Mainzer Überflieger scheitern im Pokal

SID
Torschütze Benjamin Auer spielt seit 2008 bei Alemannia Aachen und ist dort Kapitän
© Getty

In der Bundesliga die Überflieger, im DFB-Pokal ab sofort nur noch Zuschauer: Die Shootingstars des FSV Mainz 05 sind der zweiten Runde des Cup-Wettbewerbs an Pokalschreck Alemannia Aachen gescheitert.

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Der FSV Mainz 05 kann sich künftig voll und ganz auf die bisher so überragende Bundesliga-Saison konzentrieren. Die Mainzer verloren beim Zweitligisten Alemannia Aachen nicht unverdient mit 1:2 (0:1) und kassierten damit erst die zweite Niederlage im elften Pflichtspiel der Saison.

Der frühere Mainzer Benjamin Auer (26.) und Marco Höger (60.) hatten die Aachener, die in den letzten sechs Jahren unter anderem zweimal Rekordgewinner Bayern München im DFB-Pokal eliminiert und 2004 das Endspiel erreicht hatten, mit 2:0 in Führung. Die 05er kamen nur noch zum Anschlusstreffer durch den sechs Minuten zuvor eingewechselten Adam Szalai (68.)

Thomas Tuchel auf die Tribüne

Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel, der in der Endphase wegen Meckerns auf die Tribüne musste, gönnte mit Blick auf das Spitzenspiel am Sonntag gegen Borussia Dortmund Linksverteidiger Christian Fuchs und Szalai zunächst eine Verschnaufpause, bot ansonsten aber seine beste Formation auf.

Somit auch den früheren Aachener Lewis Holtby, der seinen Ex-Klub im Stadionheft immer noch als "meine Liebe" bezeichnete, nach einer schwachen Leistung aber zur Pause in der Kabine bleiben musste.

Aachens Trainer Peter Hyballa hatte Mainz als Wunschlos bezeichnet - und zwar lange, bevor der Höhenflug der Rheinhessen absehbar war. Der Coach wünschte sich das Duell der beiden jüngsten Trainer im deutschen Profi-Fußball, weil er 2009 im A-Jugend-Finale mit Borussia Dortmund gegen die von Tuchel trainierten Mainzer seine nach eigener Aussage bitterste Niederlage hatte hinnehmen müssen.

Auer trifft mit der zweiten Chance

Nach langweiligen ersten 20 Minuten wirkte vor 25.657 Zuschauern ein gefährlicher Außenrist-Schuss von Andreas Ivanschitz als Weckruf. Vor allem für die Aachener, die nun ganz starke zehn Minuten hatten.

Zunächst scheiterte Auer nach einem groben Schnitzer von Routinier Miroslav Karhan mit einem Lupfer an 05-Keeper Christian Wetklo (25.), wenige Sekunden später gelang dem Ex-Mainzer dann doch die Führung. Nach einer schönen Hereingabe von Tolgay Arslan ließ Auer Wetklo aus abseitsverdächtiger Position keine Abwehrchance.

Nur langsam erholten sich die Mainzer von dem Schock, doch nach einer halben Stunde hatte das Tuchel-Team großes Pech: Einem Treffer von Sami Allagui verweigerte Schiedsrichter Peter Gagelmann zu Unrecht die Anerkennung.

Nach dem Wechsel war der Bundesliga-Tabellenführer bemüht, den Druck zu erhöhen, war nun aber anfällig in der Defensive. Zunächst parierte Wetklo einen Volleyschuss von Zoltan Stieber glänzend (50.), dann setzte der Ungar nach einem Stellungsfehler von Nikolce Noveski den Ball auf die Latte (59.).

Aachen spielt sich in den Rausch

Nun spielte sich Aachen in einen kleinen Rausch. Höger gelang mit einem unhaltbaren 22-m-Schuss das 2:0, Stieber verfehlte nur um Zentimeter die endgültige Entscheidung (61.).

Dies rächte sich, Szalai brachte die Rheinhessen nach einer schönen Flanke von Andre Schürrle noch einmal heran.

Alemannia Aachen - FSV Mainz 05: Daten zum Spiel