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Eintracht Frankfurt - West Ham United 1:0: Abgezockte SGE zieht ins Europa-League-Finale ein

Von Tim Ursinus
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© getty

Eintracht Frankfurt ist durch ein 1:0 (1:0) gegen West Ham United ins Finale der Europa League eingezogen. Das Hinspiel hatte die SGE auswärts mit 2:1 gewonnen. Im Endspiel in Sevilla treffen die Hessen am 18. Mai auf die Rangers aus Glasgow, die RB Leipzig mit 3:1 bezwangen.

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Für den Treffer des Tages sorgte Raphael Borre (26.). Wenige Minuten vor dem 1:0 hatte West-Ham-United-Verteidiger Aaron Cresswell die Rote Karte nach einem Foulspiel als letzter Mann gesehen (18.)

Unmittelbar nach Abpfiff spielten sich unglaubliche Szenen ab, die Eintracht-Fans stürmten den Platz. Einige liefen auch in Richtung der West-Ham-Kurve.

"Das war ein Abend, den man nie vergisst. Was die Mannschaft heute wieder geleistet hat... Sie hat alles in die Waagschale geworfen", sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner. "Mit unseren Fans war das ein unglaublicher Abend. Ich habe zu der Mannschaft gesagt: Ich weiß nicht, ob ihr die besten Spieler seid, und ich weiß nicht, ob wir die besten Trainer sind. Aber als Truppe sind wir außergewöhnlich."

"Ein Traum wird endlich wahr. Weltklasse", sagte Eintrachts Präsident Peter Fischer umringt von feiernden Fans bei RTL+: "Sie haben das abgewichst gespielt. Das haben diese Stadt und dieses Umfeld verdient. Das ist Fußball. Und jetzt gewinnen wir das Ding."

Eintracht Frankfurt - West Ham United: Die Aufstellungen

Frankfurt: Trapp - Tuta, Hinteregger (8. Toure), Ndicka - Rode (76. Jakic), Sow, Knauff, Kostic, Hauge (82. Hrustic), Kamada - Borre (83. Pacienca)

West Ham: Areola - Coufal (Yarmolenko), C. Dawson, Zouma, Cresswell - Rice, Soucek, Bowen, Lanzini (22. Johnson), Pablo Fornals (74. Benrahma) - Antonio

Eintracht Frankfurt - West Ham United: Die Analyse

Im Vergleich zum Hinspiel tauschte Glasner zweimal: Der rechtzeitig genesene Lindström ersetzte den verletzten Hauge, Ndicka rutschte für Toure rein. Doch schon nach vier Minuten hatten sich Frankfurts Pläne verworfen, weil Martin Hinteregger sich nach einem Sprintduell unglücklich am Oberschenkel verletzte. Nach minutenlanger Behandlungspause versuchte der Österreicher erst weiterzumachen, musste den Platz aber wenig später verlassen.

Am Spielsystem der Eintracht änderte das allerdings nichts. Die SGE agierte im gewohnten 3-4-3, während die Gäste aus London mit einem 4-2-3-1 dagegenhielten. Trotz des Rückstands aus dem Hinspiel überließ West Ham den Gastgebern den Ball. Abgesehen von der lauten Kulisse blieb es in den Anfangsminuten ruhig, ehe Cresswell die Rote Karte nach einer Notbremse gegen Hauge sah.

Kurz darauf münzte Frankfurt seine Überzahl in Zählbares um: Borre traf nach einer mustergültigen Hereingabe von Knauff mit dem ersten gefährlichen Abschluss des Spiels zur Führung. Die Hammers stellten schon vor dem Gegentor auf ein 4-4-1 um, waren in der Folge dennoch merklich verunsichert. Die Eintracht verpasste es aber, trotz einiger vielversprechender Angriffe, das zweite Tor vor der Pause nachzulegen. Ndicka verhinderte sogar den mehr als unverdienten Ausgleich mit einer Rettungstat auf der Linie (44.).

Auch nach dem Seitenwechsel war die Eintracht die spielbestimmende Mannschaft. Besonders Kostic machte auf der linken Seite Dampf, seinen scharfen Hereingaben fehlte es aber an Präzision. Gute Chancen blieben in der von wenig Höhepunkten geprägten zweiten Hälfte aus, die gut aufgelegte Defensive erstickte aber auch sämtliche Vorstöße der Hammers meist schon im Keim.

Eintracht Frankfurt - West Ham United: Die Daten des Spiels

Tor: 1:0 Borre (26.)

Rote Karte: Cresswell (18./West Ham)

Bes. Vorkommnis: West-Ham-Trainer Moyes sah die Rote Karte wegen Meckerns (78.)

  • Borre war in der Europa League in jedem seiner letzten 3 Spiele an mindestens einem Treffer direkt beteiligt (zwei Tore, ein Assist).
  • Cresswell ist der zweite Spieler von West Ham United, der in dieser Europa-League-Saison Rot sieht, der Erste seit dem 7. April 2022 gegen Olympique Lyon.

  • Eintracht Frankfurt erzielte in dieser Saison in zwölf Spielen zwölf Tore in der ersten Halbzeit - mehr sind es bei den Glasgow Rangers (13).

Der Star des Spiels: Evan Ndicka (Eintracht Frankfurt)

Hatte keinen direkten Gegenspieler und konnte sich auf den Aufbau konzentrieren. Wenn es aber in den Zweikampf ging, war kein Durchkommen. Ganz wichtig in der 44. Minute, als er nach einer Ecke auf der Linie klärte. Eine bärenstarke Leistung.

Der Flop des Spiels: Aaron Cresswell (West Ham United)

Erwies seiner Mannschaft mit dem frühen Platzverweis einen Bärendienst. Mit der Roten Karte kippte die Partie, West Ham brachte kaum noch etwas zustande. Ohne sein Eingreifen hätte Hauge zwar die Riesenchance zur Führung gehabt, mit Blick auf die noch mindestens 72 zu spielenden Minuten war es das jedoch keinesfalls wert.

Der Schiedsrichter: Jesus Gil Manzano (Spanien)

Traf die goldrichtige Entscheidung, sich das Foul von Cresswell noch einmal auf dem Bildschirm anzuschauen und den Linksverteidiger anschließend vom Platz zu stellen. Ansonsten erlebte der Spanier einen ruhigen Abend, was auch seiner klaren Linie geschuldet war.