Final-Schiedsrichter Gräfe: "Ein Traum wird wahr"

SID
Manuel Gräfe pfeift zum ersten Mal in seiner Karriere das Endspiel des DFB-Pokals
© getty

Der größte Hauptstadtklub, Hertha BSC Berlin, hechelt seit Jahren vergeblich dem Traum vom Heim-Finale im DFB-Pokal hinterher. Doch ein Berliner ist am Samstag dabei.

Anzeige
Cookie-Einstellungen
Doch wenn am Samstag im Olympiastadion das Cup-Endspiel zwischen Rekordsieger Bayern München und dem VfB Stuttgart steigt, spielt ein Herthaner eine Hauptrolle: Manuel Gräfe, Schiedsrichter für den Klub Hertha 03 Zehlendorf, wird das Duell zwischen Bayern und Schwaben leiten. "Für mich wird ein Traum wahr", sagt er im Stadionmagazin des Deutschen Fußball-Bundes.

Für Gräfe gibt es "in Deutschland kein größeres, schöneres und emotionaleres Fußballspiel". Und der 1,94-m-Mann muss es wissen: Vor zehn Jahren, der FC Bayern bezwang den 1. FC Kaiserslautern 3:1 im Endspiel von Berlin, war er Assistent von Lutz-Michael Fröhlich. "Es war wunderschön", erinnert sich der 39-Jährige. Und, das Wichtigste für Gräfe: "Aus Schiedsrichter-Sicht ist alles gut gelaufen." Obwohl Fröhlich den Lauterer Marian Hristov des Feldes verweisen musste.

Gräfe erwartet hartes Spiel des VfB

Heiß her ging es auch am 11. Dezember 2011 zwischen dem VfB und den Bayern. Sieben Gelbe Karten und einmal Gelb-Rot gegen Stuttgarts Cristian Molinaro zeigte Gräfe. Ganz normal, findet der Referee des Jahres 2011. Wenn die eine Elf spielstärker sei, versuche die andere eben, mit Einsatz und Willen dagegenzuhalten. "Das erwarte ich auch fürs Pokalfinale."

Für Gräfe, der 2005 mit Fröhlich und einer gemeinsamen Anzeige beim DFB den Wettskandal ins Rollen brachte, ist es übrigens nicht das erste Spiel als Hauptverantwortlicher im "deutschen Wembley". Er leitete dort bereits ein Schülerländerspiel zwischen Deutschland und Frankreich sowie Herthas Testspiel gegen Real Madrid. "Sonst kenne ich das Stadion nur als Besucher", sagt der Sportwissenschaftler, der bei Rapide Wedding einst mit dem späteren Bayern-Profi Robert Kovac zusammenspielte.

Das Finale ist für Gräfe, der 153 Bundesligaspiele leitete, die 27. Pokalbegegnung seiner Karriere. "Es wird für mich sehr speziell sein", sagt er, "unsere Frauen, Familienmitglieder, viele Freunde" werden da sein. "Diese Atmosphäre werde ich aufsaugen."

Manuel Gräfe im Steckbrief