 aufgestellt.

Vladimir Petkovic und seine Schweizer wollen diese Serie nun durchbrechen. Und die Statistik spricht für die Eidgenossen: Von den vergangenen fünf Duellen mit den Österreichern entschieden die Schweizer vier für sich. Nach der direkten Qualifikation für die EM als Gruppenzweiter hinter England setzte es allerdings zuletzt eine 3:2-Pleite im Test gegen die Slowakei.

England - Frankreich (Di., 21 Uhr)

Ob das Spiel nach den Terroranschlägen von Paris überhaupt stattfindet, stand lange auf der Kippe. Der französische Verband entschied sich nun allerdings dazu, wie geplant im Londoner Wembley-Stadion aufzulaufen.

"Nach Gesprächen mit dem englischen Verband FA, der uns versichert hat, dass es keine speziellen Risiken für eine Austragung gebe, haben wir uns entschieden zu spielen", lautete die Begründung eines FFF-Sprechers.

Um die Solidarität mit Frankreich auch akustisch zu dokumentieren, wurden die englischen Fans in den sozialen Medien aufgefordert, die Hymne der Gäste mitzusingen. "Wenn du ein Ticket für ein Spiel hast, ist es jetzt an der Zeit, die Marseillaise zu lernen", twitterte unter anderem der britische TV-Reporter Mark Pougatch, dessen Sender ITV das Spiel übertägt. "Es ist Zeit, der Welt zu zeigen, was Brüderlichkeit bedeutet."

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