Schmidt widerspricht Zwanziger

SID
Horst R. Schmidt ist eheamliger Generalsekretär des DFB und früherer OK-Vizepräsident
© getty

An den Behauptungen des früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger zur Affäre um die Organisation der WM 2006 in Deutschland kommen erste konkrete Zweifel auf. Der frühere OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt widersprach der Darstellung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.

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Der hatte unter Berufung auf ein Gedächtnisprotokoll Zwanzigers zu einem Telefonat mit Schmidt den zwielichtigen Katarer Mohammed Bin Hammam als Empfänger einer 2002 vom früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus im Namen des OK getätigten Millionen-Überweisung genannt.

"Der Name Bin Hammam ist möglicherweise gefallen. Aber ich werde nicht behaupten, dass er der Empfänger des Geldes ist. Ich weiß es einfach nicht", sagte Schmidt der Bild-Zeitung.

Der frühere Generalsekretär des DFB empörte sich außerdem über Zwanzigers hinterlistige Vorgehensweise: "Es ist ungeheuerlich, dass Theo Zwanziger den Inhalt eines privaten Telefonates an die Öffentlichkeit bringt."

Zwanziger hatte in der aktuellen Spiegel-Ausgabe als erster Hochkaräter aus der Riege der mit dem WM-Projekt befassten DFB-Funktionäre öffentlich eine Verbindung der erfolgreichen Bewerbung mit schwarzen Kassen hergestellt.

Sicherung eines späteren Zuschusses

Allerdings ist der 70-Jährige, der 2005 die vermutliche Rückzahlung des Darlehens mit fingierten Gründen auf Umwegen über den Weltverband FIFA angewiesen hatte, einen Beleg für seine Aussage noch schuldig.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte am vergangenen Donnerstag erklärt, dass Dreyfus 2002 für das damals angeblich noch mittellose OK gegen einen Schuldschein von WM-Chef Franz Beckenbauer 6,7 Millionen Euro an die FIFA überwiesen hatte.

Die Zahlung sollte laut Niersbach der Sicherung eines späteren Zuschusses der FIFA zu den Organisationskomitees in Höhe von 170 Millionen Euro dienen.

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