DFB-Pokal - Stimmen zum BVB-Aus in Bremen: "Das ist Rot und Elfmeter"

Von SPOX/SID
Mats Hummels war nach dem Aus des BVB im DFB-Pokal bedient.
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Nach dem Aus im DFB-Pokal gegen Werder Bremen ärgern sich die Profis von Borussia Dortmund über die eigene Chancenverwertung. Mats Hummels übt zudem Kritik an Schiedsrichter Guido Winkmann, der dem BVB kurz vor Schluss trotz einer Tätlichkeit von Werder-Kapitän Niklas Moisander an Giovanni Reyna einen Strafstoß verweigerte.

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Mats Hummels (Borussia Dortmund) über ...

... das frühe Pokal-Aus: "Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Wir haben eine Mannschaft, die gerade sicherlich nicht vor Selbstvertrauen strotzt, nicht vor genügend Probleme gestellt und sie damit ins Spiel geholt. Wir haben es ihnen leicht gemacht, aggressiv zu verteidigen und ihr Publikum mitzunehmen."

... die Einwechslung von Erling Haaland in der zweiten Hälfte: "Es wurde mit ihm besser, weil wir ohne ihn keine Tiefe im Spiel hatten. Unser Problem heute war aber nicht auf eine einzelne Person zurückzuführen. Mit einem unnötigen Fehler vor dem ersten Gegentor haben wir Werder unnötig ins Spiel geholt. In der zweiten Halbzeit waren wir zielstrebiger, haben uns sechs, sieben Chancen herausgespielt. Leider haben wir zu wenige davon genutzt. Werder dagegen hat eine Chance in der zweiten Halbzeit gereicht."

... den nicht gegebenen Elfmeter an Reyna: "Wenn ich die Zeitlupe sehe, ist das Rot und Elfmeter. Ich weiß nicht, wie man zu einer anderen Entscheidung kommen kann. Er (Schiedsrichter Winkmann; Anm. d. Red.) meinte, es sei keine Tätlichkeit. Ich habe mit ihm gesprochen. Aber egal. Man kann es nicht ändern."

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund) über ...

... die Leistung seiner Mannschaft: "Unsere erste Halbzeit war nicht gut. Wir haben mit zu wenig Tempo gespielt, zu wenige Zweikämpfe gewonnen, waren immer zu spät. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir ausgeschieden sind. Das ist sehr schade. Am Ende hatten wir drei, vier große Torchancen und hätten unser Ziel noch erreichen können. Wir waren einfach zu lethargisch."

BVB: Julian Brandt relativiert strittige Elfmeter-Szene

Julian Brandt (Borussia Dortmund) über ...

... die vermeintliche Tätlichkeit von Moisander an Reyna kurz vor Schluss: "Ein richtiger Schlag ins Gesicht war es auch nicht. Mittlerweile sind wir an dem Punkt, wo jeder Schiri das für sich selbst deutet. Es wäre natürlich schön gewesen, wenn wir den Elfer gekriegt hätten, aber ich persönlich hätte mir gewünscht, dass es gar nicht zu dieser Szene gekommen wäre, weil sie uns drei, vier, fünf Minuten gekostet und kurz vor Schluss aus dem Rhythmus gebracht hat. Anderenfalls hätten wir uns sicher noch die ein oder andere Torchance herausspielen können."

... die schwache erste Hälfte: "Die erste Halbzeit war nicht gut, auch nicht nach vorne. Wir hatten viel Ballbesitz, haben daraus aber wenig gemacht. Es ist eigenes Verschulden. Wir haben viel zu viel quer gespielt und den Zug zum Tor vermissen lassen."

... die Probleme im Weserstadion: "Es ist schwer im Weserstadion nach einem Rückstand. Die Fans haben ihre Mannschaft mitgenommen. Das 1:3 war für uns sehr bitter. Man kann von uns nicht erwarten, dass wir in jedem Spiel fünf Tore schießen. Es hat aber auch die Gier gefehlt, die Tore zu schießen. Es ist ein bitterer Abend für uns. Bremen hat es sehr gut gemacht, kompakt gespielt."

Leonardo Bittencourt: "Wollte den Dortmundern auf den Sack gehen"

Leonardo Bittencourt (Werder Bremen, Man of the Match) über ...

... sein Traumtor zum zwischenzeitlichen 2:0: "Ich stehe am Sechzehner, ich muss schießen. Ich nehme den Ball nicht einmal gut an, er tropft super auf und ich kann ihn per Dropkick nehmen. Dann schlägt er ein. Schönes Tor. Aber es war heute eine Leistung der gesamten Mannschaft, hier als Sieger vom Platz zu gehen."

... seine aggressive Spielweise und frühe Gelbe Karte: "Ich wollte den Dortmundern heute ein bisschen auf den Sack gehen, damit sie den Spaß am Fußball verlieren. Dass ich so schnell die Gelbe Karte bekomme, ist bitter, aber da muss man dann eben cleverer spielen. Das habe ich gut hinbekommen."

... die Bedeutung des Sieges: "Wir wussten, dass wir unseren Fans zu Hause endlich mal etwas bieten müssen. Deswegen war dieser Sieg auch ein Stück weit für die Fans. Die Mannschaft lebt, so müssen wir weitermachen. Wir müssen den Tag heute genießen und das Positive mitnehmen. Am Samstag haben wir dann wieder ein ganz schwieriges Spiel gegen Union Berlin."

Der BVB hat im DFB-Pokal gegen Werder Bremen den Kürzeren gezogen.
© getty
Der BVB hat im DFB-Pokal gegen Werder Bremen den Kürzeren gezogen.

Florian Kohfeldt: "Ich hatte diese Leistung nicht unbedingt erwartet"

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen) über ...

... die Leistung seiner Mannschaft: "Ich hatte diese Leistung erhofft, aber nicht unbedingt erwartet. Dass wir so einen Kampf an den Tag legen, das war mir schon im Laufe des Tages klar gewesen, weil ich die Jungs erlebt habe. Aber das Allerbeste heute war, dass wir auch richtig gut Fußball gespielt haben. Das war so wichtig. Seit heute weiß wieder jeder, dass wir an einem Tag jede Mannschaft schlagen können. Ich habe den Jungs schon in der Pause gesagt: 'Das war brillant. Merkt euch, wie gut ihr spielen könnt!' Jetzt den warnenden Zeigefinger zu heben, wäre nicht richtig, das würde doch nur wieder die Angst schüren."

Davie Selke (Werder Bremen) über ...

... sein Comeback: "Wegen solcher Abende bin ich froh, dass ich wieder hier in Bremen bin. Wir sind überglücklich, das war ein Pokalfight. Es ist schon komisch. Tim Borowski hat mir vor dem Spiel gesagt, dass ich auf Abpraller aufpassen soll, weil wir so gute Schützen haben. Das habe ich gemacht."