Nichtnominierung: Goeßling kritisiert Jones

SID
Lena Goeßling spielt beim VfL Wolfsburg
© getty

Nationalspielerin Lena Goeßling hat nach ihrer Nichtnominierung für das Länderspiel gegen Frankreich am 24. November Bundestrainerin Steffi Jones heftig kritisiert und sogar einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft in Erwägung gezogen

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"Ich bin enttäucht und traurig, weil es ein Heimspiel vor meiner Tür ist", sagte Goeßling nach dem Rückspiel des deutschen Meisters VfL Wolfsburg im Champions-League-Achtelfinale gegen den AC Florenz (3:3) am Mittwochabend dem NDR Hörfunk: "Ich finde es mir gegenüber auch respektlos."

Die 31-Jährige, in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld einsetzbar, kann die von Jones in einem Telefonat am Montag vorgebrachten Gründe für die Entscheidung nicht verstehen.

"Ich bringe im Verein meine Leistung und habe mich nach einer langen Verletzungspause zurückgekämpft - dann zu hören, dass mein Defensivverhalten nicht akzeptabel genug ist, kann ich nicht nachvollziehen", sagte Goeßling.

Jones stellte auf SID-Anfrage klar, dass sie die Enttäuschung zwar verstehe. "Allerdings entscheidet über den Kader der Frauen-Nationalmannschaft alleine die Bundestrainerin", sagte die Ex-Nationalspielerin.

Entscheidung aus sportlichen Gründen

"Diese Entscheidung habe ich mit meinem Trainerteam aus sportlichen Gründen getroffen, und diese Gründe habe ich Lena in einem persönlichen Gespräch erläutert. Es gibt leider immer wieder Situationen, dass man als Trainerin unpopuläre Entscheidungen treffen muss", ergänzte Jones.

Auf Nachfrage nach einem möglichen Rücktritt antwortete die 97-malige Nationalspielerin laut der Wolfsburger Allgemeinen: "Jetzt mache ich mir meine Gedanken, ich lasse das offen."

Jones steht unter Druck

Jones steht angesichts der zuletzt enttäuschenden Leistungen unter Druck. Das Spiel gegen Frankreich sei mit Blick auf die WM-Qualifikation "ein wichtiger Gradmesser, ob wir uns leistungsmäßig auf einem Weg befinden, der uns hoffen lassen kann, dieses Ziel zu erreichen", hatte Reinhard Grindel, Präsident des DFB, zuletzt unmissverständlich gesagt.

"Dass ich ihr in ihrem Schicksalsspiel nicht helfen kann, dass sie da nicht auf mich baut, macht es noch krasser", sagte Goeßling weiter.

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