Stuttgarter Kickers fürchten um Lizenz

Von Kevin Bublitz/Mark Heinemann
Fürchten um Ihr Stadion: Markus Ortlieb und die Stuttgarter Kickers
© Getty

Wegen eines Aufschubs des Umbaus des GAZI-Stadions fürchten die Stuttgarter Kickers um die Erteilung der Lizenz für die Spielzeit 2009/10.

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Sportlich geht es für die Stuttgarter Kickers langsam aufwärts. Seit vier Spielen ist das Team von Trainer Edgar Schmitt bereits ungeschlagen und somit auch nicht mehr Tabellenletzter. Dafür könnte der Verein nun die Finanzkrise zu spüren bekommen, denn der Ausbau des GAZI-Stadions ist akut gefährdet.

Zwei Jahre Wartezeit?

Wie die Sportbürgermeisterin der Stadt Stuttgart, Dr. Susanne Eisenmann, dem Verein schriftlich mitteilte, stehen für den Umbau des Stadions derzeit keine finanziellen Mittel zur Verfügung, da der "Landeshauptstadt auf Grund der Finanz- und Wirtschaftskrise erhebliche Auswirkungen bevorstehen."

Dementsprechend müsse das Projekt GAZI-Stadion höchstwahrscheinlich um "zwei Jahre verschoben" werden. Nach Abstimmung mit dem Gemeinderat sollen in Stuttgart im laufenden Doppelhaushalt 2008/2009 nur die Bauprojekte weiter gehen, die bereits beschlossen und für die bereits Mittel im städtischen Etat veranschlagt sind.

Eichelbaum: "Ein absolutes Horrorszenario"

Und damit gehen die Probleme der Kickers los, denn gerade der Ausbau der Haupttribüne im GAZI-Stadion inklusive der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) geforderten Erweiterung auf bis zu 2000 überdachte Einzelsitzplätze ist ein wichtiger Punkt zur Sicherung der Lizenzierung.

"Diese Entscheidung ist ein absolutes Horrorszenario. Uns fehlt in Zukunft eine drittligataugliche Spielstätte", ist Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum entsetzt.

Keine Kooperation mit dem VfB

Die Kosten für den Umbau des GAZI-Stadions waren vom Stuttgarter Gemeinderat bislang mit 5,4 Millionen Euro veranschlagt worden. Wie Kickers-Pressesprecher Frank Pfauth gegenüber SPOX mitteilte, liegen die realen Kosten allerdings bei bis zu 7,5 Millionen Euro.

"Daher scheint es kaum möglich, die Stadt noch zu überzeugen. Wir haben das Problem nicht verschuldet. Wahrscheinlich gibt es auch noch andere Vereine und Kommunen in Deutschland, die von der Finanzkrise betroffen sind, so dass der DFB vielleicht doch mit sich reden lässt", meint Pfauth.

Eine Kooperation mit dem VfB Stuttgart hält er für nicht machbar: "Ich glaube nicht, dass die Spiele der beiden Vereine am Wochenende terminlich unter einen Hut gebracht werden können."

Hoffen auf Ausnahmegenehmigung

Die Kickers werden nun das Gespräch mit dem DFB suchen, um eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen. Eichelbaum sieht die Chancen allerdings als gering an, denn der Fußball-Bund hat zuletzt mehrfach mitgeteilt, in der kommenden Spielzeit keine Ausnahmegenehmigungen mehr erteilen zu wollen.

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