DFB-Pokal: "Kommt auf Konstanz an" - Werder Bremen will Pokaleuphorie in die Liga mitnehmen

SID
Florian Kohfeldt mahnt nach dem überraschenden Pokal-Erfolg über Borussia Dortmund zur Geduld und wirbt für mehr Konstanz.
© getty

Emotional wie selten genoss Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt den Pokal-Coup gegen Borussia Dortmund (3:2). Aber rasch warnte der Coach des Bundesliga-16. vor der Pflichtaufgabe am Samstag gegen Neuling Union Berlin.

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Die Hände zu Fäusten geballt, die Augen weit aufgerissen - im Stile von FIFA-Welttrainer Jürgen Klopp hüpfte Florian Kohfeldt vor der Südtribüne des Weserstadions auf und ab. Der 3:2 (2:0)-Pokaltriumph gegen Borussia Dortmund war für Werder Bremens Coach ein triumphaler Moment nach qualvollen Monaten mit nicht enden wollenden sportlichen Enttäuschungen.

"Wir können wieder unseren Fußball spielen. So lange hat dafür die Bestätigung gefehlt", sagte Kohfeldt, der nach seinem extrovertierten Veitstanz aber schnell in die reale grün-weiße Welt zurückkehrte: "Im Fußball kommt es auf Konstanz an. Aber das Gefühl, es selbst in der Hand zu haben, unsere weiterhin dramatische Lage zu ändern, ist wieder da."

Es wurde gegen den Vize-Meister eben nicht nur mit kämpferischer Leidenschaft und taktischer Disziplin erzeugt, sondern auch mit Mut zum spielerischen Risiko. "Gegen Dortmund und in unserer Situation mutig zu sein, ist gar nicht so einfach. Aber es ist schön, dass wir endlich einmal wieder zeigen konnten, was wir wirklich können", sagte Werder-Kapitän Niklas Moisander.

Das wird auch am Samstag (15.30 Uhr) nötig sein, wenn es an gleicher Stelle gegen Neuling Union Berlin im Bundesliga-Alltag darum geht, durch einen weiteren Sieg Relegationsplatz 16 hinter sich zu lassen. Moisander: "Das Ergebnis gegen Dortmund kann ein guter Neustart sein. Aber nur dann, wenn wir das Spiel gegen Berlin mindestens genau so wichtig nehmen."

Werder Bremen: Davie Selke die erhoffte Verstärkung

Nach nicht nur an der Weser umstrittenen Transferentscheidungen in der letztjährigen Sommerpause könnte sich die Last-Minute-Verpflichtung von Davie Selke in der vergangenen Woche als gut und richtig für die Hanseaten erweisen. Bei seinem Heimspieldebüt gelang dem 25-Jährigen der Führungstreffer und nach weiteren starken Aktionen stoppten ihn erst Probleme am Hüftbeuger kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit.

Ob nun mit oder ohne Selke - gegen den Ligaaufsteiger aus Köpenick ist angesichts der prekären Tabellenlage ein weiterer Sieg Pflicht. "Wir müssen auch in der Bundesliga endlich mehr rausholen", forderte Torschütze Leonardo Bittencourt.

Dies wäre auch weit wichtiger für die Norddeutschen als eine inoffizielle Werder-Bestmarke, mit deren augenzwinkernder Erwähnung Kohfeldt am windumtosten Osterdeich in die Nacht entschwand: "Wir haben nicht nur Dortmund geschlagen, sondern auch Haalands Torquote gesenkt." Nach sieben Toren in drei Spielen traf der Norweger Erling Haaland gegen den SV Werder "nur" einmal ...

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