Rudi Völler über Elfmeter im WM-Finale 1990: "Mit VAR wahrscheinlich nicht bekommen"

Von SID/Stefan Petri
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DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat am Sonntag bei Bild live über das WM-Finale 1990 gesprochen. Der Stürmer hatte im Endspiel gegen Argentinien den entscheidenden Elfmeter zum 1:0-Sieg über Diego Maradona und Co. herausgeholt.

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Wäre damals der Video Assistant Referee schon zum Einsatz gekommen, er hätte in Völlers Augen den Einsatz von Roberto Sensini wohl nicht als Foul gewertet. "Wahrscheinlich hätte ich den Elfmeter nicht bekommen, da bin ich ehrlich genug - auch wenn eine Berührung da war", gab Völler zu. "Und davor gab es ein klares Foul an Klaus Augenthaler. Deshalb können wir alle damit gut leben."

Andreas Brehme hatte im Anschluss den Elfmeter gegen Torhüter Sergio Goycochea verwandelt. Völler betonte aber auch, dass "ich viele andere Elfmeter bekommen hätte, die ich nicht bekommen habe". Er sei insgesamt ein Befürworter des Videobeweises. "Ich war skeptisch, mir hat der Videobeweis am Anfang nicht gefallen, aber im Laufe der Jahre hat man sich daran gewöhnt, dass man ein bisschen warten muss, sobald der Zeigefinder beim Schiedsrichter ans Ohr geht."

Völler hat seine Hoffnungen auf eine erfolgreiche Heim-EM 2024 zudem erneut unterstrichen. "Ich bin total optimistisch, dass wir eine richtig gute EM spielen werden", sagte er. Frankreich sei zwar der Topfavorit, die deutsche Nationalmannschaft habe aber die Möglichkeit, "jeden Gegner zu schlagen".

Aus dem neuerlichen WM-Debakel werde Hansi Flick seine "Lehren" ziehen, sagte Völler, der dem Bundestrainer dabei "den Rücken freihalten" will. Eines sei sicher: "Wir, der DFB und auch die Liga, werden alles dafür tun, dass wir uns in nicht einmal anderthalb Jahren wunderbar präsentieren." Am Mittwoch werden Völler und DFB-Präsident Bernd Neuendorf aber zunächst das enttäuschende Abschneiden in Katar im Sportausschuss des Deutschen Bundestages aufarbeiten.

Rudi Völler über Manuel Neuer: "Kann mir vorstellen, dass er wieder spielt"

Ob Kapitän Manuel Neuer (36) nach seinem Unterschenkelbruch auf dem Weg zur EM automatisch wieder als Nummer eins ins DFB-Tor zurückkehren wird, ließ Völler offen. "Wenn er wieder zur alten Stärke zurückfindet, das muss man auch mal abwarten, dann kann ich mir schon vorstellen, dass er wieder spielt", sagte der neue Sportchef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Entscheidung müsse aber Flick treffen.

In Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona) und Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) habe das DFB-Team zwei weitere "tolle Torhüter", die aus Völlers Sicht in den kommenden Länderspielen die Chance haben, "sich zu zeigen". Die Nationalmannschaft steigt am 25. März gegen Peru in Mainz wieder ein, drei Tage später ist in Köln der nächste Gegner Belgien.

Völler kündigte an, dass er sich mit Neuendorf "in den kommenden Wochen" mit potenziellen Kandidaten für den zweiten Sportdirektoren-Posten im DFB treffen werde. Es gebe "einige Kandidaten", Namen wollte der frühere Geschäftsführer von Bayer Leverkusen nicht nennen.

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