EM

Testspiel-Roundup: Frankreich schießt sich für DFB-Elf warm - erste Entwarnung bei Benzema

SID
Stürmer Karim Benzema musste gegen Bulgarien angeschlagen ausgewechselt werden.
© imago images

Deutschlands Auftaktgegner Frankreich hat im letzten Test vor der EM (11. Juni bis 11. Juli) seine Stabilität und Souveränität unter Beweis gestellt (Griezmanns Fallrückzieher im Video), muss aber um Karim Benzema bangen.

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Der Weltmeister setzte sich am Dienstag gegen Bulgarien ohne Probleme 3:0 (1:0) durch, muss jedoch um den Einsatz von Rückkehrer Karim Benzema bangen. Der 33 Jahre alte Stürmer von Real Madrid musste mit Problemen am rechten Oberschenkel in der 39. Minute ausgewechselt werden.

"Er hat einen Schlag auf den Muskel über dem rechten Knie abbekommen", sagte Trainer Didier Deschamps in der Halbzeit. "Er schien sich zu verhärten, deshalb wollten wir kein Risiko eingehen. Die Betreuer kümmern sich gerade um ihn." Große Sorgen darum, dass Benzema für die EM ausfallen werde, machte sich Deschamps nicht.

"Es gibt Schlimmeres im Leben. Es gibt Unwägbarkeiten, aber damit muss man leben. Stand heute ist es nichts Dramatisches", stellte der Weltmeister von 1998 klar: "Wir werden das Richtige tun und uns nicht jeden Tag fragen, wie es ihm geht."

Die Franzosen, die mit den Bayern-Profis Benjamin Pavard, Lucas Hernandez und Corentin Tolisso begannen, hatten im Stade de France gegen die nicht für die EM qualifizierten Bulgaren alles Griff und gingen durch Antoine Griezmann (29.) verdient in Führung. In der Folge hätte das Starensemble das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben müssen. In der Schlussphase erzielte Olivier Giroud (83./90.), der für Benzema ins Spiel gekommen war, das zweite und dritte Tor.

Am Dienstag (21.00 Uhr) trifft Frankreich zum EM-Auftakt in München auf Deutschland. In Gruppe F bekommen es die beiden Schwergewichte zudem mit Portugal und Ungarn zu tun.

EM-Generalprobe: Ungarn, Polen und Tschechien schwächeln

Der deutsche Gruppengegner Ungarn sowie Polen und Tschechien gehen mit gemischten Gefühlen in die Fußball-Europameisterschaft. Drei Tage vor dem Start des paneuropäischen Turniers (11. Juni bis 11. Juli) wussten die drei EM-Teilnehmer gegen vermeintlich schwächere Gegner kaum zu überzeugen. Ungarn und Polen spielten nur remis, die Tschechen taten sich beim 3:1 (1:1) gegen Albanien lange schwer.

Die Ungarn um die Leipziger Willi Orban und Peter Gulacsi, die am 23. Juni in München auf Deutschland treffen, trennten sich vom nicht für die EURO qualifizierten Irland 0:0. Bis auf zwei gute Chancen von Kapitän Adam Szalai (39./55.) taten sich die Ungarn ohne Offensivstar Dominik Szoboszlai erneut schwer. Der 20-Jährige von RB Leipzig musste vor einer Woche seine EM-Teilnahme verletzungsbedingt absagen.

Auch die polnische Auswahl um Weltfußballer Robert Lewandowski spielte sechs Tage vor ihrem Auftaktspiel nur 2:2 (1:1) gegen Island. Albert Gudmundsson (26.) und Brynjar Ingi Bjarnason (47.) hatten den EM-Viertelfinalisten von 2016, der die diesjährige EURO 2020 verpasst hatte, zweimal in Führung gebracht. Angefeuert von gut gefüllten Zuschauerrängen glich Polen dank Piotr Zielinski (34.) und Karol Swiderski (88.) zweimal aus.

Lewandowski wurde in der 81. Minute ausgewechselt. Beim 1:1 gegen Russland am vergangenen Mittwoch war der Bundesliga-Rekordtorschütze von Bayern München noch geschont worden.

Tschechien, das am vergangenen Freitag mit 0:4 in Italien untergegangen war, hatte beim 3:1 (1:1)-Erfolg gegen Albanien ebenfalls lange seine Probleme. Nach der Führung durch Leverkusens Patrik Schick (19.) gelang der Nummer 66 der Welt der Ausgleich durch Sokol Cikalleshi (42.). Lukas Masopust (68.) und Ondrej Celustka (90.) besorgten den Sieg. Der EM-Finalist von 1996 bekommt es zum EM-Auftakt am Montag (15.00 Uhr) in Glasgow mit Schottland zu tun.

Wenige Stunden später startet Polen in St. Petersburg gegen die Slowakei ins EM-Turnier (18.00 Uhr). Am Dienstag empfängt Außenseiter Ungarn in Budapest Titelverteidiger Portugal (18.00 Uhr).

Spaniens U21 gewinnt "Generalprobe" gegen Litauen

Der dreimalige Europameister setzte sich am Dienstagabend mit Nachwuchsspielern 4:0 (2:0) gegen Litauen durch, Erkenntnisse für die Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli) konnte Nationaltrainer Luis Enrique dabei nicht gewinnen.

Bei den Spaniern war Busquets am Sonntag positiv auf Corona getestet worden. Zwar fielen die weiteren Tests im Team bislang negativ aus, dennoch entschied sich der Ex-Weltmeister Vorsicht walten zu lassen: Die Generalprobe wurde zum Härtetest für den Nachwuchs, das Training des A-Teams läuft individuell.

Im Hintergrund stellt Enrique bereits eine "Schatten-Elf" zusammen, um für den "worst case" vorbereitet zu sein. So wurde am Dienstag auch Torhüter Kepa Arrizabalaga von Champions-League-Sieger FC Chelsea nachnominiert. Bereits am Montag waren Rodrigo Moreno (Leeds United), Pablo Fornals (West Ham United), Carlos Soler (FC Valencia), Brais Mendez (Celta Vigo) und Routinier Raul Albiol (FC Villarreal) in den erweiterten Kader berufen worden.

Gegen Litauen, das nicht für die EM qualifiziert ist, erzielten Hugo Guillamon (3.), Brahim Diaz (24.), Juan Miranda (54.) und Javi Puado (73.) die Tore. Spaniens Abel Ruiz (30.) verpasste bei einem verschossenen Foulelfmeter, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten.

Der Mit-Favorit auf den Turniersieg trifft in der Gruppe E am kommenden Montag zunächst auf Schweden. Weitere Gegner sind Polen und die Slowakei. Alle Spiele finden in Sevilla statt.

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