Von der größten Fanmeile Deutschlands am Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt schwappte vor zwei Jahren die Welle der Begeisterung von Millionen Menschen durch das ganze Land.
Nun werden wieder Hunderttausende in Schwarz-Rot-Gold und viele Zehntausende in Rot mit türkischem Halbmond erwartet.
"Besser und schöner als mit diesen beiden Teams hätte es in Berlin wirklich nicht kommen können. Das wird am Mittwoch der Wahnsinn, wir rechnen bis zum Finale täglich mit 500.000 Fans, vielleicht werden es noch mehr, dann müssen wir erweitern", sagte der Sprecher der drei Veranstalter, Michael Wirtz.
Die Spiele werden auf drei Riesenleinwänden mit 80, 60 und 50 Quadratmetern übertragen.
Erweiterung der Fanmeile möglich
Der Sieg der Deutschen über Portugal (3:2) und der dramatische Triumph der Türken über Kroatien nach Verlängerung und Elfmeterschießen (3:1) und damit das direkte Treffen der Teams in Basel hat in Berlin sogar den wochenlangen Streit um die verspätete Öffnung der Fanmeile erst vom Halbfinale an fast vergessen lassen. Jetzt geht es sogar vor dem Start schon um eine mögliche Erweiterung.
Weil der Berliner Senat immer noch Sorge um den fließenden Verkehr hat, gewährte er nur eine zeitlich und räumlich verkürzte Fanmeile.
Bei der WM vor zwei Jahren hatten sich an manchen Tagen mehr als 1,5 Millionen Menschen bis zur Siegessäule und darüber hinaus versammelt. In drei Wochen waren 2006 über zehn Millionen Besucher zum Tanzen und Jubeln gekommen.
Vorbereitung auf "neue Situation"
Die diesjährige Spar-Version der Fanmeile war bei Berlins Wirtschaft, den Hotels, der Industrie- und Handelskammer und den Tourismus-Werbern auf scharfe Kritik gestoßen.
Für die Veranstalter sagte Sprecher Wirtz, man bereite sich mit den Behörden, mit dem Senat und der Polizei, nun auf die "neue Situation mit den Türken im Spiel" vor.
In Berlin leben rund 140.000 türkische Staatsbürger und 20.000 Deutsche türkischen Ursprungs.
"Türkische Nacht" in Berlin
Noch vor Mitternacht hatte besonders am Kurfürstendamm und in Kreuzberg, Neukölln und Wedding, wo viele Türken leben, eine ausgelassene "türkische Nacht" begonnen.
Nach Polizeiangaben bevölkerten allein 50.000 Menschen den Bummelboulevard Berlins und den Platz an der Gedächtniskirche sowie am Tauentzien. 400 Wagen in einem Autokorso drehten Runde um Runde.
"Die Feier hatte Happening-Charakter und verlief überwiegend friedlich", so zog ein Sprecher der Polizei eine positive Bilanz einer zweiten "Silvesternacht" in großen Teilen Berlins.