"Zu langsam und behäbig"

SID
Joachim Löw konnte bei der Niederlage gegen Norwegen manchmal gar nicht mehr hinsehen
© Getty

Nach dem schlechten Jahresausklang 2008 gegen England, ging auch der Jahresauftakt gegen Norwegen in die Hose. Gegen die Skandinavier setzte es in Düsseldorf eine 0:1 (0:0)-Niederlage.

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Das deutsche Team ließ gegen defensiv ausgerichtete Gäste Esprit und Ideen vermissen. Das erkannten nach der Partie auch die Protagonisten.

Joachim Löw (Bundestrainer): Wir haben nicht unverdient verloren. Norwegen war defensiv gut organisiert und wir haben es nicht geschafft haben, schnell umzuschalten, das Tempo hochzuhalten und schnell zu kombinieren. Norwegen hatte so alle Zeit der Welt, um sich wieder hinten reinzustellen.

Wir haben auch in der Defensive einige Fehler gemacht. Selbst in der ersten Hälfte sind wir in zwei, drei Konter gelaufen, weil wir in der Vorwärtsbewegung zu viele Bälle verloren haben. In manchen Situationen hatten wir zu viele Spieler vor dem Ball und waren schlecht gestaffelt. Vielleicht war es gut, dass wir jetzt noch so ein Spiel hatten, um es in der WM-Quali gegen Wales und Liechtenstein besser zu machen. Wir werden sicher unsere Lehren aus dem Spiel ziehen.

Egil Olsen (Trainer Norwegen): Ich habe die Leistung der Deutschen zuletzt sehr genau beobachtet. Ich habe mir die letzten drei Spiele angeschaut und wusste, dass wir die sich bietende Chance konsequent nutzen müssen, denn die Deutschen sind immer langsam in Gang gekommen. Ich denke, wir haben heute verdient gewonnen.

Michael Ballack (Kapitän): Wir haben keine gute Leistung abgeliefert. Gegen so ein Bollwerk müssen wir schneller spielen. Der Spielaufbau war zu langsam und behäbig, deshalb hatten wir auch nur wenige Chancen.

Mesut Özil (Debütant): Ich bin froh, das erste Länderspiel gemacht zu haben, aber die Niederlage schmerzt natürlich. Ich denke, wir waren klar die bessere Mannschaft, haben aber die Tore nicht gemacht. Ich will mich weiterentwickeln und bin froh, wenn ich dabei sein darf.

Philipp Lahm: Es war ein schlechtes Spiel von uns. Wir haben uns zu wenige Torchancen erarbeitet und zu wenige Bälle in den Strafraum gebracht. Im März haben wir Zeit, die Abläufe gegen einen solchen Gegner zu trainieren. Und dann werden wir Wales und Liechtenstein auch schlagen.

Heiko Westermann: Wir wollten mutige Pässe spielen, haben aber nie ein Rezept gefunden, um sie zu knacken. Die Norweger haben schnelle Stürmer und sind so immer wieder gefährlich geworden. Mit diesem Spiel sind wir vor den nächsten Gegnern in der WM-Quali gewarnt worden.

Rene Adler: Wir sind bitter enttäuscht. Wir wussten, dass die Norweger sehr kompakt stehen werden und es schwierig werden wird. Es hat uns an Durchschlagskraft gefehlt und wir haben zu viele Konter zugelassen. Wir haben einfach schlecht gespielt.

Deutschland - Norwegen: Daten und Fakten zum Spiel