EM

Shaqiri zaubert - Spanien lässig

Von SPOX
Xherdan Shaqiri hat seine Schweizer mit einem Zaubertor zum Sieg geführt
© getty

Österreich bleibt weiter ungeschlagen, zeigt in einem Spiel auf Augenhöhe die kämpferisch bessere Leistung und wird durch Rubin Okotie belohnt. In Russland wird die Luft für Fabio Capello damit dünn, England sorgt in Gruppe E mit einem wenig überzeugenden Heimsieg für klare Verhältnisse. Die Schweiz hadert lange mit der Chancenverwertung, als der Knoten geplatzt ist, zaubert Xherdan Shaqiri. Spanien spaziert gegen Weißrussland zum Heimsieg, San Marino schafft ein kleines Wunder.

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Gruppe E

England - Slowenien 3:1 (0:0)

Tore: 0:1 Henderson (58.,ET), 1:1 Rooney (59., FE), 2:1, 3:1 Welbeck (66./72.)

Gut, dass es im Fußball die Halbzeitpause gibt. Denn was beide Teams im ersten Durchgang boten, war wenig unterhaltsam und ließ sehr zu wünschen übrig. Dabei hatten die Three Lions Glück, nicht schon zur Halbzeit nicht in Rückstand zu liegen. Mit der ersten echten Offensivaktion erspielten sich die Slowenen in Minute 27 einen Eckball, den Ex-Kölner Milevoje Novakovic per Kopf nur knapp am englischen Gehäuse vorbei setzte.

Zuvor hatte sich das erwartete Bild ergeben: England schnappte sich vom Anpfiff weg den Ball und damit die Kontrolle über das Spiel. Slowenien stand tief und wartete auf Konter. Die saßen aber nicht, daher ging bei den Gästen nach vorne lange gar nichts. England offenbarte einige spielerische Mängel und die wenigen steilen Bälle, die eine Lücke im Abwehrriegel fanden, versandeten meist aufgrund von Abseitsstellungen. Lediglich das Flügelspiel der Three Lions wusste zu überzeugen.

Bis auf eine vergebene Kopfballchance von Jubilar Wayne Rooney, der sein 100. Länderspiel absolvierte, plätscherte die nicht gerade vor Spannung strotzende Partie auch nach dem Seitenwechsel zunächst vor sich hin. Dann hatte Jordan Henderson seinen Auftritt. Einen slowenischen Freistoß von links köpfte der Liverpooler unhaltbar ins eigene Tor (58.). Im Gegenzug wurde Rooney im Strafraum leicht an der Hacke touchiert und verwandelte den anschließenden Strafstoß mit Wucht (59.). Slowenien wirkte anschließend geschockt und muss sich bei beiden Treffern von Danny Welbeck (66./72.) ankreiden lassen, nicht konsequent verteidigt zu haben.

Schweiz - Litauen 4:0 (0:0)

Tore: 1:0 Arlauskis (66.,ET), 2:0 Schär (68.), 3:0,4:0 Shaqiri (80./90.)

Lange Zeit die große Schwäche der Schweiz: Die Chancenverwertung. Schon zur Pause hätten die Nati mit mindestens zwei Toren führen müssen. Dass dem nicht so war, lag in erster Linie an der Schlampigkeit im Abschluss. In der 28. Minute verpassten nach einer Hereingabe von rechts erst Haris Seferovic und dann auch Xherdan Shaqiri den Ball. Vor allem Ersterer machte dabei eine äußerst unglückliche Figur. Bayern-Profi Shaqiri scheiterte einige Minuten Später auch aus aussichtsreicher Position mit rechts an Litauens Keeper Giedrius Arlauskis.

Bevor sich die Eidgenossen endlich belohnten, bot sich in Hälfte zwei zunächst dasselbe Bild. Die Schweiz war drückend überlegen, ohne die nötige Konsequenz im Abschluss zu zeigen. Seferovic und der Freiburger Admir Mehmedi vergaben beste Chancen zur Führung, Letzterer scheiterte in der 56. Minute nur am rechten Pfosten. Um den Bann zu brechen musste an diesem Abend in St. Gallen schon ein kurioser Treffer her: Shaqiri zog einen Eckball von rechts mit links aufs Tor, wo Arlauskis der Ball durch die Finger rutschte und nach einem kurzen Kontakt an Josip Drmic' Kopf von seiner Hand ins Tor tropfte (66.).

In der Folge wirkte die Schweiz wie von einem riesigen Druck befreit und wusste nun endgültig auch spielerisch, vor allem über die Flügel, zu überzeugen. Torchancen im Minutentakt sorgten für viel Spektakel. Fabian Schär erhöhte zunächst aus kurzer Distanz (68.), ehe Shaqiri erst zum 3:0 einköpfte und seine starke Leistung in der Schlussminute schließlich mit einem sehenswerten Hackentreffer krönte.

San Marino - Estland 0:0

Jubel in der ältesten Republik der Welt! Für den Fußball-Zwerg San Marino ist eine jahrelange Durststrecke zu Ende gegangen. Das torlose Unentschieden gegen Estland war das erste Remis nach 61 Niederlagen in Folge. Die Serie begann nach dem 1:0 gegen Liechtenstein im April 2004, dem bis heute einzigen Sieg in der Fußball-Geschichte des Landes.

In einem Pflichtspiel hatte San Marino zuvor erst einmal gepunktet. Im März 1993 gab es in der WM-Qualifikation gegen die Türkei ebenfalls ein 0:0.

Gruppe G

Österreich - Russland 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Okotie (73.)

Österreich musste in der Pause erstmal durchatmen. Zwei Minuten vor dem Pfiff hatte Sergei Ignashevich nach einer Ecke nur um wenige Zentimeter die russische Führung verpasst - Robert Almer war zur Stelle. Trotz gut aufgelegtem Publikum und offenem Visier bei beiden Teams: Das erste richtige Ausrufezeichen setzte Alexander Kokorin erst nach einer Viertelstunde, als der russische Youngster einen trockenen Abschluss an den rechten Pfosten setzte.

Auf der Gegenseite hatte Martin Harnik die beste Chance zur Führung, als er Igor Akinfeev vom rechten Strafraumeck zu einer starken Parade zwang. Wenige Minuten vor der Pause war es erneut der Stuttgarter, der Akinfeev erneut prüfte. Bevor der entscheidende Treffer fiel, hatte auch Ex-Bremer Marko Arnautovic seine Torchancen. Die beste ließ er in der 50. Minute aus dem Rückraum liegen.

Bevor der eingewechselte 1860-Torjäger Rubin Okotie dann nach einem schönen Zuspiel von Harnik aus kurzer Distanz einschieben konnte und Wien beben ließ, wurden die Österreicher wohl um die vermeintliche Führung betrogen. Nur wenige Sekunden vor seinem Treffer hatte der Sechziger den Ball offenbar bereits über die russische Torlinie gebracht, doch das Schiedsrichtergespann erkannte das Tor nicht an. Den Hausherren war es egal. Nach erneutem Ballgewinn machte Okotie das Ernst-Happel-Stadion endgültig zum Tollhaus und belohnte Österreich für eine kämpferisch starke Leistung.

Moldawien - Liechtenstein 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Burgmeier (74.)

Montenegro- Schweden 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Ibrahimovic (9.), 1:1 Jovetic (80.)

Gruppe C

Spanien - Weißrussland 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Isco (18.), 2:0 Busquets (19.), 3:0 Pedro (55.)

Schöner kann ein Dosenöffner nicht sein: In der 18. Minute zielte Isco aus dem Stand und 18 Metern ganz genau und jagte den Ball in den linken Giebel. Der Bann war gebrochen, denn nur eine Zeigerumdrehung später erhöhte Sergio Busquets auf Vorlage von Juanfran schon auf 2:0. Bereits vom Anpfiff weg hatte Spanien keinen Zweifel daran gelassen, wer der Hausherr und große Favorit ist.

Schon nach sechs Minuten hatte Pedro nach einem schönen Schnittstellenpass von Santi Cazorla die Führung auf dem Fuß, doch der Mann vom FC Barcelona vergab aus zehn Metern frei vorm Keeper kläglich. Weißrussland versuchte sich mit einem 5-4-1 gegen die Klatsche zu stemmen, konnte den Bus aber nur weniger als eine Stunde lang halbwegs erfolgreich parken. Spanien bekleckerte sich keinesfalls mit Ruhm, kontrollierte die Partie aber zu jedem Zeitpunkt und ließ am Ende gemütlich austrudeln.

Schon nach 55 Minuten hatte Pedro nach erneuter Vorarbeit durch Juanfran von der Grundlinie in den Rückraum mit einem überlegten Abschluss ins rechte obere Eck für den klaren Sieg der Furia Roja gesorgt. In der Folge verwaltete der amtierende Europameister zusehends. Das führte für die Weißrussen zwar zu mehr Ballbesitz, dennoch brachten sie über die komplette Spielzeit gerade mal einen mickrigen Schuss aufs Tor zustande.

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Mazedonien - Slowakei 0:2 (0:2)

Tore: 0:1 Kucka (25.), 0:2 Nemec (38.)

Luxemburg - Ukraine 0:3 (0:1)

Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Yarmolenko (33./53./56.)

Die EM-Qualifikation im Überblick