Yes, he really is unstoppable!

Thomas Müller und Ilkay Gündogan waren gegen Schottland die besten DFB-Akteure
© getty

Die deutsche Nationalmannschaft marschiert weiter in Richtung EM 2016 - gegen Schottland hat vor allem Thomas Müller großen Anteil daran. Auch ein Dortmunder überzeugt bei seiner Startelf-Rückkehr, während Mesut Özil wieder einmal abfällt. Aus Manuel Neuers Sicht ist "unglücklich" das Wort des Abends. Das DFB-Team in der Einzelkritik.

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Manuel Neuer: Stets anspielbar und immer auf der Höhe, wenn er als Mitspieler gebraucht wurde. Hatte wenige Chancen, sich auszuzeichnen, sah bei den Gegentreffern allerdings unglücklich aus: Wenngleich Neuer den Ball beim 1:1 erst spät aufspringen sah, hätte eine Abwehr zur Seite den Treffer verhindern können. Wurde beim 2:2 auf dem falschen Fuß erwischt. Note 4

Jonas Hector: Schaltete sich wie Can auf der anderen Seite oft mit nach vorne ein und beackerte den gesamten linken Flügel. Wurde aber deutlich seltener ins Spiel eingebunden und blieb dadurch unauffälliger als sein Gegenüber. In den Zweikämpfen aber abgeklärt und ruhig. Verlor Hutton in der 66. Minute aus den Augen, der das 3:3 hätte erzielen können. Note 3,5

Mats Hummels: In der Anfangsphase mit einigen Nachlässigkeiten im Spielaufbau, die zu unnötigen Ballverlusten führten, fand dann aber solide zu seinem Spiel. War beim Gegentor zum 1:1 schuldlos, wenngleich sein Eigentor denkbar unglücklich aussah. Spielte insgesamt die drittmeisten Pässe im deutschen Spiel. Note 3

Jerome Boateng: Wieder einmal absoluter Ruhepol in der Abwehr. Strahlte in den Zweikämpfen Souveränität aus und drosch den Ball unter Bedrängnis auch mal kompromisslos nach vorne, anstatt übermäßiges Risiko einzugehen. Mit einigen guten Diagonalbällen auf die Außen und gutem Stellungsspiel in der Rückwärtsbewegung. Rettete in der Nachspielzeit wichtig per Kopf. Note 2

Emre Can: Sehr engagierter Auftritt, bei dem die englische Robustheit in den Zweikämpfen immer wieder zum Vorschein kam. Sah im Zweikampfverhalten jedoch nicht immer glücklich aus und hatte gelegentlich Probleme mit seinem Stellungsspiel. Sein Halten gegen Mulgrew in der 27. Minute hätte durchaus auch einen Elfmeter nach sich ziehen können, wenngleich auf den dafür gepfiffenen Freistoß ohnehin ein Tor folgte. Schaltete sich aber auch oft in die Offensive ein und bereitete das 2:1 durch Müller durch seine Großchance indirekt vor. Note 3,5

Toni Kroos: Ließ sich wie Schweinsteiger oft nach hinten fallen, um die Bälle abzuholen und den Spielaufbau einzuleiten. Auch in der Offensive mit schneller Ballverarbeitung, wie beim 1:0 durch Müller, das er einleitete. Spielte mit Abstand die meisten Pässe aller Spieler und machte seine Sache als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive besser als gegen Polen. Note 2,5

Bastian Schweinsteiger: Im Wechsel mit Kroos kippte Schweinsteiger oft ab, um im Spielaufbau als Anspielposition für die Verteidiger zu agieren. Half damit, das zuweilen überraschend offensive Pressing der Schotten zu überspielen. Trat im Gegensatz zum Polen-Spiel auch immer wieder auf den Ball, um Tempo aus dem Spiel zu nehmen, wenn es in Hektik zu versinken drohte. War gelegentlich aber zu langsam - physisch wie psychisch. Note 3

Mesut Özil: War in der deutschen Offensive wieder einmal der Unauffälligste und inkonsequent in seinen Aktionen. Fügte sich im deutschen Kombinationsspiel zwar ballsicher ein, ließ aber hauptsächlich nur prallen und initiierte selbst keine eigenen Angriffe. Zudem mit der schwächsten Zweikampfquote des DFB-Teams. Note 4,5

Ilkay Gündogan: Sehr umtriebig in der Offensive mit vielen gedankenschnellen Weiterleitungen auf seine Mitspieler. Wurde dank des dominanten Ballbesitzspiels des DFB selten in der Defensive gebraucht, agierte im entscheidenden Moment aber doppelt unglücklich: Köpfte den Ball vor dem 2:2 zu McArthur und hob dann das Abseits auf, da er nicht rechtzeitig rausrückte. Leitete die erneute Führung dann aber selbst ein und trug sich durch sein zielstrebiges Nachrücken auch in die Torschützenliste ein. Absoluter Aktivposten im deutschen Team. Note 2

Thomas Müller: Fightete im Sturm und ging lange Wege, um auch gegen den Ball schottische Angriffe zu unterbinden. Bewies in einigen Situationen seinen unnachahmlichen Spielwitz, z.B. mit einer Hackenweiterleitung am Strafraum. Zeigte bei seinen Führungstoren, warum er so wichtig ist: Ergriff beim 1:0 aus deutscher Sicht erstmals die Initiative, indem er einfach mal abschloss und stand beim 2:1 genau da, wo ein Stürmer stehen muss. Zudem mit gutem Auge und punktgenauer Vorlage zum 3:2. Bewies, warum er in Schottland als "Mr. Unstoppable" gefüchtet wurde. Note 1

Mario Götze: Wurde durch das robuste und kompakte Verteidigen der Schotten am Strafraum meist in die Mangel genommen und hatte wenig Raum, seine technische Stärke unter Beweis zu stellen. Ließ sich infolgedessen häufig in den linken Halbraum fallen, um von dort die Bälle auf die nachrückenden Mitspieler zu verteilen - so auch vor dem 2:1 durch Müller. Ließ sich von der schottischen Abseitsfalle aber einige Male aus dem Spiel nehmen, wenngleich er diese Situationen sehenswert verwertete. Note 3

Andre Schürrle: Kam in der 86. Minute für Götze. Keine Bewertung

Christoph Kramer: Kam in der Nachspielzeit für Özil. Keine Bewertung

Schottland - Deutschland: Die Statistik zum Spiel

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