BKA übernimmt BVB-Ermittlungen

SID
Der Dortmunder Mannschaftsbus wurde zum Ziel eines Anschlags
© getty

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen schon am Dienstagabend an sich gezogen.Das gab die Behörde am Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung bekannt und kündigte für Mittwochnachmittag um 14.00 Uhr eine Pressekonferenz in Karlsruhe mit Informationen zum Stand der Untersuchungen an.

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Nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR kann die Einschaltung der übergeordneten Behörden die Konsequenz aus neuen Erkenntnissen über einen terroristischen Hintergrund des Attentats sein.

Demnach soll das mutmaßliche Bekennerschreiben, das die Dortmunder Polizei am Dienstagabend nahe des Tatortes gefunden und untersucht hatte, mit den Worten "Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen" beginnen. Zudem würde auch Bezug zum LKW-Anschlag im Dezember 2016 auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin genommen und außerdem - nach Angaben von Express, Hamburger Morgenpost und Berliner Kurier - Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Anti-Terror-Politik unmittelbar attackiert.

Anderen übereinstimmenden Medienberichten zufolge prüften die Ermittler auch ein zweites und inzwischen nicht mehr online geschaltetes Internet-Bekennerschreiben aus der linksextremistischen Szene. Das Schreiben war am Dienstagabend im Netz aufgetaucht und nennt als Motiv für den angeblich unzureichenden Kampf des BVB gegen rechtsradikale Gruppierungen in Dortmunds Anhängerschaft. Zur Echtheit beider Bekennerschreiben äußerten sich die Behörden bis Mittwochmittag nicht.

Zweites Bekennerschreiben aufgetaucht

"12 ungläubige", zitierten Express, Hamburger Morgenpost und Berliner Kurier eigenen Angaben im Orginal aus dem angeblich in Kopien an zwei weiteren Plätzen in Tatortnähe gefundenen Bekennerschreiben, "würden von unseren Gesegneten Brüder in Deutschland getötet. Aber anscheinend scherst du dich Merkel nicht um deinen kleinen dreckigen Untertanen. Deine Tornados fliegen immer noch über dem Boden des Kalifats, um Muslime zu Ermorden. Jedoch bleiben wir standhaft durch Gnade Allahs".

Weiter sollen fortan Sportler und andere Prominente "in Deutschland und anderen Kreuzfahrer-Nationen" auf einer "Todesliste des Islamischen Staates" stehen. Als Grund wird in dem angeblich einseitigen und nicht unterschriebenen Schriftstück die Beteiligung von Tornados der deutschen Bundeswehr an einer angeblichen Ermordung von Muslimen "im Kalifat des IS" genannt. Die Drohung solle so lange bestehen bleiben, bis die deutschen Soldaten und Maschinen aus der im IS-Herrschaftsgebiet operierenden Anti-Terror-Allianz zurückgezogen werden und zudem die US-Luftwaffenbasis im pfälzischen Ramstein geschlossen werde.

Die Wortmeldung der linksradikalen Gruppierung beklagt als Motiv angeblich zu wenig Engagement des BVB bei der Bekämpfung der rechtsradikalen Szene in Dortmunds Fan-Klubs.

Die Politik des BVB setze sich nicht genügend gegen Rassisten, Nazis und Rechtspopulisten ein, und seit Jahren würde der Klub zudem Fans mit menschenverachtender Einstellung ins Stadion lassen, hieß es in dem via Twitter-Verbreitung noch einsehbaren Pamphlet. "Der Bus war nur ein Symbol. Keinesfalls waren die Spieler Ziel dieser symbolischen Tat", stand darin weiter geschrieben.

werde.

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