"Wir erreichen unsere Leistungsgrenze nicht"

Von Interview: Kevin Bublitz/Mark Heinemann
Piotr Trochowski spielt schon seit 2004 für den Hamburger SV
© Getty

Nach dem Höhenflug in der Bundesliga ist der Hamburger SV in den Pokalwettbewerben nun ziemlich unsanft gelandet. Der 0:3-Klatsche in der Europa-League bei Rapid Wien folgte am Mittwoch das Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals in Osnabrück.

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Die bittere Niederlage im Elfmeterschießen sorgte nach dem Spiel für fassungslose Gesichter - und allgemeine Sprachlosigkeit. Einzig Piotr Trochowski stellte sich in den Katakomben den Fragen. Mit SPOX sprach der 25-Jährige über seine Enttäuschung, die Gründe für die Niederlage und den kommenden Gegner, den FC Bayern München.

SPOX: Herr Trochowski, wie enttäuscht sind Sie nach dem Ausscheiden aus dem DFB Pokal?

Piotr Trochowski: Natürlich sehr, wir hatten uns das ganz anders vorgestellt.

SPOX: Woran hat es gelegen?

Trochowski: Wir haben verpasst, ein frühes Tor zu machen und sind dann außer Tritt gekommen, haben nur noch reagiert und nicht agiert. Das hat erst in der Nachspielzeit geklappt.

SPOX: Aber wieso?

Trochowski: Das ist eine gute Frage. Man muss auch sehen, dass die Osnabrücker heute ein richtig gutes Spiel gezeigt haben. Die haben nicht nur gefightet, sondern auch spielerisch überzeugt.

SPOX: War es vielleicht etwas überheblich von Bruno Labbadia, mit Ihnen, Jerome Boateng und Elijero Elia gleich drei Stammspieler zu Beginn auf die Bank zu setzen?

Trochowski: Nein, wieso? Wir sind in der Breite gut besetzt. Daran kann und darf es nicht gelegen haben.

SPOX: War der Hexenkessel in Osnabrück ausschlaggebend?

Trochowski: Klar, der VfL hat hier wirklich eine tolle Stimmung. Die Fans waren ihr zwölfter Mann. Das mobilisiert bei der Heimmannschaft im Normalfall zusätzliche Kräfte. Dennoch darf uns so was nicht beeindrucken.

SPOX: Nach dem 3:1 gegen Stuttgart kam in Wien der Bruch. Es folgte die Punkteteilung mit Frankfurt und jetzt das Aus im Pokal. Wie erklären Sie sich das?

Trochowski: Wenn das so einfach wäre, würde es ja nicht passieren. Es ist eben so, dass wir momentan unsere Leistungsgrenze nicht erreichen. Da müssen wir uns definitiv wieder steigern, um am Wochenende zu bestehen.

SPOX: Sie sprechen das Spiel gegen die Bayern an, die seit fünf Spielen ungeschlagen sind. Was muss passieren, damit Ihr Team dort mithalten kann?

Trochowski: Das ist doch ein ganz anderes Spiel. Gegen die Bayern ist man ganz automatisch topmotiviert und will sein Bestes geben.

SPOX: Reicht das denn?

Trochwoski: Ob das reicht, werden wir nach dem Spiel wissen. Fakt ist, wir sind Tabellenführer, spielen zu Hause und müssen auch von Beginn an demonstrieren, dass wir da oben bleiben wollen. Aber natürlich wird das ein schweres Spiel, wo kleinste Fehler entscheidend sein werden.

SPOX: Sind die Spiele gegen den FCB für Sie noch etwas Besonderes?

Trochowski: Im Endeffekt geht es um den ersten Platz in der Bundesliga und da ist es egal, gegen wen wir antreten. Wir wollen immer gewinnen und müssen nur auf uns schauen.

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