Bin-Hammam erwägt Kandidatur gegen Blatter

SID
Mohammed bin Hammam (r.) will Josef Blatter vom FIFA-Thron stoßen
© Imago

Mohammed Bin-Hammam will FIFA-Präsident Joseph S. Blatter vom Thron stoßen. Nach drei Amtszeiten des Schweizers fordert der Katarer einen Wandel.

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Präsident Joseph S. Blatter vom Fußball-Weltverband FIFA hat zu seinem 75. Geburtstag am Donnerstag nicht nur Glückwünsche bekommen. Ausgerechnet an seinem Ehrentag erreichten den Schweizer Nachrichten über neuerliche Ambitionen von Asiens Verbandsboss Mohammed Bin-Hammam auf Blatters Amt beim bevorstehenden FIFA-Wahlkongress (31. Mai/1. Juni) in Zürich.

"Die Menschen müssen immer wieder den Wandel versuchen. Wandel ist etwas Gutes. Ich werde innerhalb der nächsten zehn Tage entscheiden, ob ich als Kandidat für die Präsidentschaft antrete", erklärte der Katarer in einem Interview mit der Londoner Tageszeitung The Guardian.

Bin-Hammam hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrfach die Möglichkeit einer Kandidatur gegen Blatter angedeutet. Zuvor hatte der 61-Jährige Ende August 2010 noch erklärt, entgegen aller Spekulationen den amtierenden FIFA-Chef nicht herauszufordern und vielmehr Blatter im Falle seiner Kandidatur für eine vierte Amtszeit unterstützen zu wollen.

Bin-Hammam unterstützt jeden gegen Blatter

Sein Schulterschluss mit Blatter ist allerdings offenkundig Vergangenheit. In dem Interview übte Bin-Hammam durch Werbung vor allem für mehr Transparenz bei der FIFA und eine umfassendere Zusammenarbeit der Weltorganisation mit den Vereinen indirekt deutliche Kritik an Blatters Amtsführung.

Außerdem unterstrich der Araber, dass im Falle seines Verzichts auf eine Kandidatur "ein anderer zu 100 Prozent" seine Unterstützung erhalte. Als einen geeigneten Bewerber sieht Bin-Hammam offenkundig auch seinen Präsidenten-Kollegen Michel Platini von der Europäischen Fußball-Union: "Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn unterstütze, wenn er kandidiert. Das ist weiterhin der Fall."

Blatter führt die FIFA seit 1998 an. Bislang ist noch keine offizielle Kandidatur gegen den früheren FIFA-Generalsekretär abgegeben worden. Blatter war zuletzt besonders durch den Manipulationsskandal bei der Vergabe der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar und die Mängel bei der anschließenden Aufklärungsarbeit in die Kritik geraten.

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