WM

Maradona vor Gran Clasico unter Druck

SID
Diego Maradona spielte als Aktiver 91 Mal für sein Land und erzielte dabei 34 Tore
© Getty

Vor dem Gran Clasico der südamerikanischen Fußball-Giganten suchten Diego Maradona und Co. Beistand von oben. Der argentinische Nationalcoach versammelte vor dem brisanten Duell mit Rekordweltmeister Brasilien seine Stars in der kleinen Kapelle auf dem Verbandsgelände Ezeiza zum Gebet.

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Maradona zieht angesichts der prekären Lage des zweimaligen Weltmeisters im Kampf um die WM-Teilnahme alle Register. In der Tat ist die Qualifikation für Argentinien längst zur Zitterpartie geworden.

Bei einer Niederlage droht dem Tabellenvierten bei zwei Zählern Vorsprung auf Ecuador der Sturz von einem direkten Qualifikationsplatz. Damit dies nicht passiert, sind die Gauchos extra vom Stammsitz Buenos Aires nach Rosario ins kleinere, engere und damit stimmungsvollere Gigante del Arroyito umgezogen.

Wiederholung der Schlacht von Rosario?

Schon einmal war das rund 40.000 Zuschauer fassende reine Fußballstadion Schauplatz des Gran Clasicos. Das 0:0 im WM-Spiel 1978 ging wegen der beinharten Attacken der Akteure beider Seiten als Schlacht von Rosario in die Annalen ein.

Vier Protagonisten sollen diesmal jedoch ein Spektakel garantieren. Auf den Trainerbänken sorgen die Ex-Weltmeister Maradona (1986) und Dunga (1994) für Glanz, auf dem Platz hebt sich der Vorhang für das erste große Duell zwischen Argentiniens Topstar Lionel Messi und Brasiliens Genie Kaka, die mit ihren Klubs FC Barcelona bzw. Real Madrid in dieser Saison nach der Dominanz im spanischen und gar im europäischen Fußball streben.

Kaka: "Messi der Beste der Welt"

Auch wenn der Brasilianer hervorhebt, dass der Klassiker "nicht Kaka gegen Messi" sei, ist der Real-Neuzugang voll des Lobes für den Barca-Star. "Heute würde ich für ihn als besten Spieler der Welt stimmen. Er ist der Favorit auf die FIFA-Auszeichnung, weil er Barcelona zu Titeln geführt hat", bemerkte der Selecao-Regisseur, jüngst Confed-Cup-Sieger in Südafrika.

Auf den Trumpf Messi spekuliert auch Maradona. "Wir werden rausgehen und Brasilien von der ersten Minute an bedrängen", verspricht der Coach, der als Spieler nur eines seiner sechs Duelle (1:0 im WM-Achtelfinale 1990) gegen den ungeliebten Nachbarn gewinnen konnte.

Maradona wird nicht hässlicher

Und wegen des Respekts vor "einem großen Team" wie Brasilien stellte der 48-Jährige gleich klar: "Egal, wie es ausgeht, ich werde anschließend weder hübscher noch hässlicher sein und auch kein besserer oder schlechterer Trainer."

Brasilien (27 Punkte) ist derweil mit einem Auge auch bei den anderen Partien des Samstags. Einen eigenen Sieg vorausgesetzt wäre die Selecao bei einer Niederlage des Tabellenfünften Ecuadors (20) in Kolumbien und mindestens einem Remis Perus gegen den Fünften Uruguay (18) vor den abschließenden Spieltagen mit maximal noch neun zu vergebenden Zählern nicht mehr von den ersten vier Plätzen zu verdrängen und damit für Südafrika qualifiziert.

Vidal für Chile im Einsatz

Während die Bundesliga beim Gran Clasico diesmal außen vor ist, stehen an den anderen Schauplätzen eine Reihe von Profi aus dem deutschen Fußball-Oberhaus im Rampenlicht.

Der Leverkusener Arturo Vidal hofft mit Chile (26) auf einen Sieg gegen Venezuela, das mit Juan Arango (Mönchengladbach) und Tomas Rincon (Hamburg) antritt, und könnte dann gar als Tabellenführer am Mittwoch nach Brasilien reisen.

Bundesliga stark vertreten

Nelson Valdez (Dortmund) und Jonathan Santana (Wolfsburg) wollen mit Paraguay (24) gegen den Vorletzten Bolivien und dessen Torjäger Marcelo Martins (Bremen) vor dem anstehenden Duell gegen Argentinien einen weiteren Schritt Richtung WM machen.

Auf Einsätze brennen auch der Kolumbianer Adrian Ramos (Berlin) sowie Carlos Zambrano (Schalke) und Paolo Guerrero (Hamburg) für Schlusslicht Peru.

Die Südamerika-Qualifikation im Überblick