Es sei "ein skurriles Spiel" gewesen, sagte Nagelsmann nach Abpfiff im ZDF. "Die ersten 20 Minuten waren mit die besten des Turniers. Da haben wir auch ein meiner Meinung nach reguläres Tor geschossen."
Damit bezog sich der DFB-Coach auf das vermeintliche Führungstor von Nico Schlotterbeck in der 4. Minute. Dieses war umstrittenerweise aberkannt worden, da Schiedsrichter Michael Oliver ein Blocken von Joshua Kimmich im Vorfeld des Treffers als Foul wertete. "Das war sehr kleinlich gepfiffen. Da müsstest du nach jeder Ecke pfeifen. Das ist keine brutale Bewegung. In England, da wo der Schiedsrichter herkommt, pfeift er das nicht. Aber am Ende ist es egal", so Nagelsmann.
Seine Mannschaft habe es mit "vielen Widerständen" zu tun gehabt, führte der 36-Jährige aus. "Dagegen haben wir aber gut angekämpft. Die Resilienz der Truppe ist sehr stark gewesen. Am Ende können wir noch drei, vier Tore machen. Daher sind wir schon verdient weitergekommen, auch wenn es nicht glasklar war."
Nach einer etwa 25-minütigen Unterbrechung wegen eines Gewitters über dem Stadion in Dortmund waren beide Mannschaften mit einem 0:0 in die Halbzeitpause gegangen. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Joachim Andersen die vermeintliche 1:0-Führung für Dänemark, das Tor wurde wegen einer hauchzarten Abseitsposition jedoch zurückgenommen.
Nur wenig später entschied Schiedsrichter Oliver nach VAR-Eingriff nach einem Handspiel von Andersen dann auf Elfmeter für Deutschland, den Kai Havertz letztlich zum 1:0 verwandelte. Auch hier war es eine umstrittene Entscheidung. "Die Handregel wird seit Jahren diskutiert. Am Ende wird eine Flanke in den Sechzehner von einer Hand abgefälscht, die auf 15 Uhr steht. Kann man pfeifen, muss man nicht", sagte Nagelsmann zu der Szene. "Wenn ich aber richtig aufgepasst habe in der Regelkunde vor dem EM, dann ist das ein Handspiel."