"Hatten keine Todesfälle mehr"

Von Benedikt Treuer
Der Geschäftsführer des WM-OK nimmt Stellung zur Kritik an den Arbeitsbedingungen
© getty

Im endlos währenden Streit um die WM-Vergabe in den Katar haben sich die Ausrichter jetzt selbst zu Wort gemeldet. Nasser al-Khater, Geschäftsführer des WM-Organisationskomitees 2022, versprach gegenüber der "Sport Bild" eine historische Weltmeisterschaft mit einer "makellosen Sicherheit". Der weltweiten Kritik und den Korruptionsvorwürfen setzt sich al-Khater zur Wehr.

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Der OK-Chef hat keine Bedenken, wenn es um die Sicherheit der Akteure und Zuschauer im Rahmen der WM 2022 geht: "Wir haben ein Sicherheitskomitee eingesetzt, das die neuesten und verlässlichsten Sicherheitssysteme installiert. Wir haben keine Zweifel, dass die Sicherheit 2022 makellos sein wird."

Auch in der vieldiskutierten Hitze-Problematik habe sich der Ausrichter schon seine Gedanken gemacht: "Wir haben ein Expertenteam eingesetzt, um sicherzustellen, dass alle Fans eine komfortable und erfreuliche Zeit in Katar haben - sei es durch Schatten oder diverse Kühltechniken, wie wir sie erfolgreich während der WM in Brasilien in der Fan-Zone in Doha verwendet haben."

"Lebensbedingungen haben sich verbessert"

Schätzungen, dass bereits etwa 1200 Bauarbeiter im Zuge der WM-Arbeiten ums Leben gekommen sein, widersprach der Katarer nicht. Katar sei jedoch mit Lösungen aufgekommen: "Es gibt mehr Inspektionen von Baustellen. Auf staatlicher Ebene werden neue Unterkünfte, Sportplätze und Krankenhäuser gebaut, manche werden bereits genutzt. Das WM-Organisationskomitee hat Arbeiterfürsorge-Standards festgelegt, Vertragsregelungen im Einklang mit den Gesetzen von Katar und internationalen Praktiken, die klare Regeln vorgeben, um Arbeiter zu schützen."

Die mittlerweile getroffenen Maßnahmen hätten sich jedoch bewährt: "Wir hatten keine Todesfälle mehr, die Lebensbedingungen haben sich verbessert. Die WM hat einen positiven, beschleunigenden Einfluss auf diesen Prozess."

Katar verspricht Spektakel

Vorwürfe, wonach sich die Lebensbedingungen der ausländischen Arbeiter nicht verbessert habe, wies der Katarer zurück: "Katars Innenministerium hat hervorgehoben, in welchen Bereichen Fortschritte gemacht wurden. In diesem Jahr wurden Arbeitsrechts-Reformen verabschiedet, die bereits Anwendung finden wie das Gesetz, Löhne zum Anfang jedes Monats auf Bankkonten zu überweisen."

Schlussendlich stehe einer erfolgreichen WM nichts im Wege, ist sich al-Khater sicher, der dabei nicht mit Superlativen geizt: "Wir werden ein spektakuläres Turnier auf die Beine stellen, das alle Erwartungen in den Schatten stellt. Es wird eine historisch kompakte WM, die Fans, Medien und Offiziellen erlaubt, mehr als ein Spiel am Tag zu sehen und dabei während der gesamten WM in einer Unterkunft zu bleiben."

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