Robben & der Pokal: „Wir zwei sehen uns später“

Thomas Gaber
26. Mai 201318:08
Nach Spielende unzertrennlich: Matchwinner Arjen Robben und der Henkel-Pottgetty
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Nach vielen Enttäuschungen in seiner Karriere hat Arjen Robben endlich den großen Titel. Der Siegtorschütze des FC Bayern über seine Emotionen, eine Verabredung mit dem CL-Pokal und Party-Rechte der Spieler.

SPOX

Frage: Arjen, Champions-League-Sieger! Wie fühlt sich das an?

Arjen Robben: Es ist einfach unglaublich. Wir hatten diesen Traum und jetzt ist er endlich in Erfüllung gegangen.

Frage: Sie haben die Bayern zu diesem Titel geschossen. Man muss sagen: ausgerechnet Sie...

Robben: Klar, ich habe letztes Jahr eine große Enttäuschung erlebt, weil ich auch noch einen Elfmeter verschossen habe. Aber wir alle, die ganze Mannschaft, der Verein, die Fans. Umso schöner ist es, den Pokal jetzt in den Händen zu halten. SPOX

Frage: Sie haben nach dem Abpfiff geweint.

Robben: Weil ich sehr emotional war. Ist doch klar nach so vielen Enttäuschungen in großen Spielen. Das war mein viertes großes Finale (drei CL-, ein WM-Finale, d. Red.), die ersten drei habe ich verloren. Wenn man auf den Gipfel will, muss man auch mal eins gewinnen. Und dann kam der Abpfiff und man denkt: du bist Champions-League-Sieger. Das ist das Allergrößte!

Frage: Kamen die Enttäuschungen der letzten Finals nach dem Schlusspfiff wieder hoch?

Robben: Da geht einem viel durch den Kopf, vielleicht nicht die ganze Karriere, aber viele Situationen. Es ist einfach ein unglaublicher Glücksmoment.

Frage: Haben der FC Bayern und Sie speziell diesmal das Glück erzwungen?

Robben: Ich habe in den letzten Wochen mit so vielen Leuten gesprochen, die es mir alle so gegönnt haben. Alle haben gesagt: ‚Du schießt das entscheidende Tor, du schießt es!' Ich habe in der ersten Halbzeit zwei gute Chancen nicht genutzt, aber ich bin ruhig geblieben. Ich wusste, eine Chance kriege ich noch. Und die habe ich am Ende genutzt.

Frage: Sie haben noch eine zweite Trophäe gewonnen: den Man oft he Match Award. Den Preis hat Ihnen Alex Ferguson überreicht.

Robben: Das ist für mich eine riesen Ehre, dass ich diesen Preis von so einer Legende überreicht bekommen habe. Ich habe großen Respekt vor Sir Alex Ferguson und finde es richtig schade, dass so ein Weltklassetrainer aufhört.

Frage: Warum kam der FC Bayern so schwer ins Spiel?

Robben: Als das Spiel losging, war der Druck für uns immens. Wir wollten diesen Loser-Stempel loswerden. Wir mussten unbedingt gewinnen. Unbedingt. Und Dortmund hat es am Anfang auch sehr gut gemacht. Erst nach einer halben Stunde waren wir besser im Spiel und ich denke, wir haben am Ende auch verdient gewonnen.

Frage: Wie Sind Sie mit dem Druck vor dem Spiel umgegangen?

Robben: Ich habe den Champions-League-Pokal nur einmal kurz angeschaut und mir gedacht: ‚Wir zwei sehen uns später.'

Frage: Was hat letztlich den Ausschlag für die Bayern gegeben? Auch im Vergleich zu 2010 und 2012.

Robben: Wir sind als Mannschaft sehr eng zusammengewachsen, wir sind ein Team. Jeder kämpft für den anderen, jeder läuft für den anderen. Und dann haben wir Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Diesmal war ich derjenige.

Frage: Dieses Jahr gewinnt Bayern womöglich das Triple, nächste Saison kommt Pep Guardiola als Trainer. Kann der FC Bayern eine ähnliche Ära prägen wie die legendäre Mannschaft der 70er Jahre?

Robben: Das weiß ich nicht und es ist mir heute nacht auch egal. Wir sind einfach alle überglücklich, dass wir es geschafft haben. Jetzt ist erstmal Zeit für Party.

Frage: Wie wird denn gefeiert und vor allem wie lange?

Robben: Unsere Brasilianer werden schon dafür sorgen, dass es eine richtige Party wird. Und wie lange, das dürfen jetzt mal wir Spieler entscheiden. Wir haben dem Trainer sehr lange zugehört, jetzt sind wir mal dran.

Frage: Aber es wird in München nach der Ankunft keine Party geben, weil erst noch das Pokalfinale gespielt werden muss?

Robben: Glauben Sie wirklich, dass wir nächsten Samstag nicht fit genug sind, wenn wir jetzt drei Tage feiern?

Frage: Doch.

Robben: Eben.

Borussia Dortmund - Bayern München: Daten zum Spiel