Boateng: "Müssen wieder von vorne anfangen"

Von SPOX
Jerome Boateng hatte gegen Anderlecht wie seine Kollegen beim FC Bayern große Probleme
© getty

Der FC Bayern gewinnt glücklich in Anderlecht, Jerome Boateng legt sofort den Finger in die Wunde. BVB-Trainer Peter Bosz macht die Unsicherheit seiner Mannschaft für die Niederlage gegen Tottenham Hotspur verantwortlich. Auch Gonzalo Castro spricht von einem mentalen Problem. Ganz anders ist die Stimmung bei RB Leipzig: Ralph Hasenhüttl spricht von der besten Leistung in der Champions League und lobt Timo Werner in höchsten Tönen.

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RSC Anderlecht - FC Bayern München 1:2

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern): "Wir haben zwar 2:1 gewonnen, aber das war kein Ruhmesblatt. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr schlecht gespielt, die Mannschaft war nicht wiederzuerkennen. Wir haben das Spielfeld zu groß gemacht und hatten viele Ballverluste, die bei uns eigentlich völlig fremd sind. Das hat auch mit der Konzentration etwas zu tun. Anderlecht hatte drei, vier Chancen, da hat uns Sven Ulreich gerettet. Wir sind vielleicht zu unbekümmert ins Spiel gegangen und wollten das so locker runterspielen. Das kann man heute nicht mehr, das haben wir über 90 Minuten gesehen."

Jerome Boateng (FC Bayern): "Das war das schlechteste Spiel seit langem. Wir haben die erste Halbzeit komplett verpennt, Anderlecht war aggressiver, den Tick schneller. Die zweite Halbzeit war besser, dann wurde es wieder schlechter. Wir können nicht zufrieden sein, das ist nicht unser Anspruch. Jeder einzelne Spieler war heute schlecht, es sich jeder an die eigene Nase fassen. Der Trainer hatte uns zuvor gewarnt. Wir waren nicht konzentriert, nicht aggressiv und zu weit auseinander. Nach heute müssen wir erstmal wieder von vorne anfangen."

Sven Ulreich (FC Bayern): "Ich glaube, heute waren wir in ein paar Situationen einfach unkonzentriert. Das ist auf dem Niveau nicht zu verzeihen, da bekommen wir Probleme. Ich bin einfach froh, dass ich in der ersten Halbzeit ein, zwei Mal gut halten konnte und dabei helfen konnte, zu Null in die Halbzeit zu gehen. Jupp Heynckes war nicht zufrieden und kann dann auch lauter waren. Es war klar, dass wir so nicht weiter machen können."

Marco Friedl (FC Bayern): "Gestern nach dem Abschlusstraining ist der Trainer auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mir das zutraue. Und ich habe gesagt 'auf jeden Fall', dann hat er gemeint, dass ich spielen werde. In der ersten Halbzeit hatten wir viele unnötige Ballverluste, die wir sonst nicht von uns gewohnt sind. Wir haben versucht, das in der zweiten Halbzeit besser zu machen und das ist uns gelungen."

Borussia Dortmund - Tottenham Hotspur 1:2

Peter Bosz (Trainer Borussia Dortmund): "Nach dem 1:1 hat man gesehen, dass den Spielern das Vertrauen gefehlt hat, weiter zu machen. In der ersten Halbzeit haben wir kompakt verteidigt und einige Torchancen herausgespielt. Das haben wir nach dem 1:1 nicht mehr gemacht. Das Vertrauen fehlt. Wenn man bei einer großen Mannschaft wie dem BVB so lange nicht gewinnt, passiert das, auch wenn es nicht passieren darf. Ich war stolz auf meine Mannschaft, wie wir die erste Halbzeit gekämpft und gespielt haben. Aber danach war es dünn. Ich weiß, dass es wichtig ist, dass wir das Spiel gegen Schalke gewinnen. Auch für meine Position, das ist klar."

Gonzalo Castro (Borussia Dortmund) über ...

... das Spiel: "Wir sind nach dem 1:1 eingebrochen, hatten keine Torchancen mehr und kassieren dann ein dummes zweites Gegentor. Da kommt alles zusammen. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt und gut gestanden."

... die Krise: "Wenn man wüsste, wie man das reparieren kann, hätten wir das schon gemacht. Wir kassieren unglückliche Gegentore, verlieren Spiel für Spiel und irgendwann macht sich das im Kopf bemerkbar. Wir wollen alles, aber der Kopf ist nicht bei 100 Prozent. Man fängt an nachzudenken."

... Peter Bosz: "Wir vertrauen dem Trainer und stehen hinter ihm. Das hat man in beiden Halbzeiten gesehen."

Mario Götze (Borussia Dortmund): "Wenn wir das wüssten, was nach dem 1:1 passiert ist, dann wären wir schlauer. Wir hatten eigentlich alles unter Kontrolle - und dann kriegen wir wie in Stuttgart (1:2; Anm. d. Red.) kurz nach der Pause ein Gegentor. Ich kann das selbst im Moment nicht erklären. Wir müssen uns alle ankreiden, dass wir nach einer 1:0-Führung noch gegen Tottenham zu Hause verlieren. Das darf uns einfach nicht passieren."

AS Monaco - RB Leipzig 1:4

Timo Werner (RB Leipzig): "Die Freude ist sehr groß. Wir mussten gewinnen, um noch eine kleine Chance zu haben. Das haben wir sehr gut gemacht."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig) über ...

... das Spiel: "Das war mit Abstand die beste Leistung in der Champions League. Bisher wurden wir in der CL auswärts unter Wert geschlagen, diesmal haben wir es gegen den Ball sehr stark gemacht. Wir hatten gute Umschaltsituationen, weil wir gute Ballbesitzphasen hatten. In der Führung liegend waren wir cool. Für unsere Verhältnisse schon sehr cool. Ein sehr souveräner Auftritt."

... Timo Werner: "Timo ist vor dem Tor weltklasse. Es ist selten, dass er den Ball nicht reinmacht. Er ist wirklich eiskalt. Wenn er viel arbeitet und viel für die Mannschaft einsetzt, bekommt er seine Tore."

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