Cantona will durch seine Kandidatur auf soziale Missstände in Frankreich aufmerksam zu machen. Für viele junger Bürger im Land seien die Möglichkeiten begrenzt, was Gewalt erzeugen würde, schrieb der 45-Jährige in einem veröffentlichten Rundbrief an die Bürgermeister. Sein Hauptaugenmerk liege in der Bekämpfung der Obdachlosigkeit in Frankreich.
Bereits in der Vergangenheit war der exzentrische Ex-Stürmer durch politische Kampagnen aufgefallen. So rief er Ende 2010 dazu auf, sämtliches Geld von Bankkonten abzuheben. Dadurch sollte das Finanzsystem zum Zusammenbruch gebracht werden. Der Appell stieß allerdings auf wenig Resonanz.
Kandidatur kein Novum
In Frankreich ist die Kandidatur einer berühmten Persönlichkeit, die nicht aus der Politik kommt, indes kein Novum. Ende Oktober 1980 hatte der Komiker Michel Gerard Joseph Colucci (Künstlername: Coluche) angekündigt, für das französische Präsidentenamt zu kandidieren, um gegen die politischen Zustände im Land zu protestieren. In Umfragen erhielt er bis zu 16 Prozent der Stimmen, schließlich reichte er aber keine offizielle Kandidatur ein.
Zu seiner aktiven Zeit war Cantona wegen seiner zahlreichen Ausraster einer der umstrittensten Spieler in Englands Premier League.
Trauriger Höhepunkt diesbezüglich war sein Kung-Fu-Tritt 1995 gegen einen Fan von Crystal Palace. Seine fußballerischen Fähigkeiten dagegen waren unbestritten.
Cantona gewann mit Manchester United insgesamt vier Mal die Meisterschaft. 2005 wurde er zum besten Premiere-League-Spieler aller Zeiten gewählt. Neben ManUnited spielte er bei Leeds, Marseille, Bordeaux und Auxerre.
Eric Cantona im Steckbrief