SV Waldhof Mannheim: Kientz soll positiven Corona-Test verschwiegen haben

Von Tim Ursinus
Chaos beim SV Waldhof Mannheim: Der Präsident des Drittligisten, Bernd Breetz, hat Stellung zum Rauswurf von Sportchef Jochen Kientz bezogen.
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Chaos beim SV Waldhof Mannheim: Der Präsident des Drittligisten, Bernd Breetz, hat Stellung zum Rauswurf von Sportchef Jochen Kientz bezogen. Dieser habe einen positiven Corona-Test verschwiegen.

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"Stillschweigen hin oder her, mir platzt jetzt der Kragen. Ein Corona-Test wurde verschwiegen. Mitarbeiter wurden angewiesen, die Geschäftsleitung nicht zu informieren", sagte Breetz bei einer Fan-Fragerunde und schob nach: "Das war ein ganz klarer Verstoß, da konnte der Aufsichtsrat nicht anders reagieren."

Eigentlich hatte der Verein vereinbart, keine genauen Details zu nennen. "Es gab einen Vorfall", hatte Beetz am vergangenen Mittwoch im Vorfeld des Pokalspiels gegen Union Berlin verhalten gesagt, sich zu den genauen Gründen für die Kientz-Entlassung aber nicht weiter geäußert.

Der Vorfall war ans Licht gekommen, weil ein Mitarbeiter dem Druck nicht mehr standgehalten und wenige Tage später doch die Geschäftsleitung informiert habe, ergänzte Beetz: "Der Geschäftsführer (Markus Kompp, d. Red.) hat dann den Aufsichtsrat informiert, und wir haben das sofort beim DFB und beim Gesundheitsamt gemeldet, weil ein drohender Punktabzug keine Option war."

Anschließend habe der Aufsichtsrat "keine andere Wahl" gehabt, als Kientz freizustellen. Zunächst war die Trennung mit den "jüngsten Entwicklungen" begründet worden. Ob der verschwiegene Fall der Auslöser für den Corona-Ausbruch innerhalb der Mannschaft Mitte Oktober mit bis zu 17 infizierten Spielern war, ist nicht bekannt.

Waldhof Mannheim: Kientz engagiert Anwalt Schickhardt

Kientz hat inzwischen Anwalt Christoph Schickhardt engagiert. "Die Vorwürfe sind so schwer und auf den ersten Blick derart haltlos, dass ich jetzt noch einmal eine gründliche Prüfung vornehmen werde, ehe es dazu von unserer Seite eine Stellungnahme geben wird", sagte der Sportrechtler in der Rheinpfalz.

Breetz habe mit seinen Aussagen einen "groben Verstoß gegen arbeitsrechtliche Richtlinien" begangen, fügte Schickhardt an: "Der Verein wird den Reputationsschaden, den Herr Kientz dadurch erlitten hat, zu ersetzen haben."

Trotz der Freistellung betonte Breetz, dass er mit Kientz "sehr gut zusammengearbeitet" habe: "Er hat einen guten Job gemacht und eine tolle Mannschaft zusammengestellt."

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