EM

Frankreichs Offensive überzeugt gegen Estland

Von SPOX
Karim Benzema bejubelt eines seiner Tore gegen Estland
© Getty

Franck Ribery und Karim Benzema zerlegten die estnische Defensive im letzten Testpiel vor der EM fast im Alleingang. Die Ukraine verlor in Ingolstadt gegen die Türkei, wobei Zuschauer den Platz stürmten und überwältigt werden mussten. Schweden feierte derweil einen glücklichen Sieg gegen Serbien.

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Frankreich - Estland 4:0 (2:0)

Tore: 1:0 Ribery (38.), 2:0, 3:0 Benzema (38., 47.), 4:0 Menez (90.+3)

Im letzten Testspiel musste der Europameister von 2000 zwar auf Yann M'Vila (Knöchel), Blaise Matuidi (Oberschenkel) und Steve Mandanda (Fuß) verzichten, nach einigen Minuten der Eingewöhnung schienen die Ausfälle das Team aber nicht mehr zu belasten. Nachdem die ersten beiden Chancen für die Esten durch Henrik Ojamaa, der die französische Abwehr mit seiner Agilität anfangs beschäftigte, und Konstantin Vassiljev keine Konsequenzen für den Spielstand hatten, kam die Mannschaft um Franck Ribery immer besser ins Spiel. Insbesondere der Bayern-Profi bestimmte mit mehreren Einzelaktionen das Spiel.

Es war schließlich auch an Ribery, die Franzosen in der 25. Minute in Führung zu schießen. Nach einem Doppelpass, den Karim Benzema mit der rechten Hacke ablegte, hatte Ribery keine Probleme den Ball an Sergei Pareiko vorbei ins Tor zu schieben. Bei den Franzosen funktionierte das Zusammenspiel zwischen Ribery und Benzema bis zu deren Auswechslung ausgezeichnet. Benzema erhöhte die französische Führung schließlich, als er in der 38. Minute eine Ecke von rechts am linken Strafraumeck annahm und dann via Innenpfosten ins rechte obere Toreck schoss - ein Traumtor!

Ribery absoluter Aktivposten

Auffällig war, wie gut die Equipe Tricolore in der Offensive rochierte. Vor allem Ribery war nahezu überall gefährlich. Das 3:0 durch Benzema bereitete er folglich mit einem Flankenlauf über die rechte Seite vor.

Nach zahlreichen Auswechslungen war der Rhythmus in der Schlussphase dahin. Erst in der Nachspielzeit nutzte Evra schließlich seine Schnelligkeit und flankte den Ball von links in die Mitte, wo Giroud mit der Hacke ablegte. Der eingewechselte Menez schob den Ball schließlich mit links in die linke Ecke.

Insgesamt überzeugte die Equipe Tricolore im letzten Test vor der EM, auch wenn die Abwehr kaum geprüft wurde. Die Variabilität in der Offensive dürfte den Gegnern bei der EURO jedoch Kopfschmerzen bereiten. Die Franzosen waren sowohl über die Außenbahnen, als auch durch die Mitte gefährlich. Im Zentrum lag das vor allem an Karim Benzema, der sich immer wieder als Wandspieler anbot und den Ball auf den durchstartenden offensiven Mittelfeldspieler zurückpasste.

Türkei - Ukraine 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Caner Erkin (30.), 2:0 Mustafa Pektemek (70.)

Ohne seinen Bayern-Star Anatoli Timoschtschuk hat EM-Gastgeber Ukraine seine Generalprobe mit 0:2 (0:1) gegen die Türkei verloren. Vor 11.000 zumeist türkischen Fans in Ingolstadt schossen am Dienstagabend Caner Erkin (30. Minute) und Mustafa Pektemek (70.) die Tore. Die Türken, die zuvor schon den deutschen EM-Auftaktgegner Portugal mit 3:1 besiegt hatten, waren die klar bessere Mannschaft. Ex-Bayernspieler Hamit Altintop hatte mit seinem Freistoß (72.) sogar noch die Chance zu erhöhen, traf aber nur die Latte.

Die Ukraine enttäuschte dagegen auf der ganzen Linie. Die größte Chance zum Anschlusstreffer der viel zu harmlos agierenden EM-Gastgeber hatte Altstar Andrej Schewtschenko mit seinem Lattenschuss (85.). Überschattet wurde das Spiel von türkischen Fans, die in der zweiten Halbzeit das Spielfeld gestürmt hatten und von Sicherheitskräften überwältigt werden mussten.

Schweden - Serbien 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Toivonen (23.), 1:1 Subotic (27.), 2:1 Ibrahimovic (52.)

Vier Spiele, vier Siege, so die bisherige Länderspielbilanz der Schweden im Jahr 2012. Nach zwei Niederlagen gegen Dänemark und England im November des letzten Jahres konnte man sich gegen Bahrain, Katar, Kroatien und Island durchsetzen. Nicht zwingend die Creme de la Creme des internationalen Fußballs, aber die Schweden konnten überzeugen.

Allen voran ihr Topstar Zlatan Ibrahimovic, der auch im letzten Test vor der EM den Unterschied machen sollte - als offensiver Mittelfeldspieler. Mittelfeldspieler Sebastian Larsson betonte, wie wichtig Ibrahimovic für die Mannschaft ist: "Er ist ein Weltstar und ein super Typ. Wenn wir unsere Träume und Ziele erreichen wollen, brauchen wir ihn."

Serbien deutlich gefährlicher

Für die Schweden sollte das Spiel Serbien, dass der deutsche Schiedsrichter Felix Brych leitete, ein wichtiger Gradmesser hinsichtlich der EM sein. Im letzten Gruppenspiel treffen Ibrahimovic und Co. auf Frankreich. Die Equipe Tricolore gewann gegen Serbien mit 2:0. Angesichts dieses Ergebnisses sollten die Schweden jedoch schleunigst einige Dinge verändern. In der ersten Halbzeit war Serbien die deutlich gefährlichere Mannschaft und hatte schon in den ersten 20 Minuten drei gute Gelegenheiten in Führung zu gehen.

Das 1:0 resultierte aus einem Patzer des debütierenden Serben-Torwarts Branimir Aleksic. Er unterlief die Ecke in der 23. Minute, woraufhin Ola Toivonen keine Mühe hatte, den Ball vom Fünfmeterraum ins Tor zu schieben. Die Serben erholten sich von diesem Rückschlag jedoch schnell und glichen in der 27. Minute aus, als Neven Subotic ebenfalls nach einer Ecke aus sechs Metern unbedrängt ins rechte Eck köpfte.

In der zweiten Hälte verflachte das Spiel etwas, bis Toivonen in der 51. Minute frei vor dem eingewechselten Torwart Damir Kahriman stand, der den Schweden foulte. Den folgenden Elfmeter verwandelte Zlatan Ibrahimovic flach ins linke Ecke. Toivonen musste kurze Zeit später ausgewechselt werden, er hatte sich bei einem Sprint am linken Oberschenkel verletzt.

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