Demnach liegt Real Madrid zum dritten Mal nacheinander in der seit 1998 durchgeführten Erhebung an der Spitze. Der spanische Rekordmeister nahm in der Saison 2006/2007 insgesamt 351 Millionen Euro ein und übertraf mit einem Wachstum um 20 Prozent als erster Klub die 300-Millionen-Euro-Grenze.
Der wirtschaftliche Aufschwung in der deutschen Elite-Liga wird mit erstmals vier Vereinen unter den Top 20 sichtbar. Neu im illustren Kreis ist Werder Bremen mit einem Umsatz von 97,3 Millionen Euro auf Platz 20.
Der deutsche Rekordmeister Bayern München verbesserte sich mit seinem Rekordergebnis von 223,3 Millionen Euro um einen Rang auf Position sieben, der Hamburger SV steigerte seine Einnahmen um 18 Prozent auf 120,4 Millionen Euro und ist nun 15. - direkt vor Schalke 04 (114,3 Millionen).
Rekordumsätze bei Bundesligisten
"Der Medienvertrag ab der Saison 06/07, stetig wachsende Sponsoringeinnahmen, der anhaltende Zuschauerboom sowie eine moderne Stadioninfrastruktur sind ausschlaggebend für die Rekordumsätze der Bundesligisten", meinte Stefan Ludwig, Verantwortlicher der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Der insgesamt positive Trend der Bundesliga wird dadurch unterstrichen, dass in Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen mit Umsatzzahlen zwischen 80 Millionen und 90 Millionen Euro weitere deutsche Vereine nur knapp den Sprung unter die Top 20 verpassten. "Aufgrund der kontinuierlichen Umsatzanstiege könnten auch diese Klubs bei einer UEFA-Champions-League-Teilnahme zukünftig den Sprung in die Top 20 schaffen", sagte Deloitte-Projektmanager Niels Gronau.
Insgesamt erwirtschafteten die 20 umsatzstärksten Klubs in der Vorsaison einen Gesamtumsatz von fast 3,7 Milliarden Euro und steigerten damit ihre Erlöse um durchschnittlich elf Prozent. Dies ist die höchste Wachstumsrate seit vier Jahren.
Top-Verdiener aus der Premier League
Ihre wirtschaftliche Stärke unterstrich die englische Premier League, die gleich mit sechs Klubs unter den ersten 20 vertreten ist: Manchester United (2. Platz), FC Chelsea (4.), FC Arsenal (5.), FC Liverpool (8.), Tottenham Hotspur (11.) und Newcastle United (14.).
Neben den vier Bundesligisten werden noch vier Vereine aus Italien (AC Mailand/6., Inter Mailand/9., AS Rom/10., Juventus Turin/12.), drei Klubs aus Spanien (Madrid, FC Barcelona/3., FC Valencia/18.), zwei französische Vertreter (Olympique Lyon/13., Olympique Marseille/19.) und Celtic Glasgow (17.) als einziges schottisches aufgeführt.
England auf der Überholspur
Für die kommenden Jahre rechnet Deloitte damit, dass die englischen Klubs zu den spanischen Top-Klubs Real und Barca aufschließen. Schon im diesjährigen Ranking verdrängte Manchester United mit einem Umsatzsprung von 30 Prozent auf 315,2 Millionen Euro Barcelona (290,1 Millionen) auf den dritten Rang.
"Die neuen Dreijahres-TV-Verträge der Premier League, die mit Beginn der Saison 2007/08 in Kraft getreten sind, werden die Erlösstruktur der englischen Top-Klubs weiter verbessern und den Vorsprung von Real Madrid schmelzen lassen", meinte Ludwig.
Grundlage für die Erhebung sind die veröffentlichten Umsatzzahlen der Klubs für das Geschäftsjahr 2006/2007. Dabei handelt es sich um Angaben ohne Steuern und ohne Einnahmen aus Spielertransfers. Aussagen, ob ein Verein rentabel wirtschaftet, liefert das Ranking nicht, da lediglich die Einnahmen-, aber nicht die Kostenseite beurteilt wird.
Die koplette Rangliste der Spitzenverdiener
Platz (Vorjahr) | Verein | Umsatz in Mio. Euro |
01 (01) | Real Madrid | 351,0 |
02 (04) | Manchester United | 315,2 |
03 (02) | FC Barcelona | 290,1 |
04 (06) | Chelsea | 283,0 |
05 (09) | Arsenal | 263,9 |
06 (05) | AC Mailand | 227,2 |
07 (08) | Bayern München | 223,3 |
08 (10) | Liverpool | 198,9 |
09 (07) | Inter Mailand | 131,3 |
10 (12) | AS Rom | 157,6 |
11 (15) | Tottenham Hotspur | 153,1 |
12 (03) | Juventus Turin | 145,2 |
13 (11) | Olympique Lyon | 140,6 |
14 (13) | Newcastle United | 129,4 |
15 (16) | Hamburger SV | 120,4 |
15 (14) | Schalke 04 | 114,3 |
17 (n/a) | Celtic Glasgow | 111,8 |
18 (n/a) | FC Valencia | 107,6 |
19 (n/a) | Olympique Marseille | 99,0 |
20 (n/a) | Werder Bremen | 97,3 |