"Ich kenne Kuranyis Tricks"

Von Interview: Andreas Lehner
Niko Bungert kam für den FSV Mainz 05 in diesem Jahr 21 Mal zum Einsatz und erzielte ein Tor
© Getty

exklusiv Am Dienstag trifft der FSV Mainz 05 im Viertelfinale des DFB-Pokals auf den FC Schalke 04 (ab 20.15 im LIVE-TICKER und im Internet TV). Bei Mainz mittendrin: Niko Bungert - Innenverteidiger und gebürtiger Ruhrgebietler.

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Im SPOX-Interview spricht der 22-Jährige über das Pokalmatch gegen seinen Lieblingsklub, seine Pläne mit Mainz und den Traum vom UEFA-Cup.

SPOX: Wir sollten Sie vor 15 Uhr anrufen, weil Sie Schalke schauen wollen. Sind Sie Fan oder ist das Gegnerbeobachtung?

Bungert: Jetzt natürlich beides. Ich war als Kind schon Schalke-Fan und schaue mir die Spiele immer noch sehr gerne an. Da wir am Dienstag gegen sie spielen, ist es aber auch Pflicht, sich das Spiel anzuschauen. Da kann ich also das Schöne mit dem Nützlichen verbinden.

SPOX: Standen Sie früher auch immer in der Kurve wie Manuel Neuer?

Bungert: Ich hatte eine Dauerkarte für die Nordkurve, war mit meinem Vater auch schon im Parkstadion und da gab's dann das volle Programm.

SPOX: Sie spielen mit Mainz ja öfter sonntags. Trifft man sie jetzt auch noch in der Arena?

Bungert: Nein, das nicht. Vor über einem Jahr war ich das letzte Mal auf Schalke. Wenn ich in die Heimat komme, will ich den Kopf frei bekommen und nicht schon wieder Fußball um die Ohren haben.

SPOX: Sie waren ja selbst auch bei Schalke unter Vertrag. Aber den Durchbruch unter Rangnick und Slomka haben Sie nicht geschafft. Woran lag's?

Bungert: Ich bin gerade aus der Jugend gekommen und Schalke hatte mit Bordon, Krstajic und Rodriguez überragende Spieler auf der Innenverteidigerposition, die in der Blüte ihrer Karriere standen. Da war die Konkurrenz einfach zu groß. Für mich war es aber trotzdem eine super Erfahrung, alleine das Training hat mich schon weitergebracht. Bei den Spielen war ich auch fast immer dabei und konnte so viel Bundesliga-Luft schnuppern, auch wenn ich nicht auf dem Platz stand. Insgesamt war es gut für meine Entwicklung.

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SPOX: Gibt es noch Kontakte zu den Schalkern?

Bungert: Ja, mit Manuel Neuer telefoniere ich ab und zu. Wir sehen uns auch manchmal bei der U 21. Sonst habe ich nur Kontakt zu Spielern, die jetzt nicht mehr auf Schalke sind.

SPOX: Es ist auffällig, dass es Talente auf Schalke schwer haben, aber woanders dann explodieren...

Bungert: Im Grunde macht Schalke eine gute Jugendarbeit. Es gibt enorm viele Spieler in der ersten und zweiten Liga, die bei Schalke in der Jugend waren. Da kommt wohl kaum ein anderer Verein ran. Natürlich ist es schwer, sich bei den Profis durchzusetzen. Der Verein hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt und da werden auch für viel Geld Spieler geholt. Da hat man es als junger Spieler schwer, sich durchzusetzen. Aber Neuer, Höwedes und Pander haben vorgemacht, wie es geht.

SPOX: In Offenbach und jetzt in Mainz haben Sie sich im Profi-Fußball durchgesetzt und es in die U 21 geschafft. Ist die Bundesliga der nächste Schritt?

Bungert: Natürlich. Wir sind mit Mainz auf einem ganz guten Weg. Bei unserer Qualität müssen wir den Aufstieg schaffen. Die Bundesliga ist natürlich ein Traum für jeden.

SPOX: Ist es auch ein Traum, wieder mal für Schalke zu spielen?

Bungert: Das ist meine Heimat, da lebt meine Familie. Das wäre mittel- oder langfristig eine schöne Sache.

SPOX: Im DFB-Pokal geht's jetzt gegen Schalke. Wie gehen Sie in dieses Spiel?

Bungert: Auf der einen Seite ist man ein bisschen nervös, auf der anderen Seite ist ein Spiel gegen die alten Kameraden ein ordentlicher Motivationsschub. Ich denke, dass sich das positiv auf meine Leistung auswirken wird.

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SPOX: In erster Linie werden Sie es mit Kevin Kuranyi zu tun bekommen. Wie werden Sie ihn stoppen?

Bungert: Ich kenne den ein oder anderen seiner Tricks. Bei hohen Bällen müssen wir besonders aufpassen und eng dran sein. Aber ich spiele ja nicht alleine gegen ihn, sondern wir werden als Team gut verteidigen müssen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.

SPOX: Auch wenn Schalke am Samstag gewonnen hat, sind sie noch hinter den Erwartungen zurück. Wie sehen Sie Ihre Chancen?

Bungert: Wir sind klarer Außenseiter. Aber da es bei Schalke nicht optimal läuft und sie uns vielleicht etwas unterschätzen, ist auf jeden Fall ein Sieg drin. In unserer aktuellen Form brauchen wir uns auf keinen Fall verstecken.

SPOX: Welche Rolle spielt der Heimvorteil?

Bungert: Das kommt natürlich noch hinzu. Pokal-Atmosphäre, Flutlicht, da wird richtig was los sein.

SPOX: Wenn man Schalke schlägt, steht man im Halbfinale. Aachen hat es als Zweitligist vor ein paar Jahren vorgemacht, ist ins Finale eingezogen und stand dann im Europapokal. Denkt man über so etwas nach?

Bungert: Im Hinterkopf hat man das natürlich, aber wir tun gut daran, uns erstmal mit Schalke zu beschäftigen.

Das Viertelfinale im Überblick:

Mainz - Schalke (Di., 20.30 Uhr)
Wolfsburg - Bremen (Mi., 19 Uhr)
Hamburg - Wehen Wiesbaden (Mi., 19 Uhr)
Leverkusen - Bayern München (Mi., 20.30 Uhr)

DFB-Pokal