Trainer und sechs Profis müssen gehen

SID
Martin Fenin von Eintracht Frankfurt erzielte bislang ein Tor in der WM-Qualifikation
© Getty

Der tschechische Fußballverband CMFS hat Nationaltrainer Petr Rada wegen sportlicher Erfolglosigkeit entlassen und sechs Spieler wegen angeblich verfänglicher Fotos suspendiert.

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Tabula rasa in Tschechien: Nationaltrainer Petr Rada und sechs Nationalspieler, darunter Martin Fenin von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt, wurden rausgeworfen.

Sportdirektor Karel Poborsky ist zurückgetreten. Im Fall von Rada reagierte der tschechische Verband (CMFS) auf die sportliche Talfahrt, im Fall der sechs Profis auf verfängliche Fotos in der Presse.

Nationalmannschaft ohne Führung

Die Nationalmannschaft ist damit bis zum 28. April führungslos. Erst zum diesem Zeitpunkt wollen sich die Entscheidungsgremien des Verbands treffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Rada hatte seit seinem Dienstantritt als Nachfolger von Karel Brückner im vergangenen Sommer lediglich zwei Siege in acht Spielen geholt.

In der WM-Qualifikation liegt Tschechien in der Gruppe 3 mit fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Nordirland nur an vierter Stelle.

Fotos mit Damenbegleitung

Zuletzt hatten zudem verfängliche Bilder von einem Treffen der sechs suspendierten Nationalspieler, die laut Verband vorerst nur "vorübergehend" rausgeworfen wurden, in einer Prager Kneipe für Aufsehen gesorgt.

Das Foto, auf dem die Profis in Damenbegeleitung zu sehen sind, soll nach der 1:2-Niederlage der Tschechen im WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei am vergangenen Mittwoch aufgenommen worden sein.

Kapitän Ujfalusi tritt zurück

Ujfalusi hatte daraufhin seine Karriere im Trikot seines Heimatlandes beendet.

"Ich gebe meine Karriere aufgrund der derzeitigen Situation des tschechischen Verbands und der tschechischen Medien auf. Das ist das Ergebnis der Ereignisse nach den jüngsten Qualifikationsspielen", hieß es in einer Erklärung Ujfalusis, der zuletzt das Kapitänsamt vom verletzten Mittelfeldstar Tomas Rosicky übernommen hatte.

Keine Konsequenzen für Fenin

Fenins Arbeitgeber Eintracht Frankfurt will aus der Affäre vorerst keine Konsequenzen ziehen.

"Martin Fenin hat der Darstellung der tschechischen Boulevardmedien widersprochen und uns schon vor Tagen vollständig über den Sachverhalt informiert", sagte Heribert Bruchhagen.

Der Frankfurter Vorstandsboss weiter: "Die Darstellung von Fenin ist eine völlig andere. Aus diesem Grund sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Veranlassung, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen."

Martin Fenin im Steckbrief