U17 des DFB glänzt bei der WM: Hier sind die deutschen Tugenden

SID
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Die deutsche U17-Nationalmannschaft überzeugt bei der WM mit sogenannten deutschen Tugenden. Im Halbfinale geht es nun gegen Argentinien.

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Die Sorgen und Nöte von Julian Nagelsmann sind auch Christian Wück nicht entgangen. "Wir wissen", sagte der Trainer der deutschen U17-Auswahl am Montag im fernen Indonesien, "dass die A-Nationalmannschaft in letzter Zeit nicht so erfolgreich war."

Warum das so ist und wie es sich ändern ließe, wüsste Wück allerdings auch: "Wir müssen wieder zu unserer deutschen Mentalität zurück, für die wir im Ausland immer gefürchtet wurden."

Dass Nagelsmanns Mannschaft diese sogenannten deutschen Tugenden gerade abgehen, haben der Bundestrainer und sein Sportdirektor Rudi Völler nach dem 0:2 in Österreich ausführlich beklagt. Was mit diesen deutschen Tugenden machbar ist, lässt sich bei Wücks U17 gut beobachten.

Im Juni wurde sie unerwartet Europameister, nun spielt sie ebenso unverhofft am Dienstag (9.30 Uhr/Sky) um den Einzug ins WM-Endspiel: Halbfinal-Gegner in Surakarta ist Argentinien.

Einziger DFB-Titel bei U-WM 1981

Erst drei deutsche U-Mannschaften haben es in ein WM-Finale geschafft: Die U20-Auswahl verlor es 1987 ebenso wie zwei Jahre zuvor die U16.

Den bislang einzigen Nachwuchstitel holte 1981 die U20 mit Spielern wie Rüdiger Vollborn, Michael Zorc, Ralf Loose oder Roland Wohlfarth. Es soll nicht der einzige bleiben.

Der WM-Sieg "ist unser großes Ziel, das müssen wir nicht verschweigen", sagt Wück und betont: "Wir sind als Europameister angetreten und wollen bis zur Siegerehrung bleiben".

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DFB-Team: Der Höhepunkt langfristiger Planung

Es wäre der Höhepunkt langfristiger Planung. "Wir arbeiten jetzt seit knapp drei Jahren mit dem Jahrgang und sind sehr stolz auf den Weg, den wir gemeinsam gegangen sind", sagt Wück.

Er verhehlt nicht, dass es ihm nicht zuletzt um die Entwicklung einer Siegermentalität gegangen ist: "Da wollten wir die Jungs hinführen, und das ist uns ganz gut gelungen." Es scheint so gut gelungen, dass Wück nun sagt: "Ich bin überzeugt, dass die Jungs das auch machen werden. Von Druck würde ich nicht reden."

Seine Mannschaft jedenfalls ist "sehr heiß", wie Noah Darvich am Tag vor dem Spiel versicherte. Der Kapitän, der im Sommer mit seinem Wechsel vom SC Freiburg zum FC Barcelona für Aufsehen sorgte, hob vor dem Duell mit der Mannschaft des ehemaligen Leverkusener Bundesliga-Profis Diego Placente (46) ebenfalls die Bedeutung der richtigen Einstellung hervor: "Wir brauchen wieder diese Mentalität, von der der Trainer gesprochen hat. Das zeichnet uns aus und macht uns als Team stark."

Bei Placente haben die Deutschen jedenfalls Eindruck hinterlassen: "Wir wissen, dass Deutschland eine klasse Mannschaft ist."

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