DFB-Präsident Fritz Keller betont Notwendigkeit von Geisterspielen

SID
Fritz Keller ist seit September 2019 Präsident des Deutschen Fußball-Bunds.
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DFB-Präsident Fritz Keller hat mit Nachdruck auf die Notwendigkeit von sogenannten Geisterspielen verwiesen. "Wir sind uns dabei sehr bewusst, dass dem Fußball ohne Fans sein Herz fehlt", schrieb der 63-Jährige in einem Gastbeitrag für den Kicker (Montagsausgabe). Er könne die Bedenken nachvollziehen.

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Die Konsequenz eines völligen Verzichts würde aber laut Keller bedeuten, "dass einige Fans vielleicht nie wieder ein Spiel ihres Klubs besuchen können, weil es ihn schon bald nicht mehr geben könnte". Er möchte aber "keinen Verein verloren geben".

Ein bundesweiter Zusammenschluss der deutschen Fanszenen hatte zuletzt scharfe Kritik an einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga geäußert. Eine Fortsetzung mit Geisterspielen sei "nicht vertretbar", hieß es in einer Stellungnahme der Fans: "Schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung."

Fritz Keller: "Keine Sonderrolle" für den Fußball

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) berät am Donnerstag erneut über mögliche Szenarien. Keller betonte, dass in der anstehenden Woche "wichtige Weichen" gestellt würden, "wie es in den ersten drei Profiligen in Deutschland weitergeht". Dies werde auch positive Auswirkungen auf den Amateurfußball haben.

Zugleich stellte der DFB-Präsident heraus, dass der Fußball "keine Sonderrolle" beanspruche: "Wir wissen ganz genau, wo derzeit die Prioritäten liegen. Deshalb haben wir so schnell gehandelt und den Spielbetrieb bis auf Weiteres eingestellt."

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs, zunächst noch ohne Fans in den Stadien, werde nicht zulasten des Gesundheitssystems gehen, schrieb Keller: "Es werden keine Testkapazitäten für Sportlerinnen und Sportler beansprucht, die an anderer Stelle fehlen würden."