Aalen & Sandhausen statt Arsenal & Real

SID
Borussen-Jubel beim Fußball-Fest in der Champions League gegen Real Madrid
© Getty

Borussia Dortmund und der FC Schalke müssen nach triumphalen Erfolgen in der Champions League und den Arbeitssiegen am Wochenende bei Zweitligaaufsteigern ran. Beim Berliner AK schaut unter Umständen sogar der türkische Ministerpräsident vorbei. Außerdem: Bochums Interims-Trainer stehen im Blickpunkt.

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Berliner AK - TSV 1860 München (ab 18.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Vielleicht hatte man sich nach dem sensationellen 4:0 in der ersten Pokalrunde gegen Hoffenheim rund um das Berliner Poststadion einen etwas größeren Gegner gewünscht. Vielleicht noch mal einen Bundesligisten. Mit dem TSV 1860 München ist es nun zwar "nur" ein Zweitligist geworden, dafür kündigte sich im Vorfeld jedoch Besuch von allerhöchsten Ehren an.

Denn Gerüchten zufolge schaut vielleicht sogar der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan beim Pokalspiel gegen die Löwen vorbei, sobald er die neue Botschaft in Berlin eröffnet hat. Schließlich waren die Mitglieder des BAK jahrelang zu nahezu 90 Prozent türkischer Abstammung.

Verbrieft ist Erdogans Besuch freilich nicht. Sicher ist jedoch, dass die Münchner zuletzt ein wenig mit ihrer Form zu kämpfen hatten. Zwei der letzten drei Spiele verlor der TSV, einmal spielte man remis. Chancenlos ist der Viertligist also mit Sicherheit nicht. "Wir haben 1899 Hoffenheim mit 4:0 geschlagen, warum sollten wir nicht auch 1860 bezwingen können?", sagte Manager Erdogan Dogan. Metin Cakmak, Doppeltorschütze gegen die TSG, legt sogar noch einen drauf: "Ich knipse auch die Löwen weg." Der Ministerpräsident wäre sicherlich beeindruckt.

Wormatia Worms - 1. FC Köln (ab 18.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Optimal verlief der Start des 1. FC Köln in die 2. Liga wahrlich nicht. Dem knappen Pokal-Triumph in Unterhaching folgten drei Niederlagen und ein Remis im Alltag. Inzwischen haben sich die Domstädter ein wenig gefangen, blieben zuletzt fünf Mal in Serie ungeschlagen.

Entsprechend zurückhaltend gibt sich Viertligist trotz des Erstrunden-Coups gegen die Berliner Hertha vor dem Duell. "Damit wir am Dienstag eine Minichance haben", sagt Wormatia-Trainer Ronny Borchers in der "Allgemeinen Zeitung", "müssen schon die Kölner zu dem Spiel gar keine Einstellung finden, während wir einige brutal glückliche Momente benötigen." Gegen die Hertha genügten derer zwei.

Preußen Münster - FC Augsburg (ab 18.45 Uhr im LIVE-TICKER)

So sehr der Pokal auch regelmäßig für die eine oder andere Überraschung gut ist, er eignet sich doch auch als Jungbrunnen für das Selbstvertrauen angeschlagener Bundesligavertreter. In Augsburg hofft man angesichts der bislang gebrauchten Saison und Rang 17 auf eben diesen Effekt. "Selbstvertrauen ist dringend notwendig. Das fehlt der Mannschaft. Das braucht sie", weiß auch FCA-Trainer Markus Weinzierl.

Mit Preußen Münster wartet allerdings ein undankbarer Gegner auf die Fuggerstädter. Erst zwei Mal verlor die Elf von Trainer Pavel Dotchev in der laufenden Saison, belegt in der 3. Liga derzeit Rang drei. Zudem versuchte mit Bremen in Runde eins schon einmal ein Bundesligist, sich im Preußenstadion etwas Selbstvertrauen für die Liga zu holen - und scheiterte.

Eintracht Braunschweig - SC Freiburg (ab 18.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Eintracht pflügt in Liga zwei derzeit geradezu durch die Saison. Noch nicht ein einziges Mal ging Braunschweig als Verlierer vom Feld. Die Belohnung: Platz eins - mit fünf Punkten Vorsprung. Dass mit Bundesligist SC Freiburg nun die erste Reifeprüfung auf die Eintracht warten soll, will Manager Marc Arnold so allerdings nicht stehen lassen: "Eigentlich war das Spiel gegen Hertha BSC auch schon eine Art Nagelprobe. Die Berliner werden ja wie ein Bundesliga-Team geführt", sagt er.

Und auch dieses Fast-Bundesligateam musste sich am Ende mit einem Punkt begnügen. Freiburg sollte gewarnt sein.

VfR Aalen - Borussia Dortmund (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Respekt? Ja. Angst? Nein! Trotz der klaren Außenseiterrolle gegen den amtierenden Double-Gewinner und Real-Bezwinger will Zweitligaaufsteiger VfR Aalen nicht schon vor der Partie gegen Borussia Dortmund die Waffen strecken. "Wir werden nicht in Ehrfurcht erstarren. Und wir wissen, dass wir unangenehm zu spielen sind", sagt Trainer Ralph Hasenhüttl.

Deshalb möchte der Österreicher die Grundausrichtung seiner Mannschaft auch nicht groß verändern: "Wir werden nicht anders spielen, als es unsere Fans gewohnt sind. Wenn wir dann unseren Plan gut umsetzen und das nötige Spielglück haben, dann werden wir ein gutes Bild abgeben", erklärt er.

TSV Havelse - VfL Bochum (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Eigentlich steht bei Aufeinandertreffen zwischen Amateur- und Profiteams grundsätzlich der Außenseiter im Mittelpunkt. Nachdem der VfL Bochum am Sonntag aber Cheftrainer Andreas Bergmann entließ, dreht sich diesmal wohl alles um den Zweitligisten und seine beiden Intermistrainer Karsten Neitzel und Thomas Reis.

Damit beide auch im rechten Licht erscheinen, hat der TSV Havelse extra die mobile Flutlichtanlage, die bereits bei den Olympischen Spielen den Beachvolleyballern zu lichten Momenten verhalf, installieren lassen. Schließlich soll einer möglichen zweiten Pokalsensation nach dem Erstundenerfolg über den 1. FC Nürnberg nichts im Wege stehen.

FC Schalke 04 - SV Sandhausen (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Champions-League-Teilnehmer und Arsenal-Bezwinger gegen Zweitligaaufsteiger. Klarer könnten die Verhältnisse vor der Partie zwischen Schalke und dem SV Sandhausen nicht verteilt sein. Natürlich findet S04-Trainer Huub Stevens aber dennoch mahnende Worte: "Es wird kein großer Unterschied zu Nürnberg sein. Sandhausen wird kompakt stehen und versuchen, über Konter oder Standardsituationen gefährlich zu werden", so der Niederländer.

Dennoch wird Stevens wahrscheinlich auf den einen oder anderen Stammspieler verzichten. Uchida (Kniebeschwerden) und Fuchs (Hüftverletzung) fallen wohl ohnehin aus. Für Horst Heldt Grund genug, ebenfalls den Zeigefinger zu heben. "Wenn wir gegen Sandhausen konsequent spielen, werden wir gewinnen. Aber wenn wir sie nicht für voll nehmen, bekommen wir Probleme", so der Manager.

FSV Mainz 05 - Erzgebirge Aue (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER)

In Mainz läuft es derzeit. Drei der letzten vier Spiele haben die Rheinhessen in der Liga gewonnen - und nun kehrt auch noch Andreas Ivanschitz zurück. Zum Selbstläufer erklärt Trainer Thomas Tuchel das Spiel gegen Aue deshalb allerdings noch lange nicht. "Wir sind in der Pflicht, wir müssen die Initiative übernehmen", so der Trainer.

Damit wäre Mainz gut beraten. Schließlich sind die Erzgebirger in der Liga ihrerseits seit drei Spielen ungeschlagen, beschlossen durch ein 6:1 das Kapitel Bergmann in Bochum und haben bereits in Runde eins einen Bundesligisten ausgeschaltet. Im August erwischte es ausgerechnet das Überraschungsteam aus Frankfurt. Dennoch bremst der Trainer die Euphorie: "Was Mainz drauf hat, sah man beim 3:0 gegen Hoffenheim. Wir sind nicht mehr als krasser Außenseiter", erklärte Karsten Baumann vor der Partie.

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