EM

Spaniens König träumt vom Titel

SID
Gerard Pique erlöste die Spanier mit seinem Kopfballtreffer erst spät
© getty

Titelverteidiger Spanien ist vor den Augen des Königspaares mit einem mühsamen Sieg in die EM gestartet - seine Majestät spricht trotzdem vom Titel.

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Gerard Pique warf seiner Freundin Shakira und dem Söhnchen Sasha Küsschen zu, auf der Ehrentribüne erhob sich das spanische Königspaar und applaudierte. Nach dem mühsamen Auftaktsieg gegen die biederen Tschechen herrschte beim Titelverteidiger Spanien große Erleichterung - aber auch Zuversicht: vor allem bei Ihrer Majestät.

König Felipe VI. träumt schon vom EM-Hattrick. "Wir können den dritten Titel gewinnen", sagte er im spanischen Fernsehen: "Ich bin davon überzeugt, dass uns diese EM die Chance bietet, etwas Historisches zu erreichen."

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Pique, der den Europameister der Jahre 2008 und 2012 mit seinem Kopfball-Treffer in der 87. Minute erlöst hatte, formulierte es (noch) deutlich zurückhaltender: "Es ist wichtig, mit einem Sieg in so ein Turnier zu starten." Die spanische Tageszeitung Marca titelte online treffend: "Pique rettet Spanien."

Tatsächlich gab das 1:0 (0:0) der Spanier keinen Grund zur Euphorie. Bis zum erlösenden, längst überfälligen Tor spielte La Roja ihren Gegner im Stadion von Toulouse zwar phasenweise an die Wand und erarbeitete sich Möglichkeiten im Überfluss, scheiterte aber beim Abschluss immer wieder an einem Körperteil eines tschechischen Spielers - vor allem aber am überragenden Schlussmann Petr Cech.

"Die Spanier 86 Minuten geärgert"

"Wir haben die Spanier 86 Minuten lang wirklich geärgert und unsere Sache gut gemacht", sagte der Arsenal-Torhüter Cech, "leider hat sich am Ende die große Qualität des Gegners durchgesetzt."

Diese besondere Qualität verkörperte vor allem ein Spieler: Andres Iniesta. Der kleine Spielmacher vom FC Barcelona war Motor und Taktgeber des spanischen Spiels. Mit seinen Pässen sezierte er ein ums andere Mal die tschechische Abwehr, fast zwangsläufig war es seine Flanke, die Pique zum Tor des Tages nutzte.

"Er hat sehr gut gespielt", lobte Coach Vicente del Bosque und richtete den Blick auf das für ihn Wesentliche: "Wichtig ist, dass wir drei Punkte haben." Schon am Freitag (21 Uhr im LIVETICKER) gegen die Türkei soll der Achtelfinal-Einzug unter Dach

und Fach gebracht werden.

Wachablösung im spanischen Gehäuse

Auf dem Weg zu ihrem ersehnten Titel-Hattrick zeigten sich die Iberer am Montag auch wenig beeindruckt vom Skandal um Torhüter David De Gea - am wenigsten del Bosque. Der Weltmeister-Trainer aus Salamanca mit dem mächtigen grauen Schnauzbart stellte den 25-Jährigen ins Tor, das nationale Fußball-Heiligtum Iker Casillas (167 Länderspiele) hatte das Nachsehen. San Iker hatte in sechs Quali-Spielen noch das Tor gehütet, teils sogar als Kapitän.

Auch wenn es del Bosque am Abend noch offen ließ, dürfte De Gea auch in den nächsten Partien zwischen den Pfosten stehen. In der Nachspielzeit hielt der Profi von Manchester United den Sieg fest. "Wir haben den ersten Schritt gemacht", sagte Iniesta und versprach: "Am Freitag kommt der nächste."

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